Apple: Aufzeichnung von Siri-Anfragen wird standardmäßig deaktiviert
Neben Amazon und Google hat auch Apple Unterhaltungen seiner künstliche Intelligenz durch Menschen auswerten lassen. Vor allem auch durch die mangelnde Kommunikation dieser Vorgehensweise musste der Konzern dafür harte Kritik einstecken. Seitdem wurde das Abhören der Aufzeichnungen pausiert. Im Herbst wird das Programm wieder aufgenommen, allerdings mit drei entscheidenden Änderungen:
- Standardmäßig werden die Anfragen nur noch als Text gespeichert und analysiert.
- Nutzer können auf freiwilliger Basis zustimmen, dass Audioaufzeichnungen gespeichert und zur Verbesserung von Siri analysiert werden. Die Zustimmung dazu kann jederzeit widerrufen werden.
- Die Aufzeichnungen werden ausschließlich von Mitarbeitern des Konzerns analysiert, versehentliche Aufzeichnungen werden gelöscht.
Das Unternehmen aus Cupertino hebt den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer gerne als eines der wichtigsten Verkaufsargumente seiner Produkte hervor. Daher beteuert Apple in der Pressemeldung nochmals ausführlich, die Daten nicht für Werbezwecke zu verwenden. Außerdem sollen jeweils nur die Daten an Apple gesendet werden, die zur Antwort einer Frage unbedingt notwendig sind.
Wird der digitale Assistent etwa gebeten, eine Nachricht vorzulesen, so wird die Nachricht lokal auf dem Gerät ausgelesen, und an keinen Server übertragen. Wird nach Events in der Nähe gefragt, so wird der Standort des Nutzers nur mit einem großen Radius übertragen, da eine genaue Positionsbestimmung nicht zwangsläufig notwendig ist.
Bisher wurden laut Apple etwa 0,2 Prozent aller Anfragen von Menschen angehört, um den Assistenten zu verbessern. Diese wurden nicht etwa mit einer Apple ID oder Telefonnummer verknüpft, sondern mit einer zufallsgenerierten ID.
Auch wenn Bedenken zur Privatsphäre bei der Nutzung von Siri damit nicht aus der Welt geschafft sind, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. Noch unklar ist, wie genau die neue Implementierung aussehen wird, und ob Apple bei der Einrichtung eines neuen Gerätes unauffällig die Zustimmung im Setup-Prozess verstecken wird. Die neue Vorgehensweise soll mit einem Software-Update im Herbst starten, vermutlich also zum Launch von iOS 13, iPadOS und macOS Catalina.
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