Brasilien beschlagnahmt Apple iPhones nach Verkaufsstopp
Brasilien hat im September einen Verkaufsstopp für das iPhone 12 und für das iPhone 13 verhängt, nachdem Apple sich geweigert hat, die Smartphones mit einem Ladegerät auszuliefern. In Brasilien sind "Koppelgeschäfte" nämlich nicht legal, sprich es ist nicht erlaubt, ein Produkt zu verkaufen, das nur funktioniert, wenn ein weiteres Produkt zusätzlich erworben wird.
Apple kümmert sich offenbar nicht um die Gesetze in Brasilien, denn trotz Verkaufsstopp werden iPhones wie das iPhone 14 (ca. 960 Euro auf Amazon) weiterhin über die Webseite von Apple Brasilien verkauft, und das ohne Ladegerät. Wie Tecnoblog berichtet, hat die Konsumentenschutz-Organisation Procon-DF nun hunderte iPhones aus unterschiedlichen Geschäften in Brasilia, der Hauptstadt von Brasilien, beschlagnahmt. Die Aktion, die unter dem Codenamen "Operation Discharge" bekannt ist, soll Apple dazu zwingen, die Gesetze in Brasilien zu befolgen.
Laut einem Bericht von MacMagazine hat der für den Fall zuständige Richter Diego Câmara Alves entschieden, dass Apple weiterhin iPhones in Brasilien verkaufen darf, bis ein endgültiges Urteil gefällt wurde – seit Dienstag ist der Verkauf also vorerst wieder legal. Der Richter hat angedeutet, dass die Konsumentenschutz-Behörde in Brasilien mit dieser Beschlagnahmung ihre Macht missbraucht hätte. Apple ist offenbar bereit, für die Einsparung des Ladegeräts zu kämpfen. Ganz so zuversichtlich ist der Technologiegigant aber offensichtlich nicht, denn das neue Apple TV 4K wird in Brasilien mit einem USB-C-Ladekabel für die Fernbedienung geliefert, anders als im Rest der Welt.