Cloud&Heat: Heizende Server-Lösung wird vermarket
Wenn der Rechner zur Heizung wird
Bereits vor knapp vier Jahren teilte ein Start-up namens AoTerra seine Idee mit, die hohe Abwärme von Servern zum Aufheizen von Häusern nutzen zu wollen. Nun wird das Konzept Realität und der Konzern, der sich nun Cloud&Heat nennt, beginnt mit der Vermarktung. Die große Energieverschwendung von Serverfarmen wandelt sich mit diesem Konzept zu einer Maßnahme zum Umweltschutz. Die Server-Heizung des Dresdner Unternehmens leitet die Abwärme, die ansonsten als Abfallprodukt verpuffen würde, mittels einer Wasserkühlung zu einem Wärmetauscher. Dieser wiederum speist die Hitze in einen Pufferspeicher, der das warme Wasser zur Verfügung stellt. Mit der auf 60 Grad erhitzten Flüssigkeit können schließlich Gebäude aufgeheizt und mit warmen Wasser versorgt werden.
Anschaffungskosten doppelt so teuer wie geplant
Im August 2013 hieß es seitens des Start-ups noch, dass sich die Kosten für einen Serverschrank auf circa 12.000 Euro belaufen sollen. Nicolas Röhrs, CEO von Cloud&Heat, gibt nun die finalen Preise für die energieeffizienten Server bekannt. Ein mit der speziellen Wasserkühlung ausgestatteter Serverschrank schlägt in der günstigsten Konfiguration mit 25.000 Euro zu Buche. Bei der teuersten Ausführung werden 250.000 Euro fällig. Röhrs stimmt zwar zu, dass die Anschaffung „etwas teurer als eine Rechenanlage mit 0815-Kühlung“ sei, die Mehrkosten habe man jedoch in wenigen Monaten ausgeglichen. Das System soll die Hälfte der Ausgaben im Vergleich mit einer klassischen Luftkühlung sparen.
31 Tonnen weniger CO2-Ausstoß
Wie Cloud&Heat auf dem eigenen Internetauftritt mitteilt, soll bei der aktuellen Ausbaustufe der Server-Heizung ein Rechenzentrum 31 Tonnen an Kohlenstoffdioxid-Emission im Jahr einsparen können. Diese Rechnung bezieht sich auf eine Lieferung von 100 MWh jährlich an das Heizsystem. Im Vollausbau könnten sogar 52 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.