Test Lenovo Ideapad S10e Mini-Notebook
Der zwiespältige Aussenseiter.
Wie fast alle großen und kleinen Hersteller hat auch Lenovo verschiedene Netbookmodelle im Programm die sich im hart umkämpften Markt behaupten müssen. Der Konkurrenzdruck ist groß, die Margen klein und die meist verwendete Atom-Plattform lässt nur wenig Spielraum sich durch Leistung abzusetzen. Recht spät auf der Bildfläche erschienen, versucht nun das Lenovo Ideapad S10e durch ein stylisches Äußeres und einige pfiffige Ideen die Käufer für sich zu gewinnen.
Unser Testmodell kommt in einem schicken und edel wirkenden, von uns getauften „Perlmutt-Weiß“, welches nahezu die gesamten Gehäuseflächen vereinnahmt. Lediglich die Trackpadtasten, der Ein-/Aus-Schalter und die äußeren Scharnierabdeckungen kommen im silbrigen Metall-look und stechen ein wenig hervor. Grundsätzlich bietet Lenovo das S10e in 5 verschiedenen Farben an, von denen es bisher aber nur schwarz, weiß und rot zu uns geschafft haben. Auf ein mitteldunkles Blau und ein fliederfarbenes Modell müssen wir hierzulande noch verzichten.
Das Gehäuse liegt mit 27,5(H)x 250(B)x 183(T)mm und einem Gewicht von 1145g (3-Zellen-Akku) bis 1290g (6-Zellen-Akku) im guten 10“ Netbookbereich und erscheint im Gegensatz zu manch klobiger wirkenden Konkurrenz recht schlank. Etwas negativ wirkt sich in diesem Punkt die Ausstattung unseres Testgerätes mit 6-Zellen-Akku aus, der die Gesamthöhe von vorne nach hinten aufwachsend, in der Spitze 10 mm auf dann 37,5 mm, und das Gesamtgewicht um ca. 145g erhöht. Der in anderen Konfigurationen im Lieferumfang befindliche 3-Zellen Akku schließt bündig ab und erhöht das Chassis nicht, bedingt aber auch eine deutlich kürzere Laufzeit.
Hinsichtlich der verwendeten Gehäuseoberflächen hat Lenovo eine Zweiteilung in einen inneren und einen äußeren Bereich vorgenommen. Während um Tastatur und Bildschirm herum der Nutzer eine haptisch überaus ansprechende, leicht angeraute Oberfläche vorfindet, verwendet der Hersteller für den Displaydeckel und den Unterboden eine glattere Version. Diese ist zwar ebenso hochwertig, je nach gewählter Gehäusefarbe, aber etwas anfälliger hinsichtlich Fingerabdrücke und Staubablagerungen. Als überaus dankbare Farbwahl hat sich in diesem Zusammenhang bisher das Weiß unseres Testmodells erwiesen.
Angenehm robust präsentiert sich uns die Gehäusekonstruktion. Gehäuseverwindungen, unregelmäßige Spaltmaße und Knarzgeräusche sind dem Ideapad ebenso kaum nachzuweisen wie Mängel hinsichtlich der druckfesten Oberflächen. Lediglich der Bereich oberhalb, des auf der linken Seite positionierten Cardreaders, wirkte bei unserem Testgerät etwas labil. Sichtbar größeres Spaltmaß, eindrückbare Handballenauflage und nachgebende Tastatur weisen an dieser Stelle auf eine minimal weniger optimale Unterkonstruktion hin.
Obwohl nicht ganz so verwindungssteif wie das Chassis, finden wir auch beim Displaydeckel wenig Anlaß zur Kritik. Der verhältnismäßig schmale Rahmen sieht nicht nur gut aus, sondern erfüllt auch seine Schutzfunktion ohne erkennbare Beeinträchtigungen. Es lässt sich zwar alles etwas biegen und drücken, führt aber keinerzeit zu Funktionsbeeiträchtigung wie zum Beispiel Darstellungsveränderungen.
