AMD: Ryzen Threadripper CPUs ab August mit Kampfpreis und Performance-Vorteil
Für AMD scheinen die Ryzen-Prozessoren, die auf der Zen-Architektur basieren, zu einer echten Erfolgsgeschichte zu werden. Intel hat jedenfalls schon an mehreren Stellen teils panisch reagiert um AMD zu kontern, etwa mit den Kaby-Lake-X-Prozessoren (Intel Core i7-7740X im Test hier), die teilweise als überhastetes Release in der Kritik standen und stehen.
Dabei hat AMD die stärksten Ryzen-CPUs noch gar nicht auf den Markt gebracht, die Ryzen Threadripper CPUs. Angekündigt wurden sie schon zur Computex, doch Details gab es damals nicht viele. Bekannt war nur, dass die Prozessoren bis zu 16 Kerne haben werden und im Sommer auf den Markt kommen.
Per Youtube, ganz im Einklang mit der modernen digitalen Social-Media-Welt, hat AMDs CEO Lisa Su jetzt mehr Details zu Ryzen Threadripper bekanntgegeben: Threadripper wird Anfang August erscheinen, in zwei Varianten: Der Ryzen Threadripper 1920X wird 12 Kerne mitbringen, die mit 3,5 GHz im Grundtakt und 4 GHz im Turbo-Boost-Modus takten. Das Flaggschiff Ryzen Threadripper 1950X wird mit 3,4 GHz im Grundtakt und ebenfalls 4 GHz im Turbo-Boost-Modus takten, dabei aber 16 Kerne und 32 Thread haben.
Die beiden Prozessoren sollen mit dieser Ausstattung eine brachiale Performance bieten. In dem Video demonstriert man die Leistung mit dem Cinebench R15 Benchmark, der 1920X erzielte 2431 Punkte, der 1950X sogar 3062 Punkte. Zum Vergleich, Intels Core i9-7900X mit 10 Kernen brachte "nur" ein Ergebnis von 2143 Punkten zustande, was zwar insgesamt sehr schnell ist, mit den Threadripper-CPUs aber nicht mithalten kann.
Wer jetzt einen sehr hohen Preis erwartet liegt daneben: Der Threadripper 1920X wird bei 800 Dollar starten, der 16-Kern-Prozessor 1950X soll 1.000 US-Dollar kosten. Das ist zwar absolut gesehen teuer, relativ gesehen aber höchst konkurrenzfähig, denn Intels langsamerer i9-7900X bewegt sich ebenfalls im 1.000-Dollar-Bereich. Erstmals seit langem sieht sich Intel damit im High-End-Desktop-Segment wieder ernsthafter Konkurrenz entgegen.
Spannend wird in der kommenden Zeit vor allem, ob es AMD auch gelingt Intel bei Notebooks unter Druck zu setzen. Im Notebookmarkt herrschen andere Bedingungen als bei Desktops, wo Komplettsysteme nicht so beherrschend sind. Selbstbau-Notebooks gibt praktisch nicht.