Bei Anruf KI: Der Google Assistant wird sich am Telefon outen
Künstliche Intelligenz wird in Zukunft noch für einige spannende Diskussionen sorgen. Aktuell befeuert werden kritische Stimmen durch die am Dienstag auf der Google I/O vorgeführte Fähigkeit des Google Assistant, im Namen seines Auftraggebers per Telefon Termine auszuhandeln oder einen Tisch im Restaurant zu reservieren. Die tatsächlich überaus überzeugend imitierte und humanoid wirkende Stimme hat sich auch durch ein etwas irrational wirkendes menschliches Gegenüber nicht aus dem Tritt bringen lassen und konnte in zwei Fällen ihre Aufgabe erfolgreich erledigen, wie das Video unten mit den relevanten Ausschnitten aus der Keynote von Sundar Pichai zeigt.
Nachdem sich die anfänglich Überraschung gelegt hatte, trennte sich schnell die Spreu vom Weizen, sprich, die Kritiker von den Euphorikern. Beide Gruppen reagieren derzeit, angesichts des aktuellen Entwicklungsstands von Google Duplex, ein wenig übertrieben. Ja, die Fähigkeiten wirken auf den ersten Blick nach Science Fiction und mögen Ängste bei manchen hervorrufen, ein detaillierter Blogeintrag von Google klärt aber rasch darüber auf, was der Google Assistant derzeit wirklich kann und was (noch) nicht. So arbeitet Google Duplex aktuell in genau drei sehr eng umrissenen Szenarien:
- Er kann Termine beim Friseur ausmachen
- Er kann einen Tisch im Restaurant reservieren
- Er kann die Feiertagsöffnungszeiten eines Geschäfts in Erfahrung bringen
Die Angst mancher Kritiker, der Google Assistant könnte fortan per Telefon zum Spammen missbraucht werden und sich in längeren Gesprächen überzeugend als Mensch verhalten, ist angesichts der realen Möglichkeiten etwas überzogen. Dennoch ist Google natürlich daran gelegen, die öffentliche Meinung nicht gegen die Zukunftspläne des Konzerns mit künstlicher Intelligenz aufzubringen und so folgte recht rasch die Ankündigung, dass sich der Google Assistant zukünftig als Roboter zu erkennen geben wird, wenn er Anrufe tätigt.
Da aber auch andere Unternehmen intensiv an KI arbeiten und vielleicht weniger offen Erfolge präsentieren als Google, ist das wohl ein Bereich, in dem künftig die Justiz Vorgaben liefern muss.