AMD nicht zu bremsen: 71 Prozent mehr Verkäufe im Q1
Als vergangenen Dienstag AMD den Vierteljahresbericht für das erste Quartal 2022 vorstellte, wurden die Erwartungen und Einschätzungen der Analysten und Experten übertroffen, was ein Plus von 8 Prozent für die AMD Aktie zur Folge hatte. AMD erwartete Einnahmen von 5,52 Milliarden US-Dollar, konnte aber 5,89 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Damit lag der Halbleiterhersteller 71 Prozent über dem Vorjahr. Gut positionierte sich die Produktion von High-End Server-Chips, ein Segment in dem AMD direkt mit Intel konkurriert. Da Intel aber derzeit Probleme mit dem Produktionsequipment hat, konnte AMD laut eigenen Angaben Marktanteile für sich gewinnen.
Die Pandemie der letzten Jahre führte zu Lieferengpässen, aber dank Homeschooling und Homeoffice auch zu einem Boom bei den PC-Verkäufen. Einige Analysten gehen davon aus, dass dieser Boom inzwischen vorbei sei und der PC-Markt im laufenden Jahr schrumpfen wird. AMD CEO Lisa Su sieht das anders. Laut Su entspannt sich der Markt zwar gerade, nachdem mehrere Quartale in Folge Rekordzahlen erzielt wurden, sie sieht aber weiterhin großes Wachstumspotential für AMD. Der Fokus liegt nach wie vor auf den Premium-, Gaming- und Enterprise-Bereichen des Marktes, so Su. Weiters glaubt sie, dass es AMD geschafft hat, acht Quartale in Folge Marktanteile dazu zu gewinnen.
Im Bereich der speziell gefertigten AMD-Chips, wie für die Playstation 5, Xbox One und das Steam Deck von Valve, verzeichnete das Unternehmen laut Su ein Wachstum im zweistelligen Bereich. Die Nachfrage nach der aktuellen Konsolengeneration überträfe alle bisherigen Generationen, Su rechnet mit einem Rekordjahr 2022. Bei den Cloud-Servern, Enterprise- und Speziallösungen gab es ein Wachstum von 88 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar. Bisher war es aber ein hartes Jahr für AMD an der Börse. Die Aktie verlor bis zum Vierteljahresbericht über 39 Prozent. Ein Grund dafür könnte sein, dass Investoren bei Halbleiter-Aktien aufgrund des erhöhten Inflationsrisikos derzeit zurückhaltend agieren. AMD kaufte im ersten Quartal 1,5 Milliarden US-Dollar an eigenen Aktien zurück, der positive Bericht kommt da wie gerufen.
Quelle(n)
CNBC | AMD | Bild: Pixabay (sergeitokmakov)