China erwägt ein Apple-Verkaufsverbot wegen "Nationaler Sicherheit"
Ob die US-Regierung tatsächlich große Angst vor dem Spionagepotential durch chinesische Smartphones hat, oder aber davor, dass chinesische Produzenten die US-Konkurrenz technisch bald überholen und verdrängen, sei einmal dahingestellt. Den Anfang machten jedenfalls die amerikanischen Geheimdienstdirektoren, welche einige Monate zuvor geschlossen vor den Smartphones von Huawei, ZTE & Co warnten und empfahlen, keine chinesischen Produkte mehr zu kaufen.
Es folgte die Einmischung der US-Regierung in den Deal von Huawei mit US-Providern, wodurch Huawei seine Smartphones auch direkt über die Provider hätte anbieten können. Der bereits abgeschlossenen Deal wurde von Trump als Gefahr für die „Nationale Sicherheit“ deklariert und torpediert, sodass er durch den politischen Druck doch noch platzte.
Auch der US-amerikanische Versandhändler Best Buy bietet mittlerweile keine Smartphones mehr von ZTE oder Huawei an. Die USA ging aber noch einen Schritt weiter und stellte sicher, dass ZTE- und Huawei-Produkte nicht mehr in den USA verkauft werden und auch nicht mehr von US-Unternehmen verwendet werden dürfen. Außerdem darf ZTE keine US-Technik wie Qualcomms Snapdragon mehr verwenden. Andererseits ist es chinesischen Behörden bereits seit Jahren untersagt Apple-Produkte zu verwenden.
Jetzt scheint die chinesische Regierung erstmals zurückzuschlagen. Berichten zufolge erwägt sie ein Verkaufsverbot sämtlicher Apple-Produkte unter dem Vorwand (?) der „Nationalen Sicherheit“. In erster Linie ist die Erwägung öffentlichkeitswirksam, ob sie wirklich durchgesetzt werden soll, ist unklar.
Für Apple würde das Verbot einen unmittelbaren Verlust von ganzen 19 % ihrer Einnahmen bedeuten, zudem wäre ihnen auf einen Schlag der Zugang zum vermutlich größten Consumer-Markt verperrt. Angeblich würde die Entlassung von 10 – 20 % der Mitarbeiter drohen und das Unternehmen würde massiv an Marktwert verlieren. Von der Lücke, die Apple im chinesischen Markt hinterließe, würden Huawei und Co sicherlich profitieren.
Es scheint, als ob es wie beim drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China eigentlich keine wirklichen Gewinner geben kann. Vielleicht könnten sich die Parteien demnächst wieder mal um andere Klärungsansätze bemühen, als nur auf permanente Androhungen, Verbote und Dämonisierungsversuche der Gegenpartei zu setzen.