Auf einen Verschlußmechanismus, um Display und Baseunit zusammenzuhalten, verzichtet Lenovo und übergibt diese Aufgabe an das ordentlich festhaltende Displayscharnier. Seiner Hauptaufgabe das Display fest und ohne verwackeln in Position zu halten, kommt es in jeder Einstellung hervorragend nach. Diese hohe Festigkeit wiederum wirkt sich beim Öffnen und Schließen paradoxerweise nachteilig aus, da es eine einhändige Bedienung nahezu unmöglich macht. Auch ein bündiger Abschluß wird nicht erreicht. Auf dem Bildschirmrahmen verteilte Gumminoppen halten dieses auf ca. 1mm Abstand (engste Stelle) und ermöglichen so ein Eindringen kleiner Fremdkörper in den Zwischenraum von Display und Tastatur. Immerhin wird dadurch verhindert, dass sich mit der Zeit Tastaturabdrücke auf dem Display verewigen.
Etwas aufgebockt kommt das Ideapad durch den im Lieferumfang befindlichen 6-Zellen-Akku daher. Das angehobene Chassis bietet dadurch nicht nur eine angenehmere Schreibposition, sondern versorgt auch den Unterboden mit etwas Frischluft, was der Kühlung des Notebooks zu Gute kommt. Je nach Sitzposition negativ auswirken könnte sich jedoch der dadurch verringerte maximale Öffnungswinkel des Displays, was in unserem Testparcours aber zu keinen Problemen führte.
Der Unterboden präsentiert sich uns sehr aufgeräumt und bietet oberflächlich betrachtet mit drei Lufteinlässen und einer Abdeckung keine Besonderheiten. Hat man die mit zwei Schrauben einfach zu entfernende Klappe aber abgehoben, zeigt sich uns nach dem ExpressCard/34 Slot auch hier wieder eine Besonderheit - Eigentlich zwei.
Die gute Nachricht: Ein Festplattentausch ist simpel und schnell möglich. Die schlechte Nachricht: Lenovo hat einen RAM-Riegel fest verbaut und limitiert damit den Speicherausbau auf 1,5 GB anstatt der sonst möglichen 2 GB. Der obere RAM-Riegel ist im Falle eines Austauschs dann aber ebenso problemlos erreichbar wie die Festplatte und bietet damit einen vorbildlichen Erweiterungskomfort.
Wie bei vielen anderen Netbooks auch, wirkt sich beim Ideapad S10e der die komplette Gehäuse-Rückseite einnehmende Akku etwas nachteilig auf die Anschlußausstattung aus. Selbst kleinere Buchsen wie DC-in oder USB 2.0 finden dort keinen Platz und wurden an die Seitenkanten verlegt. Hier findet man dann aber auch alles was man von Netbooks gewohnt ist. VGA-Anschluß für externe Monitore und Displays, Audio, Ethernet, Cardreader, DC-in und 2x USB. Während manch einer ungern auf den sonst bei Netbooks üblichen dritten USB Port verzichtet, entschädigt Lenovo die Nutzer mit einem ExpressCard/34 Slot. Dieser für die Netbookklasse sehr ungewöhnliche Erweiterungsschacht bietet zum einen die Möglichkeit konventionelle Anschlußoptionen (FW, eSata oder auch UMTS) und zum anderen exotischere Hardware, wie die Genua GeNUCard Sicherheitslösung, per ExpressCard-Erweiterung nachzurüsten.
Etwas gewöhnungsbedürftig und je nach Szenario mit Einschränkungen verbunden, wird jedoch die Positionierung der einzelnen Anschlüsse sein. Während es auf der rechten Seite lediglich bei eingesteckter Expresscard zu Beeinträchtigungen in der Handhabung kommen kann, wird es auf der linken Seite im stationären Betrieb schnell eng. VGA, Netzkabel, Cardreader und insbesondere ein weit nach vorne gelagerter USB-Anschluß provozieren schnell Kollisionen. Da dieses Problem mehr oder weniger alle Netbooks betrifft handelt es sich um systembedingte Einschränkungen die man bei der Auswahl entsprechend in Kauf nehmen muss.
