AMD: Startschuss für neue APU-Plattform "Richland"
Es sind noch keine 10 Monate vergangen, seit AMDs Trinity-Generation den Markt betreten hat – selbst im schnelllebigen CPU-Geschäft ein ungewöhnlich kurzer Zeitraum, um bereits jetzt einen Nachfolger vorzustellen. Die APUs der "Richland"-Plattform sollen sowohl mit verbesserter Performance als auch geringerer Leistungsaufnahme punkten. Werfen wir zunächst einen Blick auf die insgesamt 4 neuen Modelle:
Bezeichnung | Kerne (Module) | CPU-Takt | L2-Cache | Grafikeinheit | Shader-Einheiten | GPU-Takt | max. Speicher | TDP |
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Richland | ||||||||
A10-5750M | 4 (2) | 2.5 - 3.5 GHz | 4 MB | HD 8650G | 384 (VLIW4) | 533 - 720 MHz | DDR3-1866 | 35 W |
A8-5550M | 4 (2) | 2.1 - 3.1 GHz | 4 MB | HD 8550G | 256 (VLIW4) | 515 - 720 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
A6-5350M | 2 (1) | 2.9 - 3.5 GHz | 1 MB | HD 8450G | 192 (VLIW4) | 533 - 720 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
A4-5150M | 2 (1) | 2.7 - 3.3 GHz | 1 MB | HD 8350G | 128 (VLIW4) | 514 - 720 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
Trinity (Auswahl) | ||||||||
A10-4600M | 4 (2) | 2.3 - 3.2 GHz | 4 MB | HD 7660G | 384 (VLIW4) | 497 - 686 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
A8-4500M | 4 (2) | 1.9 - 2.8 GHz | 4 MB | HD 7640G | 256 (VLIW4) | 497 - 686 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
A6-4400M | 2 (1) | 2.7 - 3.2 GHz | 1 MB | HD 7520G | 192 (VLIW4) | 497 - 686 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
A4-4300M | 2 (1) | 2.5 - 3.0 GHz | 1 MB | HD 7420G | 128 (VLIW4) | 480 - 655 MHz | DDR3-1600 | 35 W |
Wie man direkt erkennen kann, setzt AMD das bisherige Namensschema konsequent fort. So gibt es weiterhin 4 verschiedene Modellreihen, welche von zunächst je einer neuen APU besetzt werden: Der A10-5750M repräsentiert die neue Speerspitze, dahinter folgen der A8-5550M, A6-5350M und A4-5150M. Gegenüber den bisherigen Trinity-Ablegern steigt der CPU-Takt dabei um 200 MHz (Basis) respektive 300 MHz (Turbo) – im Mittel ein Zuwachs von knapp 10 Prozent. Der Grafikteil wurde ebenfalls um lediglich 5 - 10 Prozent beschleunigt.
Doch was hat sich unter der Haube getan? Prinzipiell ist Richland kein wirklich neuer Chip, sondern lediglich eine leicht optimierte, höher taktende Neuauflage des bekannten Trinity-Designs. Die zugrundeliegende Modul-Bauweise der Bulldozer-Architektur wurde ebensowenig angetastet wie die eigentlichen Rechenkerne (Codename "Piledriver"), von denen auch weiterhin je nach Modell zwei oder vier Stück zum Einsatz kommen. Demzufolge sollte die Pro-MHz-Leistung weitestgehend der des Vorgängers entsprechen. Das neue Topmodell A10-5750M sehen wir damit in etwa auf Augenhöhe mit einem Core i3-2330M.
Ähnliches gilt für die integrierte Grafikeinheit. Entsprechend der Taktsteigerungen erwarten wir auch hier einen relativ bescheidenen Leistungsgewinn; davon ausgenommen ist allerdings die Radeon HD 8650G, welche in Verbindung mit schnellem DDR3-1866-Speicher (bislang maximal DDR3-1600 möglich) etwas stärker zulegen sollte. AMD baut damit den bestehenden Vorsprung auf Intels HD-4000-GPU weiter aus.
Während es bei CPU und GPU aus technischer Sicht praktisch keinerlei Unterschiede zu Trinity gibt, wurde der für die Turbo-Steuerung zuständige Mikrocontroller grundlegend überarbeitet. In Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur und Leistungsaufnahme des Chips kann Richland die Taktfrequenzen feiner als bislang anpassen, was sowohl die Effizienz steigern, als auch die Performance verbessern soll. Die APU kann dabei genau analysieren, ob gerade der Prozessor oder die Grafikeinheit limitiert, um so das begrenzte TDP-Budget optimal aufzuteilen.
Insgesamt verspricht AMD einen möglichen Performancegewinn von 20 bis 40 Prozent – angesichts der bekannten Taktraten erscheint das zunächst recht optimistisch und lässt uns gespannt die ersten Seriengeräte erwarten. Diese sollen noch im März in den Handel gelangen; bis zum Sommer will der Hersteller die Produktpalette zudem um ULV-Chips für schlanke Ultrathin-Notebooks erweitern.
Quelle(n)
AMD: Pressematerial