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20 Millionen Euro Strafe: KI-Unternehmen muss alle Daten löschen

20 Millionen Euro Strafe: KI-Unternehmen muss alle Daten löschen
20 Millionen Euro Strafe: KI-Unternehmen muss alle Daten löschen
Das KI-Unternehmen Clearview AI verkauft Gesichtserkennungssoftware in den USA, insbesondere an die Strafverfolgungsbehörden. Allerdings sammelt der Konzern die Daten zu seiner biometrischen Gesichter-Datenbank auch in Europa. Nach Frankreich schiebt dem nun auch die Datenschutzbehörde in Italien einen Riegel vor, Österreich dürfte folgen.

Im Dezember letzten Jahres hat es die französische Datenschutzbehörde vorgemacht, nun folgt die Entscheidung der italienischen Behörde: Das Unternehmen Clearview AI muss 20 Millionen Euro Strafe zahlen, weil seine Datensammelpraktiken gegen die DSGVO verstoßen.

Das KI-Unternehmen bietet seine Gesichtserkennungssoftware insbesondere den US-Strafverfolgungsbehörden an und rühmt sich über die größte Gesichtsdatenbank überhaupt zu verfügen. Mehr als 10 Milliarden Gesichtsbilder enthalte diese, innerhalb eines Jahres soll die Datenbank auf 100 Milliarden Bilder anwachsen, damit "nahezu jeder auf der Welt identifizierbar wird" - ein Traum für Sicherheitsapparate, eine Alptraum für Datenschützer. Woher die Bilder stammen? Das Unternehmen durchsucht systematisch das Internet nach Gesichtsbildern, inklusive Social-Media-Accounts.

Die Erfassung und Verwendung dieser persönlichen Bilder für eine biometrische Suchmaschine ist jedoch in der EU illegal. Zwar verkauft das Unternehmen seine Software nur in den USA, die Erfassung von Bildern europäischer Bürger verstößt jedoch gegen die DSGVO. Es folgten Beschwerden in Frankreich, Italien, Österreich, Griechenland und dem Vereinigten Königreich.

Clearview AI muss nun zusätzlich zu der 20-Millionen-Euro-Strafe nicht nur sämtliche Bilder italienischer Bürger aus der Datenbank löschen, es muss auch die biometrischen Informationen, die für die Suche nach einem bestimmten Gesicht benötigt werden, löschen. Darüber hinaus soll das Unternehmen einen Datenschutzansprechpartner für EU-Bürger stellen, damit diese ihre Rechte besser wahren können.

 

 

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Autor: Christian Hintze, 11.03.2022 (Update: 11.03.2022)