CAMM2 für Desktop-PCs: MSI erläutert Vorzüge des neuen RAM-Standards für Gaming-Tower
Die ersten LPCAMM2-Module für Laptops werden bereits ausgeliefert, in Zukunft sollen auch Desktop-Mainboards mit CAMM2 ausgestattet werden. CAMM2 und LPCAMM2 sind nicht miteinander kompatibel, und selbst am Desktop müssen Kunden aufpassen, da anders als bei DIMMs gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Formfaktoren angeboten werden.
Je nach Größe und Pin-Belegung sollen diese Module mit 32 GB bis 256 GB DDR5-Arbeitsspeicher angeboten werden. Die Speicherzellen sitzen ausschließlich an der Oberseite. Anfangs werden CAMM-Module durch Schrauben am Mainboard fixiert. Laut MSI kann dies aber zu Problemen führen, wenn diese zu locker oder zu fest montiert werden, wodurch sich unter Umständen sogar das Mainboard verformen kann, wodurch Schäden entstehen können. Derzeit sollen bereits Lösungen in Arbeit sein, die eine Befestigung ohne Schrauben oder Werkzeuge ermöglichen.
CAMM2 spart im Vergleich zu klassischen DIMMs oder auch SO-DIMMs vor allem Platz am Mainboard, während insgesamt weniger und kürzere Verbindungen zwischen Prozessor und Arbeitsspeicher benötigt werden, was die Produktion von Mainbaords günstiger macht. Da nur ein Modul benötigt wird, soll auch der Arbeitsspeicher an sich günstiger werden, wobei nachträgliche Upgrades teurer sein können, da nicht wie bisher einfach weitere Module zusätzlich montiert werden können.
CAMM2 erlaubt Dual-Channel-Betrieb auf einem einzelnen Modul. Weniger Abwärme, geringere Latenzen und ein niedrigerer Stromverbrauch sind weitere potenzielle Vorteile von CAMM2. Die Technologie hat allerdings auch einige Nachteile – wie bereits erwähnt erfordert die Installation derzeit noch einen Schraubendreher, Mainboard-Designs mit zwei CAMM2-Slots sind komplex, und CAMM2-Module mit RGB-Beleuchtung sind zumindest aktuell noch nicht umsetzbar, wobei die Beleuchtung stattdessen in ein Kühlmodul integriert werden kann, welches über dem CAMM2-Modul sitzt.