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CSA launcht Matter, spricht über Updates und kündigt neue Smarthome-Kategorien an

Es geht los mit Matter. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Es geht los mit Matter. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
In Amsterdam wurde der neue Matter-Standard offiziell von der Connectivity Standards Alliance gestartet. Mit dem neuen Standard soll vor allem die herstellerübergreifende Verwendung vereinfacht werden, ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen.

Nachdem vor rund einem Monat die finale 1.0-Spezifikation von Matter veröffentlicht wurde, hat die Connectivity Standards Alliance (CSA) heute den offiziellen Start des Standards für Endkunden angekündigt. Tobin Richardson, Chef des Zusammenschlusses, gab dies zusammen mit zahlreichen Partnern im Capital C in Amsterdam bekannt.

Der neue Standard, so Richardson, wurde bereits 4.400 Mal heruntergeladen. Das SDK des Standards wurde insgesamt 2.500 Mal heruntergeladen. Wichtiger jedoch, so Richardson, ist der Umstand, dass bereits 190 Geräte zertifiziert wurden. In allen acht Matter-Kategorien, die es bisher gibt, gibt es bereits Zertifizierungen von Geräten. Rund 50 der Geräte gehören allerdings zu dem Unternehmen Tuya, das vor allem im Hintergrund als Lösungsanbieter (White Label) arbeitet und der typischen Kundschaft nicht bekannt sein dürfte. Bis zum Ende des Jahres will Tuya als White-Label-Anbieter weltweit zwischen 150 und 200 Produkte auf dem Markt haben. Diese werden dann unter anderem Markennamen im Handel zu finden sein.

Neun weitere Kategorien sollen später kommen. Zwei Mal pro Jahr ist ein Funktionsupdate vorgesehen, das den Standard erweitert. So fehlen aktuell etwa noch Kameras, Staubsauger, Rauchmelder und Access Points (siehe Foto am Ende des Artikels).

Die gemeinsame Arbeit an dem Standard soll mehrere Hunderttausend Stunden umfassen. Die CSA hat das laut Richardson gemessen. Der Matter-Standard arbeitet grob seit 2016 an dem Konzept der Vereinheitlichung der Smarthome-Welt. Die ersten Ideen gab es aber schon vor 15 Jahren, sagt Richardson.

Vereinfachung auf allen Ebenen

Matter-Geräte sollen in Zukunft einfach nur noch gekauft werden, ohne dass darüber groß nachgedacht werden muss. Ein Expertenwissen, so verspricht es die Allianz, braucht es mit Matter nicht mehr. Probleme mit der Einrichtung soll es nicht mehr geben. Das schließt auch Multiuser-Szenarien ein. 

Neue Geräte braucht es dafür nicht einmal unbedingt. Diverse Smarthome-Hersteller werden zunehmend Firmware-Updates veröffentlichen, die die Geräte mit Matter-Kompatibilität ausstatten. In der Regel  dürfen die Geräte aber nicht zu alt sein. Geräte mit Betriebssystem, wie etwa Smartphones, können dabei älter sein als beispielsweise eine smarte Steckdose, der die Hardware nicht besitzt.

Bisweilen braucht es dafür aber etwa einen Hub (Matter over Bridge). Schneider Electric hat etwa den Wiser Gateway angekündigt, der einen Austausch der Zigbee-Komponenten des Schneider-Smarthomes unnötig macht. Gleichzeitig werden künftige Geräte aber auch direkt für Matter zertifiziert. Beispiele wären Geräte, die Matter over Wifi oder Matter over Thread nutzen.

Matter over Wifi wird beispielsweise Amazon in seinem Alexa-Ökosystem noch dieses Jahr unter Android unterstützen. 17 Echo-Geräte sollen den Anfang machen. Nächstes Jahr folgen dann iOS und Geräte wie Eero und weitere Echo-Geräte. Zusätzlich kommt dann die Unterstützung von Matter over Thread im nächsten Jahr. Das versicherte Marja Koopmans, Chefin der Abteilung Smarthome & Health von Amazon.

Ethernet und Bluetooth Low Energy alias Bluetooth Smart sind ebenfalls Teil der direkt verwendbaren Protokolle, wobei Bluetooth nur für die Inbetriebnahme (Commissioning) genutzt wird.

Sicherheit im Fokus

Ein besonderes Augenmerk legt der Standard eigenen Angaben zufolge auf die Sicherheit. Wer ein Matter-Gerät in das Smarthome einbringt, der soll sich sicher sein können, dass es alle Anforderungen erfüllt. Wie Infineon im Vorfeld Notebookcheck.com sagte, wird der Anwender bei Zweifeln zur Zertifizierung von den jeweiligen Apps gewarnt. Das Konzept soll dem von Apples Homekit ähneln. Zudem ist Matter als lokaler Standard vorgesehen. Eine Cloud-Anbindung ist laut der Allianz nicht notwendig.

Matter wird von großen Teilen der Industrie unterstützt. Auf Hardwareseite gehören dazu etwa Eve und auch AVM hat sich während der Ifa zu Matter bekannt. Bei letzterem Unternehmen wird es allerdings noch eine Weile dauern, während Eve die ersten Firmwareupdates (Eve Energy, Eve Door & Window und Eve Motion) für den 12. Dezember angekündigt hat. Im Vorfeld der Veranstaltung der CSA hat zudem Aqara, bekannt für günstige Smarthome-Komponenten, seine Unterstützung ab Dezember zugesichert. Samsung und TP-Link wird unter der Marke Tapo ebenfalls Matter unterstützen.

Auch die großen der Branche, wie das bereits erwähnte Unternehmen Amazon sowie Google und Apple, unterstützen Matter mit ihren Ökosystemen. Dazu kommen unzählige weiteren Software-, Hardware und Komponentenherstellern. Die Liste der Unterstützer umfasst mehrere Hundert Unternehmen. 

Die bestehenden Kategorien innerhalb des Matter-Standards … (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Die bestehenden Kategorien innerhalb des Matter-Standards … (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
… werden in nächster Zeit um neun weitere erweitert. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
… werden in nächster Zeit um neun weitere erweitert. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

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Autor: Andreas Sebayang,  3.11.2022 (Update:  7.11.2022)