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Apple führt hohe Gebühren für iPhone-Apps und alternative App Stores ein, Entwickler äußern harte Kritik

Apple erlaubt endlich andere App Stores am iPhone, aber mit Einschränkungen. (Bild: Sara Kurfeß)
Apple erlaubt endlich andere App Stores am iPhone, aber mit Einschränkungen. (Bild: Sara Kurfeß)
Nutzer eines Apple iPhone können ab März endlich Apps aus Quellen außerhalb des App Stores herunterladen. Allerdings schränkt Apple das App-Angebot auch in anderen Stores ein, und veranschlagt Gebühren, die für einige Entwickler schlicht zu hoch sein könnten.

Apple hat heute offiziell bestätigt, dass iPhone-Nutzer in der Europäischen Union ab März Zugriff auf App Stores von Drittanbietern, auf alternative Browser-Engines und auf Cloud-Gaming-Apps erhalten werden. Damit beugt sich Apple dem Digital Markets Act, der verhindern soll, dass Technologiegiganten bestimmen können, wer an einem Marktplatz teilnehmen darf.

Ganz im Sinne der Verordnung handelt Apple aber nicht, denn jede App muss vom iPhone-Hersteller freigegeben werden, bevor diese in einem alternativen Store vertrieben werden darf. Darüber hinaus reduziert Apple zwar die Gebühren von zuvor maximal 30 auf 20 Prozent, inklusive einer 3 Prozent Zahlungsgebühr, führt dafür aber eine "Core Technology Fee" ein, die für einige Entwickler schlicht zu teuer sein könnte. Diese Gebühr in Höhe von 0,50 Euro pro Installation wird maximal einmal pro Jahr und Nutzer fällig, sobald eine App über eine Million Mal installiert wurde.

Wie die Berechnung im unten eingebetteten Tweet von Nikita Bier verdeutlicht, lohnt es sich durch diese Gebühr kaum noch, günstige Apps anzubieten. Im Rechenbeispiel wurde eine 1 Euro teure App innerhalb eines Jahres 10 Millionen Mal verkauft, von den insgesamt 10 Millionen Euro Umsatz gehen ganze 6,2 Millionen Euro an Apple, was einer Gebühr von 62 Prozent entspricht.

 


Auch Tim Sweeney, seines Zeichens CEO von Epic Games, ist alles andere als glücklich über die Änderungen. Obwohl sein Unternehmen einen Rechtsstreit gegen Apple führt, der das App-Store-Monopol aushebeln soll, betrachtet Tim Sweeney die neuen Richtlinien als böswilligen Versuch, mit dem Digital Markets Act konform zu gehen, ohne Kontrolle oder Umsätze auf Spiel zu setzen.

Der Gründer des Unternehmens, das den siebtgrößten Software-Store der Welt betreibt, kritisiert vor allem, dass Apple bestimmt, wer einen alternativen App Store betreiben darf – dazu will der iPhone-Hersteller unter anderem eine Liquiditäts-Bestätigung einer Bank in Höhe von einer Million Euro sehen, die jährlich aktualisiert wird. Außerdem müssen auch App Stores die Gebühr von 0,50 Euro pro Installation bezahlen, und das schon ab dem ersten Download.


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Autor: Hannes Brecher, 25.01.2024 (Update:  9.09.2024)