Apple: Mangelnder Zulassungsprozess von Gesichtserkennungs-Apps
Das neue iPhone X von Apple verfügt über eine Gesichtserkennung. Mal abgesehen davon, dass die Technik bereits ausgetrickst worden ist, ist es problematisch, dass Apple auch Drittanabietern von Apps Zugriff auf die Daten der dahinterliegenden TrueDepth-Technologie gewährt.
Die Washington Post titelt „Apple teilt Ihr Gesicht mit Apps, ein neues Privatssphäreproblem.“. Und auch Snowden warnte unlängst vor der ungehemmten Datensammelwut und dem fast zwangsläufig resultierendem Mißbrauch dieser Daten.
Die Sensoren im iPhone X scannen das Gesicht des Nutzers auf 30.000 Punkte ab, um ein 3D-Modell davon zu erstellen. Dadurch kann das Gerät dann entsperrt werden oder Animationen erstellen, wie etwa das sinnbefreite, gesichtsanimierte Exkrementhäufchen („Poop Animoji“).
Als ob die Daten in Apples Hand nicht bereits Problem genug wären, gewährt der Hersteller auch noch anderen App-Entwicklern Zugriff auf die Technologie. Dass diese zweifelsohne auch tolle Funktionen beinhalten können (oder eben ein Poop-Animoji) steht außer Frage, aber die Entwickler bekommen so eben auch jede Menge privater Daten über unser individuelles Gesicht.
Wer nun denkt, dass Apple diese Drittapps nun zumindest stärker kontrollieren würde hat sich scheinbar getäuscht. Zwar hat Apple offizielle Maßnahmen wie die Pflicht einer Datenschutzvereinbarung getroffen, allerdings werden Apps, die TrueDepth nutzen offenbar nicht anders kontrolliert als weniger sensible Programme.
Der Entwickler des Tools MeasureKit gab beispielsweise an, dass der Zulassungsprozess nicht anders war als bei regulären Apps. MeasureKit hat außerdem keine Privacy Policy, da die Daten alle auf dem Gerät verbleiben. Ob dem auch wirklich so ist, prüft Apple derzeit offensichtlich nicht nach.Aber aus großer Macht (über unsere Daten) folgt bekanntermaßen auch große Verantwortung.
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Quelle(n)
Washington Post via Heise
Bild: Apple