Google I/O 2018 | Kommende Assistant-Features, neues Google News vorgestellt
Google Assistant wird menschlicher
Die Sprachausgabe der Künstlichen Intelligenz hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, dennoch merkt man umgehend, dass man mit einer Maschine kommuniziert. Für manche Anwender dürfte dies eine gewisse Hemmschwelle darstellen, doch Google hat schon eine Lösung parat. Die Stimme des Sprachassistenten Assistant soll menschlicher werden – und zwar durch den Menschen selbst. Das Unternehmen hat sechs Sprecher über einen Zeitraum von mehreren Monaten in einem Studio beschäftigt, die mit ihrer Stimme dem virtuellen Helfer Leben einhauchen. Darunter gibt es sogar einen Prominenten, nämlich den US-amerikanischen Sänger John Legend. Hieran dürfte bereits ersichtlich sein, dass zunächst die Vereinigten Staaten mit neuen Stimmen für den Google Assistant bedacht werden. Allerdings versicherte der Konzern während der Präsentation, dass es weltweit eine verbesserte Sprachausgabe geben soll.
Weitere Neuerungen für Google Assistant
Ein weiterer Stolperstein der Konversation zwischen KI und Anwender ist die Gesprächsführung. Ständig die Phrase "Ok, Google" wiederholen zu müssen, ist wenig intuitiv und verhindert eine flüssige Unterhaltung. Das kommende Feature "fortgesetzte Konversationen" soll Besserung bringen. Nachdem der Sprachassistent angesprochen wurde, lassen sich Folgefragen stellen, durch die weiterführende Informationen mitgeteilt werden können. Wenn ein Nutzer beispielsweise die Frage "Ok, Google, hat der BVB gewonnen?" stellt, kann er nach der Bekanntgabe des Spielergebnisses mit "Und wann ist das nächste Spiel?" den Zeitpunkt des folgenden Turniers erfahren. Ein zweites "Ok" muss also nicht mehr vorangehen. Ebenfalls praktisch mutet die Funktion "multiple Aktionen" an. Mit diesem Feature können User künftig mehrere Fragen in einem Satz verpacken. Der Assistant beantwortet diese anschließend nacheinander.
Google fördert höflichen Umgangston
Die Künstliche Intelligenz soll Erziehungsberechtigten dabei helfen, auf ein höfliches Miteinander zu achten. Das Unternehmen hat dafür eine kleine Unterstützung namens "nett bitte" ausgetüftelt, welche die Heranwachsenden daran erinnert, "bitte" und "danke" zu sagen. Die Erweiterung soll noch in diesem Jahr als Option für Family Link zur Verfügung stehen.
Google News wird umstrukturiert
Besonders anspruchsvoll oder benutzerfreundlich wirkt die derzeitige webbasierte Nachrichten-Lösung Googles nicht. Das soll sich in Bälde ändern und auch hier wird die KI in den Mittelpunkt gerückt. Der Leser soll im Bereich "For You"genau das an News serviert bekommen, was ihn auch tatsächlich interessiert. Zu diesem Zweck studiert Google News die Vorlieben des Lesers und entscheidet dann, welche Artikel von Relevanz sein könnten. Davon abgesehen ist es natürlich weiterhin möglich, Nachrichten aus aller Welt und von allen erdenklichen Themen zu konsumieren. Durch Partnerschaften möchte das Unternehmen den Anwendern "Das Beste was der Journalismus zu bieten hat" unterbreiten. Ein ambitioniertes Ziel. Optisch präsentiert sich das neue Google News im bewährten Material Design – schlicht und übersichtlich. Um Zeit zu sparen, führt das Entwicklerstudio ein Feature namens "Newscasts" ein. Hierbei handelt es sich um Vorschau-Ansichten von Nachrichten, die aufzeigen, ob sich ein direkter Klick auf den Bericht lohnt. Diese Info-Häppchen gehen über die gewohnten Teaser hinaus.
Weitere Highlights von Google News
Oftmals möchte man bei wichtigen Ereignissen weiterführende Hintergrundinformationen haben. Dieses Bedürfnis greift die KI von Google News auf und analysiert Menschen, Plätze und Dinge eines Artikels. Unter der Nachricht sind weitere Links sichtbar, die mit dem zuvor gelesenen Thema in Verbindung stehen. Sogar Stimmen von sozialen Netzwerken wie Twitter werden mit einbezogen. Nachrichtenquellen lassen sich aktiv unterstützen, in dem sie vom Anwender abonniert werden. Zu guter Letzt sei noch der virtuelle Zeitschriftenstand erwähnt. Dieser bietet Webseiten, Magazine, Zeitungen und andere Lektüre zum Schmökern an. Dabei findet eine Unterteilung zwischen "empfohlene" und "beliebte" Inhalte statt.