6G-Mobilfunknetz mit KI-Unterstützung wird digitale Interaktion und unser Leben verändern
Die Kombination von künstlicher Intelligenz und 6G-Netzen könnte nach Ansicht von Experten schon bald zu immersiven Erlebnissen im Alltag und zu erheblichen Fortschritten in den Bereichen Konnektivität und Rechenleistung führen.
Faktoren wie verbesserte Datenlatenz, Sicherheit und Zuverlässigkeit sollen unser Leben in einer hypervernetzten Welt einschneidend verändern. Dies geschieht in Verbindung mit einem intelligenten Netz, das in der Lage ist, seine Kapazitäten selbst zu verwalten. Zusätzlich sollen durch die Verknüpfung von digitalen und physischen Bereichen neue Sinneserfahrungen geschaffen werden.
In der Vergangenheit wurde über das Internet der Dinge gesprochen, aber mit der Einführung von 6G sprechen wir nun vom intelligenten oder smarten Internet der Dinge.
- Qin Fei, Präsident des Kommunikationsforschungsinstituts bei Vivo
Zu den neuen Anwendungsfeldern gehören beispielsweise Virtual Reality, Augmented Reality, holografische und multisensorische Kommunikation, kollaborative Roboter und automatisiertes Fahren. Bis 2030 sollen gemäß Angaben der internationale Fernmeldeunion mit Sitz in Genf (ITU) die Netze der neuen, sich selbst trainierenden und selbst lernenden Generation eingeführt werden.
Das 6G-Netz wird eine hervorragende Kommunikation und allgegenwärtige Informationen bieten und Computerdienste zusammenführen, wodurch die Grundlage für eine vernetzte und verschmelzende physische und digitale Welt geschaffen wird. Bei der Entwicklung des 6G-Netzes werden wir die KI-Technologie sowohl bei der Entwicklung der Luftschnittstelle als auch bei der Verwaltung des 6G-Netzes einsetzen.
- Qin Fei
Prototypen für verschiedene Anwendungsbereiche
6G könnte laut Schätzungen zwischen 10- und 100-mal schneller als 5G sein. Im Gegensatz zu 5G, das ausschließlich eine Kommunikationstechnologie ist und noch nicht vollständig aufgebaut wurde, entwickelt Vivo seit 2020 Prototypen von 6G-Mobilfunktechnologien. Darunter gibt es etwa einen, der biometrische Daten von Nutzern erfassen kann, um ihre Gesundheit im Schlaf zu überwachen. Diese Informationen könnten zum Beispiel genutzt werden, um ein Krankenhaus zu alarmieren, falls abnormales Atmungsverhalten auftritt.
Auch die Anwendung von VR-Brillen könnte revolutioniert werden, da diese heutzutage noch eine begrenzte Rechenleistung haben. Wird sie jedoch als eine Art Edge-Gerät mit der Cloud verbunden, könnte eine Leistungssteigerung erreicht werden. Gleiches gilt für das autonome Fahren, da 6G die Rechenleistung und das Netzwerk zur Verfügung stellt, um etwa alle Arten von Daten über die Umgebung und Straßenbedingungen zu sammeln.
Schwierigkeiten und Herausforderungen
Die Einführung des neuen Netzes ist herausfordernd, da die Netzkapazität erhöht werden muss und das richtige Telekommunikationsspektrum gefunden werden muss. Statt unzählige Handymasten aufzustellen, sollen die Signale häufig über Satelliten verschickt werden. Auch die Minimierung von Energieverbrauch und Kohlenstoffemissionen spielt angesichts des Klimawandels eine entscheidende Rolle bei 6G. Gemäß einem Bericht der GSMA könnte etwa der Einsatz energiesparender Lithium-Ionen-Batterien dazu beitragen, die Effizienz der neuen Technologie zu verbessern.
Quelle(n)
MIT Technology Review | Tagesschau | Symbolbild: Bing AI