Bitdefender: Entschlüsselungs-Software für Bart-Ransomware kostenlos
Die Ransomware Bart kann befallene Computer auch ohne Internetverbindung verschlüsseln. Die Experten bei Bitdefender haben Bart seit dem ersten Auftreten im Juli 2016 analysiert und ein Werkzeug zur Entschlüsselung entwickelt. Das Tool Bart Decryptor hat eine Größe von rund 11 MB und kann von betroffene Nutzer ab sofort kostenlos auf der Bitdefender-Webseite oder der Initiative No More Ransom herunterladen werden, um verschlüsselte Daten wiederherzustellen.
Die Ransomware Bart richtet schon gut neun Monate Schaden an. Das Tool von Bitdefender entschlüsselt alle Varianten der Schadsoftware. Das Werkzeug kann Dateien mit den Endungen "bart.zip", ".bart" und ".perl" entschlüsseln. Die Entwicklung dieser Software ist ein direkter Erfolg der Zusammenarbeit von Bitdefender, Europol und der rumänischen Polizei, die allesamt die Initiative "No More Ransom" unterstützen, die einst von Europols European Cybercrime Centre gestartet wurde.
Hier weitere Informationen von Bitdefender zur Bart Ransomware:
Die Bart-Ransomware: Ein kurzer Überblick
Im Gegensatz zu anderen Ransomware-Familien kann Bart Dateien befallener Opfer ohne aktive Internetverbindung verschlüsseln. Der Entschlüsselungs-Prozess hingegen bedarf einer Internetverbindung, um auf den von den Angreifern kontrollierten Command-and-Control-Server zuzugreifen, über den normalerweise Bitcoins und der Entschlüsselungscode ausgetauscht werden. Die ersten Versionen von Bart enthielten nur rudimentäre Verschlüsselungsmöglichkeiten, wie etwa die Erstellung von passwortgeschützten .zip-Archiven. Neuere Versionen nutzten diese Methode nicht mehr.
So funktioniert Bart:
- Bart löscht zuerst Wiederherstellungspunkte des Systems.
- Anschließend erstellt Bart einen Verschlüsselungscode aus Informationen auf dem Computer des Opfers.
- Dann spezifiziert Bart die Zieldateien und verschlüsselt sie mit dem erstellten Code.
- Im nächsten Schritt nutzt Bart einen Master-Code, um den erstellten Code noch einmal zu verschlüsseln. Dieser neue Code wird dann die „Unique ID“ (UID) des Opfers.
- Diese UID wird dann zu guter Letzt genutzt, um die Lösegeldforderung zu erstellen, die über einen Link mit der UID auf eine .onion-Webseite führt.
Der Schaden durch Ransomware wird auf mehr als eine Milliarde US-Dollar geschätzt und betrifft private Nutzer genauso wie Unternehmen. Generell wird Opfern nicht empfohlen, das geforderte Lösegeld zu bezahlen, da man nie sicher ist, ob man die Entschlüsselungscodes tatsächlich erhält und mit dem gezahlten Lösegeld aktiv zur weiteren Entwicklung noch raffinierterer Ransomware beiträgt.