Amazon: Geräte-Chef hält an Sprachassistenz Alexa fest
Die Entlassungswelle in der Tech-Branche rollt. Alphabet und Google entlassen 12.000 Mitarbeiter, Meta kürzt rund 11.000 Jobs, bei Microsoft fallen 10.000 Arbeitsplätze weg und auch bei Salesforce (8.000), Twitter (3.700) und Amazon (rund 18.000 Jobs) verlieren im Zuge harte Spaßmaßnahmen bei den Personalkosten viele Angestellte ihre Arbeit. Bei Amazon betont Hardware-Chef Dave Limp, dass der Internetriese trotz großer Umstrukturierungen und Stellenstreichungen weiterhin an seinem Sprachassistenten Alexa festhält.
Limp unterstreicht, wie auch schon Microsoft-CEO Satya Nadella oder Alphabet- und Google Chef Sundar Pichai, die Wichtigkeit von Künstlicher Intelligenz (KI). KI ist nicht zuletzt dank ChatGPT in aller Munde und verdeutlicht, dass KI bereits jetzt eine wichtige und künftig eine tragende Rolle für nahezu alle Hardware-, Software- und Servicebereiche spielen wird. Limp räumt ein, dass die KI-gestützte Sprachassistenz Alexa derzeit zwar wirtschaftlich noch nicht rentabel sei, Wichtigkeit und Impact für Bereiche wie Smarthome-Technik und Musikdienste jedoch unbestritten. Künftig werde Amazon mit Alexa auch mehr Geld verdienen.
Der Stellenabbau habe zum größten Teil Projekte getroffen, von denen die Öffentlichkeit nichts mitbekommen habe. "Zum Beispiel investierten wir bei Alexa in einige Gesundheitsinitiativen, die in der Pandemie wichtig erschienen - aber jetzt ist die Pandemie vorbei und manche erste Tests verliefen nicht gut." Offenbar justiert Amazon mit dem Jobabbau den Personalbedarf für verschiedene Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten seiner KI-gestützen Lösungen wie Alexa und den intelligenten Sprachdiensten nach der Pandemie neu.
Das Alexa-Universum ist im Laufe der Zeit enorm gewachsen. Intelligente und smarte Sprachassistenzsysteme haben bereits viele Bereiche des täglichen Lebens erobert, mit AI-Lösungen, wie dem zur Zeit vielbeachteten ChatGPT, zeigt sich, wie viel Potenzial die neuen Technologien haben. Auch viele Autobauer setzen beispielsweise verstärkt auf KI, angefangen von Interaktion Mensch-Maschine, über intelligente Info- und Mobilitätssysteme bis hin zum autonomen Fahren. BMW setzt zum Beispiel auf Amazons Alexa Custom Assistant Technologie.
KI-Lösungen wie ChatGPT sieht der Hardware-Chef von Amazon nicht als Gefahr für Alexa, sondern positiv, was sich mit Künstlicher Intelligenz erreichen lässt. ChatGPT und andere KI-Dialogsysteme sieht Limp nicht als Bedrohung für Alexa, da Alexa beispielsweise auch das Smart Home steuern kann und Musik- und Hörbuch-Dienste direkt eingebunden sind. Zudem sei Alexa ein sehr umfassend personalisierbares Assistenzprogramm. "ChatGPT hat nicht wirklich Persönlichkeit", sagte Limp in einem Interview mit der DPA.
Offenbar hat Limp als SVP of Amazon Devices & Services bei dieser Bewertung der Wichtigkeit von Alexa das große Ganze im Blick. Limp verantwortet einen riesigen Unternehmensbereich bei Amazon: Entwicklung des Einzelhandelsverkauf und operative Aspekte von Amazons elektronischer Geräte inklusive den dahinter stehenden Dienstleistungen - einschließlich Alexa, Echo, Kindle, Fire TV, Fire Tablets, Ring - sondern auch für Amazon Appstore, selbstfahrende Autos bei Zoox und Satelliten-Internet im Projekt Kuiper.