1,8 Milliarden Euro: Apple beschimpft Spotify nach EU-Strafe
Die Europäische Kommission hat heute das Resultat einer Untersuchung veröffentlicht, die im Jahr 2015 nach einer Beschwerde durch Spotify gestartet wurde. Das Fazit der EC: Apple hat Musik-Streaming-Dienste einschließlich Spotify aktiv daran gehindert, günstigere Abo-Optionen abseits des App Stores zu bewerben, direkt in der App auf Abo-Optionen im Web zu verlinken, oder Nutzer per E-Mail über derartige Möglichkeiten zu informieren. Für diese Einschränkungen wurde nun eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro verhängt.
Apple hat in einer Pressemeldung bereits reagiert, und angekündigt, Einspruch gegen diese Strafe zu erheben. Der iPhone-Hersteller wirft Spotify vor, sich mit der EU verschworen zu haben, um das eigene Monopol zu festigen – laut Apple hat Spotify im europäischen Musik-Streaming-Markt einen Marktanteil von 56 Prozent, während sich das schwedische Unternehmen während der Untersuchung insgesamt 65 Mal mit der Europäischen Kommission getroffen haben soll.
Wie Apple betont, wurde Spotify insgesamt mehr als 119 Milliarden Mal aus dem App Store geladen, der Konzern habe aber nichts an Apple bezahlt, da Abonnements ausschließlich über die Webseite von Spotify vertrieben wurden, um Apples Provision zu umgehen. Spotify würde damit kostenlos von Apples Technologien, Partnerschaften und Integrationen profitieren, inklusive CarPlay, AirPlay, Siri und der Apple Watch, während Spotify sowohl von Apples Frameworks als auch vom TestFlight Beta-Programm Gebrauch macht.
"Gratis ist Spotify nicht genug", wie es in der Pressemeldung etwas schnippisch heißt. Spotify soll die App-Store-Regeln neu schreiben und Apples Infrastruktur nutzen wollen, ohne einen Cent dafür zu bezahlen. Unabhängig vom Resultat dieser EU-Untersuchung haben sich die Regeln für den App Store durch den Digital Markets Act bereits geändert – künftig können Entwickler ihre Apps auch außerhalb des App Stores vertreiben und eigene Zahlungsmethoden anbieten. Apple kassiert allerdings 50 Cent für jede Installation – eine Gebühr, die Spotify bisher bereits fast 60 Milliarden Euro gekostet hätte, wenn sie 2015 weltweit eingeführt worden wäre.
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