Apple MacBook Air 2020 im Test: Lohnt sich die stärkere Version des neuen M1-Prozessors?
Nachdem wir uns die Basisversion des Apple MacBook Air 2020 samt dem neuen M1-Prozessor bereits in unserem ausführlichen Test angesehen haben, werfen wir nun auch noch einen Blick auf das teurere Modell mit der stärkeren 8-Kern-GPU und einer größeren 512-GB-SSD. Der Aufpreis liegt derzeit bei rund 260 Euro, doch lohnt sich das auch?
Da es ansonsten keinerlei Unterschiede zu dem letzten Testgerät gibt, werden wir uns in diesem Artikel auf die Unterschiede beschränken. Alle weiteren Informationen stehen in unserem Testbericht des Entry-Level MacBook Air M1 (1.100 Euro) zur Verfügung:
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Größe | Auflösung | Preis ab |
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91.1 % v7 (old) | 12 / 2020 | Apple MacBook Air Late 2020 (M1, 8 Core GPU, 8 GB RAM) M1, M1 8-Core GPU | 1.3 kg | 16.1 mm | 13.30" | 2560x1600 | |
91.1 % v7 (old) | 12 / 2020 | Apple MacBook Air 2020 M1 Entry M1, M1 7-Core GPU | 1.3 kg | 16.1 mm | 13.30" | 2560x1600 | |
91.1 % v7 (old) | 12 / 2020 | Apple MacBook Pro 13 Late 2020 M1 Entry (8 / 256 GB) M1, M1 8-Core GPU | 1.4 kg | 15.6 mm | 13.30" | 2560x1600 | |
88.1 % v7 (old) | 10 / 2020 | Dell XPS 13 9310 Core i7 FHD i7-1165G7, Iris Xe G7 96EUs | 1.3 kg | 14.8 mm | 13.40" | 1920x1200 | |
86.6 % v7 (old) | 12 / 2020 | Razer Book 13 FHD i7-1165G7, Iris Xe G7 96EUs | 1.4 kg | 15.15 mm | 13.40" | 1920x1200 | |
84 % v7 (old) | 06 / 2020 | Huawei MateBook 13 2020 AMD R5 3500U, Vega 8 | 1.3 kg | 14.9 mm | 13.00" | 2160x1440 | |
89.5 % v7 (old) | 08 / 2020 | Lenovo ThinkPad X13-20UGS00800 R7 PRO 4750U, Vega 7 | 1.3 kg | 16.9 mm | 13.30" | 1920x1080 |
Gehäuse - Testgerät mit knarzendem Scharnier
Bei unserem jetzigen Testgerät ist uns das knarzende Displayscharnier aufgefallen. Vom Geräusch her hört es sich so an, als ob ein Stück Folie im Scharnier ist. Die Funktion ist dadurch aber nicht eingeschränkt. Das ist das erste Mal, dass uns so etwas bei einem MacBook aufgefallen ist, und wir würden es auch retournieren bzw. einen Umtausch beim Händler anfordern.
Massenspeicher - 512-GB-SSD mit besserer Schreibleistung
Die 512 GB große PCIe-SSD unseres Testgerätes lässt sich auch als Option für das Entry-Level-Modell mit 7 GPU-Kernen hernehmen, und der Aufpreis liegt bei rund 224 Euro. Die Transferraten haben sich im Vergleich zum alten MacBook Air deutlich verbessert und befinden sich jetzt insgesamt auf dem Niveau der MacBook-Pro-Modelle.
Beim Vergleich mit dem 256 GB großen Laufwerk sind die Transferraten beim Lesen von Daten praktisch identisch, die 512-GB-SSD hat jedoch einen Vorteil von rund 400 MB/s, wenn es um das Schreiben von Daten geht. Im Alltag merkt man davon aber nichts.
Grafikkarte - Mehr Kerne, mehr Leistung
Die Grafikkarte ist der größte Unterschied, denn während die Basisversion mit 7 Kernen auskommen muss, erhält das teurere Air die schnellere Version mit 8 Kernen. Es gibt daher auch keinen Unterschied zum MacBook Pro 13 M1, welches ebenfalls den M1-Chip mit den 8 GPU-Kernen bekommt.
In den Benchmarks ist das Air mit 8 GPU-Kernen wie erwartet leicht vor der Basisversion mit 7 Kernen, allerdings bewegen wir uns hier in der Regel im einstelligen Prozentbereich, die größte Differenz liegt bei 12 %. Zudem ist das teurere MacBook Air auch praktisch gleichauf mit dem teureren MacBook Pro 13 M1. Wie schon beim günstigeren Air M1 wird der 3DMark Wild Life Stresstest problemlos bestanden.
Im Alltag wird man diesen Unterschied nicht bemerken. Wer sein MacBook Air also nicht zum Spielen benutzen möchte, kann problemlos die Basisversion mit der 7-Kern-GPU nehmen.
