
Aurzen ZIP Tri-Fold Projector im Praxistest: Der immer-dabei-Beamer für alle Zwecke?
Der Hosentaschen-Beamer.
Wir testen einen Beamer, der nur halb so klein ist wie ein Smartphone und somit in jede Hosentasche passt. Seine LED-Lampe erzeugt maximal 100 ANSI-Lumen. Taugt das was? Und wer braucht das? Wir prüfen!Christian Hintze, 👁 Enrico Frahn Veröffentlicht am
Testfazit - Der Immer-dabei-Beamer
Viel kleiner und portabler geht es nun wirklich nicht mehr: Der Aurzen ZIP passt in jede (Hosen-) Tasche, weshalb man ihn immer dabei haben kann. Es schindet sicher Eindruck, wenn man die Fotos vom letzten Sommerurlaub nicht direkt auf dem kleinen Smartphonebildschirm zeigt, sondern einfach mal einen Beamer hervorzaubert und die Bilder in Groß vorführt. Das hat schon was und die Verbindung geht wirklich sehr schnell, sofern man kein Pixel-Smartphone besitzt.
Aber machen wir uns nichts vor, für die meisten potentiellen Nutzer ist der ZIP eher ein nettes Gadget als ein Must-Have. Und dafür erscheint uns der Preis von 300 Dollar doch etwas hoch, er könnte Kunden etwas verschrecken.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Derzeit läuft noch die Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter, hier kann man das Einzelgerät für 299 US-Dollar erwerben, das Bundle kostet 399 US-Dollar. Laut Aurzen sind die Preise für den Launch nach der Kampagne noch nicht final festgelegt.
Ein Beamer für die Hosentasche will der Aurzen ZIP sein. Ein Beamer, den man ständig dabei haben kann und dann bei Bedarf in Meetings, beim spontanen Filmabend draußen, beim Spielen mit den Kids usw. auspackt und die Bilder genießt.
Sein stabiles 2-fach-Klappdesign erlaubt das platzsparende Zusammenfalten und dient gleichzeitig als variabler Stand. Ob das wirklich so praktisch und gut ist wie angepriesen, haben wir ausgetestet.
Technische Daten - 720p und 100 ANSI Lumen in der Hosentasche
Integrierte Apps gibt es ebenso wenig wie einen HDMI-Slot und auch der USB-C-Slot ist lediglich zum Laden da. Stattdessen verbindet sich der ZIP per Bildschirmspieglung (Screen Cast, Screen View & Co), das soll u.a. unter Android, iOS, Windows und Mac funktionieren.
Spezifikationen | Aurzen ZIP |
---|---|
Maximale Auflösung | HD (1.280 x 720) |
Projektionstechnik | DLP LED |
Throw Ratio | 1.09:1 |
Bildkorrektur | Autofokus, Auto Keystone Korrektur |
Helligkeit | 100 ANSI Lumens |
Kontrastverhältnis | 1600 : 1 |
Bildgröße | bis 80 Zoll |
Anschlüsse | 1x USB-C Ladebuchse |
Wireless | Wi-Fi und Bluetooth |
Lautsprecher | 2x 1 Watt Stereo |
Garantie | 12 Monate |
Abmessungen und Gewicht | 84 x 78 x 26 mm, 280 g |
Gehäuse und Design - Metall in 2 Farben
In einem wertigen Metallgehäuse und in zwei möglichen Farbvarianten (Schwarz, Silbergold) kommt das Aurzen ZIP daher. Drei Teile sind über zwei Scharniere miteinander verbunden. Die Metall-Bodenplatte hat genügend Eigengewicht, sodass der Projektor nicht kippt, der Mittelteil bestimmt den Aufstellwinkel und beherbergt den USB-C-Ladeanschluss und der Kopfteil ist mit Linse und Buttons bestückt. Hier sitzt auch die Zusatzkamera für die automatischen Schärfe- und Keystone-Anpassungen.
Die zwei Klappscharniere sind angenehm straff und erlauben das Ausklappen zu jeweils 90 Grad, man sollte sie also nicht überbiegen. Einzig die Lautstärkewippe klappert etwas und stört den ansonsten hochwertigen Eindruck.
Zubehör
In der kleinen Box gibt es das Gerät selbst, Papierkram und ein USB-C-zu-USB-C-Ladekabel ohne Ladeadapter/Netzteil.
Es gibt das ZIP aber auch im Bundle mit drei Add-ons, nämlich einem kabellosen HDMI-Dongle (z.B. für Konsolen, die sich sonst nicht mit Wireless Displays verbinden), den MagPlay (saugt sich an glatten Oberflächen Fest, ZIP hält magnetisch daran) und dem PowerPlay-Stativ mit integriertem 10.000mAh-Akku, der die Laufzeit von 1,5 Stunden auf 3 Stunden verdoppelt.