Gut ausgestattet ist das Lenovo Ideapad S10e hinsichtlich der kabellosen Verbindungsmöglichkeiten. W-LAN und Bluetooth sind bei unserem Testmodell integriert und sollten in den meisten Fällen für eine ausreichende Verbindung sorgen. Nutzer die Wert auf ein integriertes UMTS-Modul legen, werden leider enttäuscht. In diesem Fall müsste man auf Drittanbieter und damit auf einen UMTS-USB-Stick oder eine UMTS-ExpressCard/34 zurückgreifen. Einige nützliche Hinweise zum Thema UMTS findet man auch hier.
An speziellem Zubehör für das Ideapad bietet Lenovo eine 2- und 3-jährige Pick-Up and Return Garantieerweiterung (ca. 30,-/ 80,- Euro), die bereits erwähnten 3- und 6-Zellen-Akkus (ca. 70,-/ 76,- Euro) und ein 2-farbiges Neopren Wendesleeve (20,- Euro).
Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt die Tastatur des S10e. Obwohl die Tasten im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Eee PC 1000H minimal kleiner ausfallen, lässt es sich darauf angenehm schreiben. Ein weicher Anschlag mit mittlerem Hub gefallen ebenso wie der gute Druckpunkt mit sattem aber verhaltenem Anschlagsgeräusch.
Zufall oder Absicht…? Die mit knapp doppelter Tastengröße ausreichend groß ausgefallene Return-Taste fällt bei unserem Testsample durch eine besonders weiche Dämpfung auf, die wohl einer unterstellt häufigen Nutzung Rechnung tragen soll.
Eine erhöhte Treffergenauigkeit hingegen erfordert die für unseren Geschmack deutlich zu klein geratene Tabulator-Taste, die unverständlicherweise zu den kleinsten im Layout gehört. Kritisieren müssen wir zudem die Anordnung der Pfeil-Oben und Shift-Taste auf der rechten Seite. Dort kommt es häufig zu Fehlbedienungen in Form von markierten Textpassagen und Zeilensprüngen die sich erst nach längerer Einarbeitungszeit abstellen. Wer häufig zwischen verschiedenen Geräten wechselt wird folglich häufiger Probleme damit haben. Ebenso ungewöhnlich aber weniger einschränkend sind die nach links unten gewanderte FN Taste und die nur über FN+F11 Kombination erreichbare F12-Taste.
Das etwas kleine Touchpad über dessen Grenzen man schon mal schnell hinausschießt, ist mit seiner angerauten Oberfläche angenehm zu bedienen und bietet eine gute Empfindlichkeit. Obwohl die Scrollfunktion bis zur Reaktion etwas mehr Druck und Genauigkeit erfordert, erzeugt dies nach kurzer Eingewöhnung nur geringe Beeinträchtigungen. Die beiden etwas schwergängigen Touchpadtasten überzeugen ebenso wie die Tastatur mit einem guten Druckpunkt und sattem aber auch deutlich lauterem Klang. Hinsichtlich der Abmessungen könnten diese für groß geratene Männerhände allerdings etwas üppiger ausfallen.
Entgegen aller Gerüchte die vor der Markteinführung der S9/ S10 Ideapads im Netz kursierten, hat sich Lenovo letztendlich nicht für ein Display mit matter, sondern mit spiegelnder Oberfläche entschieden. Dieser Umstand führt dazu, dass unter hellen Umgebungslichtverhältnissen in Kombination mit dunklen Bildinhalten starke Spiegelungen entstehen. Während sich dieser Effekt in Gebäuden durch eine bedachte Wahl der Sitzposition und ein Anpassen der Lichtverhältnisse vermindern lässt, schließt dieser eine Verwendung im Freien nahezu aus.
Verstärkt wird diese Beeinträchtigung durch die mit durchschnittlich 168 cd/m² nur mittelmäßige Helligkeit in Verbindung mit einem geringen Kontrastwert von 150:1. Dies zeigt sich auch in den für ein Glare-Display flauen Farben die zudem bei einer Veränderung der idealen Sitzposition entweder an Sättigung verlieren oder invertieren. Gut ist hingegen die Ausleuchtung, die mit gemessenen 84,9% auch mit bloßem Auge keine Schattenbildung erkennen lässt.
