Apple iPhone 16: Proteste zur Markteinführung vor Apple Stores, mehrere Festnahmen in Berlin
Zur Markteinführung des Apple iPhone 16 fanden in 10 Ländern in mehr als 12 Städten Proteste vor Apple Stores statt, darunter London, Tokio, Brüssel, Kapstadt, Amsterdam, Mexico City und Manhattan. Organisiert wurden die Proteste von aktuellen und ehemaligen Apple-Mitarbeitern.
Gefordert wurde unter anderem, kein Kobalt aus Regionen wie dem Kongo zu beziehen, in denen Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Weitere Mineralien aus der Region, die für die Produktion von iPhones benötigt werden, sind Gold, Tantal, Zinn und Wolfram.
Ein weiterer Kritikpunkt der Demonstranten war Apples Schweigen zum Gaza-Krieg, sowie Apples Engagement in Israel, beispielsweise durch das zweitgrößte Forschungs- und Entwicklungszentrum des Landes. Darüber hinaus riefen die Demonstranten dazu auf, Apple-Produkte zu boykottieren und sich von Diensten wie iCloud, Apple TV+ und Apple Music abzumelden.
Transparente mit Aufschriften wie „Apple profitiert vom Völkermord“, “Ein Kind starb im Kongo für dein iPhone” wurden hochgehalten und Rufe wie „From Congo to Palestine, apartheid is a crime” waren zu hören. Apple erklärt, keine Mineralien aus solchen kritischen Gebieten zu beziehen und will zudem ab 2025 ausschließlich recyceltes Kobalt für seine Produkte verwenden:
Ein wichtiger Gedanke dabei ist, dass wir nichts abbauen müssen, sondern nur recyceltes Material verwenden. Heute verwenden wir für die Apple Watch 100 Prozent recyceltes Kobalt und 100 Prozent recyceltes Gold, Zinn, Wolfram und andere seltene Erden. Darauf sind wir sehr stolz. Aber für die Produkte, für welche wir noch Materialien abbauen, und für einige unserer anderen Produkte haben wir eine intensive Rückverfolgung in unserer Lieferkette bis hin zur Mine und zur Schmelzhütte, um sicherzustellen, dass es sich nicht um Kinderarbeit handelt.
- Apple CEO Tim Cook
Aufgrund von Schwierigkeiten mit manchen Minen hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits einige Zulieferer ausgeschlossen. Die Proteste wurden hauptsächlich von einer Gruppe namens „Apple Against Apartheid“ organisiert, die sich aus aktuellen und ehemaligen Apple-Mitarbeitern zusammensetzte, wobei die Mehrheit der Demonstranten selbst keine Apple-Beschäftigte waren.
Die Zahl der Teilnehmer an den Protesten war relativ gering, wie man etwa in einem Video des Youtube-Kanals Oinat sehen kann, das vor einem Appple Store in London aufgenommen wurde. Die meisten Demonstranten versammelten sich in Berlin, wo etwa ein paar Dutzend Menschen zusammenkamen. Laut Tariq Ra'Ouf, einem der Hauptorganisatoren, wurden in der Hauptstadt fünf Demonstranten festgenommen.
Im März veröffentlichte die Gruppe einen Brief, der von etwa 300 ehemaligen und derzeitigen Apple-Mitarbeitern unterzeichnet war und in dem behauptet wurde, dass Apple seine Mitarbeiter zurechtweise oder entlasse, wenn sie das palästinensische Volk durch Anstecknadeln oder ähnliches unterstützten.
In der Vergangenheit protestierten Beschäftigte von Google gegen das Projekt Nimbus, einen Vertrag zwischen Google und Amazon mit der israelischen Regierung, der unter anderem die Bereitstellung von Cloud-Computing-Infrastruktur und künstlicher Intelligenz (KI) für das israelische Militär vorsieht. Auch Mitarbeiter von Amazon und Meta haben sich mit ihren Arbeitgebern über kriegsbezogene Fragen gestritten.
Quelle(n)
Wired | Aljazeera | Apple Insider | The Wrap