AMD rüstet auf: Die Ryzen 4000 H-Serie macht Intel die Gaming-Krone streitig
Nachdem AMD heute bereits eine Menge Details zur neuen Ryzen Renoir 4000 U-Serie veröffentlicht hat gibt's auch neue Infos zu den H- und HS-Serien, die vor allem bei Notebooks mit extremen Leistungsansprüchen zum Einsatz kommen werden, wie etwa bei Gaming-Laptops oder bei günstigeren Workstations. Mit dem Asus ROG Zephyrus G14 und dem Dell G5 15 Special Edition sind auch bereits zwei Notebooks im Anmarsch, die zeigen sollen, was mit den APUs möglich ist.
Das Angebot reicht vom Ryzen 5 4600H mit 6 Kernen und 12 Threads bei Taktfrequenzen von bis zu 4,0 GHz bis hin zum Ryzen 9 4900H, der 8 Kerne und 16 Threads sowie Taktfrequenzen mit bis zu 4,4 GHz mitbringt. Zu jedem Chip gibt es auch ein HS-Pendant, bei dem die TDP von 45 auf 35 Watt reduziert wird, ohne jedoch die Taktfrequenzen merklich zu senken – wie weit die Leistung durch die geringere Energieaufnahme abfällt werden unsere Benchmarks schon bald zeigen.
Bis es soweit ist hat AMD zur H-Serie wie auch zur U-Serie einige Benchmarks veröffentlicht – AMD gibt an, dass der Ryzen 7 4800H im 3DMark Fire Strike Physics Benchmark eine etwa 39 Prozent höhere Wertung erreicht als ein Intel Core i7-9750H, auch der Intel Core i9-9880H soll um mehr als 30 Prozent übertroffen werden. Bevor wir zu den spezifischeren Benchmarks kommen erstmal die Übersicht über das Line-Up:
SKU | Kerne / Threads | Taktfrequenz Basis / Boost (GHz) | Cache (MB) | GPU-Kerne | GPU-Taktfrequenz | TDP (Watt) |
---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 9 4900H | 8 / 16 | 3,3 / 4,4 | TBD | 8 | 1.750 | 45 |
Ryzen 9 4900HS | 8 / 16 | 3,0 / 4,3 | TBD | 8 | 1.750 | 35 |
Ryzen 7 4800H | 8 / 16 | 2,9 / 4,2 | 12 MB | 7 | 1.600 | 45 |
Ryzen 7 4800HS | 8 / 16 | 3,0 / 4,2 | 12 MB | 7 | 1.600 | 35 |
Ryzen 5 4600H | 6 / 12 | 3,0 / 4,0 | 11 MB | 6 | 1.500 | 45 |
Ryzen 5 4600HS | 6 / 12 | 3,0 / 4,0 | 11 MB | 6 | 1.500 | 35 |
Wie in den unten eingebetteten Benchmark-Ergebnissen zu sehen konzentriert sich AMD im Vergleich auf den vermutlich beliebtesten Prozessor der Reihe, den Ryzen 7 4800H, und vergleicht ihn mit seinem direkten Pendant der Konkurrenz, dem Intel Core i7-9750H. Die Produktivitäts-Ergebnisse können sich allemal sehen lassen: Ein Video konnte mithilfe von Handbrake um stolze 80 Prozent schneller transkodiert werden, ein nicht näher definierter Test in Adobe Premiere soll 50 Prozent schneller abgeschlossen gewesen sein, beim Rendering in Blender waren es immerhin noch 20 Prozent.
Die Spiele-Benchmarks waren ebenso aufschlussreich, wobei die Tests mit fast baugleichen Asus-Laptops durchgeführt wurden, und zwar mit einem ROG Zephyrus M GU502GV bei Intel und einem TUF Gaming FA506IV bei AMD. Die Pressemeldung schreibt im Kleingedruckten aber, dass ein AMD Ryzen 9 4900H getestet wurde, anders als die Benchmarks selbst, die klar von einem Ryzen 7 4800H sprechen – wir haben zur Klärung nochmals bei AMD nachgefragt. Update: Beim Kleingedruckten hat sich offenbar ein Tippfehler eingeschlichen, die Benchmarks wurden mit dem Ryzen 7 4800H durchgeführt.
In jedem Fall gibt AMD im besten Fall ein Plus von 59 Prozent an – und das bei Ashes of the Singularity, einem extrem CPU-lastigen Titel. Interessanterweise büßt man bei Civ VI sogar minimal Frames ein, durch die Bank scheint AMD aber einen respektablen Vorsprung gegenüber Intel zu erreichen.
Wir können es kaum erwarten, die Chips selbst zu testen, um herauszufinden, wie sie sich in der Praxis schlagen werden. Lange dürfte es nicht mehr dauern – die ersten Laptops, die mit den neuen AMD Ryzen H-Chips ausgestattet sind, kommen schon in wenigen Wochen auf den Markt.
Quelle(n)
AMD