Praxistest - Flexibel projizieren
Das Verbinden ist relativ simpel. Unter Windows einfach Windows-Taste + P drücken und "connect to a wireless display" auswählen, ZIP auswählen und fertig. Wichtig ist nur, dass WLAN auf dem PC, Smartphone etc. aktiviert ist. Eine aktive Internetverbindung muss dabei nicht bestehen.
Ohne störende Kabel kann man sodann quasi an alle Oberflächen oder gar an die Decke projizieren. Das klappte im Test sehr gut.
Auch mit dem MacBook Air M1 hatten wir keine Verbindungsprobleme (Einstellungen - Display), wohl aber mit unserem Google Pixel 7 Pro. Laut Aurzen können Pixel-Smartphones durch "bestimmte Restriktionen nur via Chromecast casten und sind daher aktuell nicht in der Lage ihre Bildschirminhalte direkt zum ZIP zu spiegeln". Mit allen anderen Android-Geräten soll es aber funktionieren.
Wir haben es auf dem älteren Android-Tablet Samsung Galaxy A7 versucht und es hat anstandslos funktioniert. Dann kann man den ZIP auch kippen und hochkant projizieren. Allerdings verliert man dann die Möglichkeit die Sicht zu kippen/neigen etc.
Bildqualität
100 ANSI-Lumen reißen den Heimkino-Enthusiasten natürlich nicht vom Hocker. Wenn man allerdings den ultra-kompakten Formfaktor in Betracht zieht, ist die Bildqualität durchaus erstaunlich.
Bei genauerem Hinschauen wirkt das Bild aber auch in einem abgedunkelten Raum nicht sonderlich farbbrillant. Vor allem Grün dominiert, sodass beispielsweise Gelb viel zu sehr ins Grünliche abdriftet, Rot ist unterrepräsentiert. Gleichzeitig ist die 720p-Auflösung natürlich weniger scharf als der 1.600p-Bildschirm des MBA M1. Dennoch ist das Bild ordentlich genug für einen kleinen, spontanen Filmabend. Vor allem aber dürfte sich der kleine Beamer für Präsentationen in abgedunkelten Räumen und spontane Vorführungen von Handyinhalten eignen.
In Kombination mit dem MacBook bemerken wir allerdings ständige Ruckler im gespiegelten Beamerbild. Auf Android oder Windows waren Ruckler hingegen nicht auszumachen. Dennoch birgt die Wireless-Verbindung natürlich die Gefahr potentieller Verbindungsschwierigkeiten.
Emissionen und Verbrauch - Weniger als 20 W
Lautstärke
Der ZIP hat zwei Helligkeitsmodi. Unterhalb eines spezifischen Akkustandes lässt sich der helle Modus nicht nutzen, auch nicht, wenn der Beamer dabei aktiv geladen wird. Je nach Modus ändert sich auch die Lüfterlautstärke.
Im Abstand von etwa 30 cm messen wir 32.36 dB im Eco-Modus und 38.8 dB im Vollmodus. Vergrößert man den Abstand auf 1 m so sind es nur 26.85 und 31.82 dB.
Temperatur
Lautsprecher
Die beiden 1W-Lautsprecher decken eher das Nötigste in Sachen Audioqualität ab. Sie lassen sich zumindest von der Lautstärke her mit Laptop- oder Smartphonelautsprecher vergleichen, einen echten Mehrgewinn gibt es hier also nicht.
Aurzen ZIP Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 34.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.7% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (24.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 74% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 21% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 74% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 21% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Asus Vivobook 16 M1606K Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (70.65 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 16% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 45% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 10% vergleichbar, 45% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 54% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 39% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 24%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverbrauch
Im Eco-Modus messen wir ca. 14,5 W und im Vollmodus 19,25 W.
Wer den ZIP am Strom betreiben möchte, benötigt ein USB-C-Netzteil (nicht dabei) mit 12 oder 15 V und jeweils 2 A. Ausgeschaltet lässt sich der ZIP auch mit niedrigeren Spannungen laden, bis runter auf 5 V.
Akkulaufzeit
Aurzen gibt eine Laufzeit von 1,5 Stunden für den 5.000-mAh-Akku an. Die erreichen wir jedoch nur im Eco-Modus, bei voller Helligkeit hält der ZIP nur etwa 1 Stunde und 8 Minuten durch, wobei ab etwa der 42. Minuten automatisch auf den Eco-Modus geschaltet wird.
Fazit - Der Hosentaschenbeamer
Der große Pluspunkt des Aurzen ZIP ist sein extrem kompakter Formfaktor. Nur halb so groß wie ein Smartphone passt er in jede (Hosen-) Tasche. Dadurch kann wirklich jeder diesen kleinen Beamer unterwegs dabei haben und auch spontan Inhalte vom Smartphone (sofern man kein Google Pixel besitzt) oder Laptop projizieren.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.