Apple iPhone verliert Zugriff auf Progressive Web Apps, beschuldigt EU für gestrichene Features
Apple macht längst keinen Hehl daraus, dass der Konzern alles andere als glücklich über den Digital Markets Act ist, der Apple zwingt, Alternativen zum App Store und zur hauseigenen WebKit Browser Engine am iPhone zu erlauben. Die für März geplanten Änderungen umfassen unter anderem eine neue "Core Technology Fee" in Höhe von 0,50 Euro pro Installation, die auch kostenlose sowie sehr günstige Apps betrifft, und die daher von Entwicklern bereits harte Kritik geerntet hat.
In einer Entwickler-FAQ bestätigt Apple nun, dass mit iOS 17.4 Progressive Web Apps (PWAs) nicht mehr wie gehabt funktionieren. Bisher konnten Webseiten, die als PWA fungieren konnten, zum Homescreen hinzugefügt werden, und anschließend Daten abseits der Browser-Instanz lokal auf dem iPhone speichern, Benachrichtigungen schicken und einen Zähler für ungelesene Nachrichten einblenden. Künftig können Nutzer allerdings nur noch Lesezeichen zum Homescreen hinzufügen, statt PWAs. Einige Entwickler haben Progressive Web Apps genutzt, um Apples Gebühren zu umgehen, wie beispielsweise Facebook Gaming, während sich andere so den Aufwand der Programmierung einer iOS-App sparen konnten.
Laut Apple wären Progressive Web Apps durch die von der EU geforderten Änderungen aber ein Sicherheitsrisiko, da der Konzern derartige Apps ohne WebKit-Zwang nicht mehr wie bisher daran hindern kann, ohne Zustimmung des Nutzers auf die Kameras, Mikrofone und den Standort zuzugreifen oder gar die Berechtigungen anderer Web Apps zu übernehmen sowie deren Daten auszulesen. Nachdem Android schon seit Jahren Progressive Web Apps mit mehreren Browser Engines unterstützt, ist allerdings fraglich, ob der iPhone-Hersteller nicht einfach nur verhindern will, dass Entwickler die neuen Gebühren umgehen können.
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