"Apple gegen das freie Internet": Facebook wettert weiter gegen Apples Datenschutz
Erst gestern hat Facebook ein ganzseitiges Inserat im Wall Street Journal, in der New York Times und in der Washington Post veröffentlicht, in dem Apple vorgeworfen wurde, durch die geplanten Datenschutz-Maßnahmen kleinen Unternehmen zu schaden. Denn ab nächstem Jahr müssen Entwickler iPhone- und iPad-Nutzer fragen, bevor deren Aktivitäten über mehrere Apps und Webseiten hinweg verfolgt werden dürfen, so wie man das bereits von der Nutzung des Standorts kennt, wodurch Facebook deutlich weniger Daten sammeln und Werbung nicht mehr so effektiv auf jeden Nutzer zuschneiden könnte.
In einem Statement hat Apple angegeben, dass es dabei schlicht und einfach darum geht, die Privatsphäre seiner Kunden zu schützen, und dass diese selbst darüber entscheiden können sollen, welche Daten Unternehmen wie Facebook sammeln dürfen. Viele Nutzer dürften sich in diesem Fall auf die Seite von Apple schlagen – kaum jemand dürfte Facebook freiwillig noch mehr persönliche Daten geben. Dennoch versucht das soziale Netzwerk, Kunden auf seine Seite zu ziehen, denn das unten eingebettete Inserat mit dem Titel "Apple gegen das freie Internet" wurde heute veröffentlicht.
Der Text zeichnet dabei ein düsteres Bild: Apples geplante Datenschutz-Maßnahmen würden das Internet zum Schlechteren verändern, das Software-Update soll Nutzern aufgezwungen werden. Man soll sich seine liebste Sport- oder Koch-Webseite vorstellen – diese Webseiten sollen durch Apples Vorgehensweise künftig dazu gezwungen sein, eine Abo-Gebühr von ihren Lesern zu verlangen, da sich diese Seiten mit weniger personalisierter Werbung nicht finanzieren ließen. Dadurch soll das Internet für alle Beteiligten wesentlich teurer werden. Facebook vergisst dabei allerdings zu erwähnen, dass das soziale Netzwerk durch seine aggressive Vorgehensweise beim Sammeln von Daten stärker unter den Änderungen leiden dürfte als die meisten kleinen Unternehmen.