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Bespitzelt Amazon seine Mitarbeiter? Belegschaft wehrt sich gegen Überwachung

Bespitzelt Amazon seine Mitarbeiter? Belegschaft wehrt sich gegen Überwachung
Bespitzelt Amazon seine Mitarbeiter? Belegschaft wehrt sich gegen Überwachung
Amazon-Mitarbeiter sind einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt, jeder Arbeitsschritt wird vom Konzern stark überwacht. Wie Amazon die personenbezogenen Daten genau verwendet, blieb bislang aber intransparent. Mit Hilfe eines Gewerkschaftsverbandes und der DSGVO wehren sich die Mitarbeiter nun, Amazon steht unter Zugzwang.

Der internationale Gewerkschaftsverband UNI Global Union hat zusammen mit noyb.eu eine Beschwerdeaktion von Amazon-LagerarbeiterInnen aus Deutschlang UK, Italien, Polen und der Slowakei koordiniert. Sie erstellten Auskunftersuchen gemäß DSGVO und wollen wissen, wie die personenbezogenen Daten der Mitarbeiter verwendet werden.

Dass die Amazon-Beschäftigten strengen Überwachungsinstrumenten ausgesetzt sind, belegen wohl interne Dokumente nationaler Gewerkschaften. Beispielsweise werden regelmäßige private "Background Checks" der ArbeiterInnen durchgeführt, zudem wird die Arbeitsleistung minutiös überwacht.

Die Leistungsdaten werden unter anderem für einen Algorithmus verwendet, der Mitarbeiter bei nicht optimaler Leistung automatisch über eine App feuern soll (Bloomberg: "Fired by Bot at Amazon:..."). Menschliche Aufsicht oder Korrekturen derartiger KI-Entscheidungen gäbe es nur selten bis gar nicht. Vollkommen unklar ist zudem wie hier auf Grundlage von Tracking-Daten über die berufliche Zukunft der Mitarbeiter entschieden wird.

Zudem ist bis auf derartige Beispiele weitestgehend unklar wie Amazon die Daten seiner Mitarbeiter noch verwendet. Ob der Umgang mit den Daten immer DSGVO-konform ist, darf mehr als nur bezweifelt werden. Fast noch schlimmer wiegt der Vorwurf, dass der Konzern durch zermürbenden Arbeitsbedingungen und starke Überwachung aller Schritte seine MitarbeiterInnen extrem schnell verschleißt und ausbrennen lässt.

Dazu Andreas Gangl, Vertrauensperson der deutschen Gewerkschaft „ver.di“ und Arbeiter, der eine Auskunftsersuchen eingereicht hat:

"Amazon mag einer der größten Konzerne der Welt sein, aber sie können nicht einen Algorithmus mit unseren Daten füttern und dann Leute feuern oder mit unseren Daten machen, was sie wollen. Als Arbeitnehmer haben wir ein Recht auf Privatsphäre und ein Recht darauf, Bescheid zu wissen.

Amazon hat nun einen Monat Zeit auf das Ersuchen zu reagieren und die Verwendung der Daten und deren Verarbeitungsschritte offen zu legen.

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Autor: Christian Hintze, 14.03.2022 (Update: 14.03.2022)