IFA 2023 | AVM demonstriert Matter und nennt Details zur Entwicklung der kommenden Matter-Laborversion
Matter und AVM interagieren miteinander. Auf der Ifa konnte der Berliner Routerhersteller AVM bereits eine Vorversion der ersten Matter-Umsetzung auf dem neuen Gateway vor Publikum demonstrieren. Mit einem Tablet und geöffneter Google-Home-App konnte das Team ein Leuchtmittel, eine Steckdose und ein Heizkörperthermostat von AVM bereits schalten.
Gezeigt wurde eine frühe Entwicklerversion einer neuen Matter-kompatiblen Firmware, die bereits gut die Basisfunktionen auf dem Gateway abbilden konnte. Es ist der erste Schritt in Richtung einer Labor-Version, ehe dann schließlich eine finale Version zu erwarten ist.
AVM gab auch bekannt, wann mit der Laborversion für das Gateway zu rechnen ist. Anfang 2024 soll die Testversion kommen. Wie zuvor berichtet zunächst nur für das Gateway, da verhindert werden soll, dass mit einer Testversion für die Fritzboxen gegebenenfalls ein kritisches Gerät mit Bugs versehen wird. Das Gateway, das neben DECT ULE auch Zigbee beherrscht, ist eine naheliegende Plattform für Tests.
Wie Laborversionen üblich, sollen diese dann auf weitere Hardware ausgeweitet werden. Wann das passiert, konnte AVM noch nicht sagen. Selbiges gilt für einen eventuellen Termin zu einer finalen Version. Die Entwicklung hatte sich deutlich verzögert, ein Problem, dass aber viele Hard- und Softwareteams im Bereich der Matter-Entwicklung betraf.
Einschränkungen der Umsetzung
Derzeit funktioniert die interne Entwicklungsversion nur mit der Google Home App. In der Theorie soll aber natürlich auch die Anbindung an Amazon Alexa und Apple Home funktionieren. Laut AVM ist hier noch etwas Feinarbeit notwendig. Sobald diese aber abgeschlossen ist, wird ein Gerät, sollte es ein Matter-Profil geben, auch innerhalb des Matter-Netzwerks angezeigt, unabhängig von der daheim genutzten Plattform. Näheres dazu haben wir in unserem Matter-Praxistest (Matter Migration Teil 2) dargestellt.
Es gibt aber zu erwartende Einschränkungen, die mitunter durch Matter bedingt sind. Gibt es etwa eine Geräteklasse nicht in Matter, kann Google Home (oder beispielsweise Amazon Alexa) sie freilich auch nicht ansteuern, wenn sie an der Fritzbox oder am Gateway angemeldet ist. Da der Matter-Standard aber alle sechs Monate in einer neuen Version erscheint, sind immer wieder neue Gerätetypen zu erwarten.
Hier und da ist etwa zudem das Fehlen von Komfortfunktionen zu erwarten. Das passiert, wenn der Matter-Standard diese Funktion nicht vorsieht. Das DECT-ULE-Gerät kann sie zwar, doch das Übersetzen scheitert, weil es beispielsweise in der Matter-"Sprache" kein Kommando für die Komfortfunktion gibt. Als Beispiel nannte AVM die 15-Minütige Boost-Funktion der eigenen Heizkörper-Thermostate. Hier ist noch unklar, ob dies umsetzbar ist.
Eine weitere Einschränkung ist, dass die DECT-ULE-Geräte sich über das Fritz-Universum dank Gateway oder Fritzbox zwar als Matter-Geräte ausgeben, doch das ist zunächst nur der Weg der Ankündigung der Geräte von innen nach außen.
Matter-Geräte hingegen werden sich erst mal nicht bei der Fritzbox melden, sprich sind auch nicht von der Fritzbox steuerbar. Das ist zwar geplant, doch noch ist es zu früh, um über einen Zeitplan der Umsetzung zu sprechen, wie AVM Notebookcheck.com sagte.
Quelle(n)
AVM / Eigene Recherchen