Gaming Performance
Bei den Gaming Benchmarks ist bisher noch ein wenig Vorsicht geboten, da wir bisher nur emulierte Titel testen konnten. Interessanterweise liegt das MacBook Air sogar immer etwas vor dem MacBook Pro 13. Wir haben die Ergebnisse mehrfach überprüft, an den Werten änderte sich aber nichts. Um die Chips wirklich vergleichen zu können, müssen wir allerdings auf Spiele warten, die nativ auf den M1-MacBooks laufen. Mit den verfügbaren iOS-Titeln gibt es keine Probleme.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Shadow of the Tomb Raider (2018) | 78 | 27 | 25 | |
Total War: Three Kingdoms (2019) | 100 | 42.3 | 25.5 | |
Borderlands 3 (2019) | 56.7 | 30.7 | 20.5 |
Temperatur
Auch bei den Oberflächentemperaturen gibt es keine spürbaren Unterschiede. Trotz der passiven Kühlung (und der hohen Leistung) sind die Werte voll im Rahmen und keinesfalls bedenklich. Selbst unter Last kann man das MacBook Air M1 auf den Oberschenkeln abstellen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-7.2 °C).
Akkulaufzeit - MacBook Air mit viel Ausdauer
Zur Sicherheit haben wir die Akkulaufzeit in unserem WLAN-Test mit dem zweiten MacBook Air noch einmal wiederholt, doch die Ergebnisse sind bis auf wenige Minuten identisch. In unserem WLAN-Test bei einer Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m² läuft unser Testgerät mehr als 16 Stunden; bei voller Helligkeit sind es immer noch fast 9 Stunden. Hier zeigt sich also erneut, dass der Bildschirm der größte Verbraucher ist.
Battery Runtime - WiFi Websurfing | |
Apple MacBook Pro 13 Late 2020 M1 Entry (8 / 256 GB) (Safari) | |
Apple MacBook Air 2020 M1 Entry | |
Apple MacBook Air 2020 M1 Entry (Fullscreen) | |
Apple MacBook Air Late 2020 (M1, 8 Core GPU, 8 GB RAM) | |
Apple MacBook Pro 13 2020 2TB3 i5 | |
Durchschnitt der Klasse Subnotebook (389 - 1585, n=61, der letzten 2 Jahre) | |
Dell XPS 13 9310 Core i7 FHD | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (fullscreen) | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (windowed) | |
Lenovo ThinkPad X13-20UGS00800 (Edge Chromium) |
Pro
Contra
Fazit - GPU-Upgrade alleine lohnt sich nicht
Prinzipiell gelten für das teurere MacBook Air 2020 M1 die gleichen positiven sowie negativen Aspekte wie schon beim Test der Basisversion. Mit dem M1-Prozessor wurde das MacBook Air erheblich verbessert. Zum einen liegt die Leistung jetzt auf dem Niveau des MacBook Pro 13 mit zwei Thunderbolt-Anschlüssen, zudem wurde der nervige Gehäuselüfter der alten Modelle endlich entfernt. Auch das Display wurde weiter verbessert und unterstützt nun den größeren P3-Farbraum, und die PCIe-SSDs sind deutlich schneller geworden. Das neue Air 2020 ist somit vielleicht das stimmigste MacBook seit vielen Jahren.
Wer mit 256 GB Speicher auskommt, kann bedenkenlos das Basismodell für 1.100 Euro nehmen. Im Alltag merkt man von der zusätzlichen Leistung der 8-Kern-GPU kaum etwas.
Welches Modell vom Air man letztendlich nimmt, sollte nicht von der iGPU abhängen, denn ehrlich gesagt ist der Unterschied zwischen den beiden Versionen (7 Kerne vs. 8 Kerne) sehr gering, und bei ganz alltäglichen Dingen bemerkt man einfach keinen Unterschied. Vielmehr sollte man schauen, wie viel SSD-Speicher man benötigt. Wer mit 256 GB auskommt, kann bedenkenlos zum Basismodell greifen. Wer hingegen lieber 512 GB möchte, sollte direkt das vorkonfigurierte Modell für 1.360 Euro samt der 8-Kern-GPU nehmen. Wir vermuten, dass es für die Standard-Modelle (entweder 256 GB + 7-Kern-GPU oder 512 GB + 8-Kern-GPU) in Zukunft die besseren Angebote geben wird.
Preis und Verfügbarkeit
Das neue Apple MacBook Air 2020 mit dem M1-Prozessor ist in den meisten Online-Shops verfügbar und kostet bei unserem Leihsteller Cyberport rund 1.360 Euro. Das Basismodell mit der 7-Kern-GPU startet bereits ab rund 1.100 Euro.
Apple MacBook Air Late 2020 (M1, 8 Core GPU, 8 GB RAM)
- 22.12.2020 v7 (old)
Andreas Osthoff