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Ausleuchtung: 87 %
Kontrast: 146:1 (Schwarzwert: 1.21 cd/m²)
Ein weiterer Makel den wir beim Display feststellen mussten, ist das gewählte 16:9 WSVGA Format welches eine Auflösung von 1024x 576 Pixeln bedingt. Das Weglassen der 24 Pixelzeilen mag vielleicht beim Filme schauen (Kinoabend im Taschenformat) einen gewissen Vorteil bringen, hat aber im täglichen Gebrauch zur Folge noch öfter, als es die geringe Auflösung ohnehin schon verlangt, vertikal scrollen zu müssen.
Eine gute Blickwinkelstabilität können wir dem 10,1" Display bei horizontalen Veränderungen bescheinigen, wonach erste Verfälschungen ab etwa 50° eintreten und sich ersteinmal in Form verblassender Farben und später durch eine invertierte Darstellung äußern. Deutlich früher setzen die Einschränkungen im vertikalen Bereich ein. Hier sind deutliche Bildveränderungen schon bei kleinen Positionswechseln zu beobachten und provozieren eine relativ häufige Korrektur.
Video der Einsichtbereiche des Displays
Wie bereits erwähnt ist der Speicherausbau bei dieser Serie aufgrund des fest verbauten RAM-Moduls auf 1,5 GB anstatt 2 GB die der Chipsatz unterstützen würde, beschränkt. Die in unserem Testmodell verbauten 2x 512 MB DDR2 RAM lassen aber in Verbindung mit der Intel Atom N270 (1,6 Ghz) CPU keinen Zweifel aufkommen, sich ganz auf dem Niveau der Konkurrenz zu befinden. Die Hitachi 160 GB Festplatte mit 5400U/min erreicht zwar nicht die Netbookspitzenwerte des Asus 1002HA mit durchschnittlich über 70 MB/sec. Transferleistung, liegt aber mit 47MB/sec. auf Augenhöhe der Rivalen Samsung NC10 oder LG X110.
Die allseits bekannte Intel GMA 950 mit 400Mhz GPU-Takt und bis zu 128 MB DDR2 shared-memory bewältigt alle Aufgaben auf klassenüblichem Niveau und lässt hinsichtlich OpenGL Shading und 3D Mark`01 und `03 keine Besonderheiten erkennen.
Insgesamt liegt das Lenovo rein leistungsmäßig somit voll im Soll und kann sich aufgrund wenig unterschiedlicher Komponenten erwartungsgemäß nicht von der Konkurrenz distanzieren. Rein subjektiv lassen sich alle Aufgaben wie Office, Surfen, anspruchslose Bildbearbeitung, Musikverwaltung und das Anschauen von Filmen problemlos und ausreichend schnell bewerkstelligen.
3DMark 2001SE Standard | 2994 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 738 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 274 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 836 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 539 Points |
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen bewegen sich im alltäglichen Gebrauch auf Klassendurchschnitt und sind als sehr zurückhaltend zu bezeichnen. Das in der Regel kaum wahrnehmbare Betriebsgeräusch von 28,7 dB(A) wird nur durch Festplattenzugriffe (30,3 dB(A)) und einen sehr selten aber dann auch ausgesprochen leise (30,3 dB(A)) anlaufenden Lüfter unterbrochen. Unter mittlerer Last erhöht sich der Geräuschpegel nur unwesentlich auf 30,5 dB(A). Wird das Ideapad dennoch mal mit Maximallast an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gebracht, was im Regulärbetrieb kaum vor kommt, kann es mit über 38dB(A) doch noch unangenehm laut werden.
Eine etwas nervige Angelegenheit war es, als wir mit Photoshop 7 Elements gearbeitet haben, was sich durch einen sich ständig an-und ausschaltenden Lüfter äußerte.
Wie bei allen Notebooks könnte der Einsatz einer SSD als Massenspeicher im minimalen und mittleren Lastbereich eine zusätzliche Geräuschreduktion und damit ein nahezu geräuschloses Arbeiten bewirken. Eine attraktive Alternative könnte hier die Hybridversion des S10e mit 4GB SSD und 80GB Festplatte (NS82JGE) sein, die allerdings auch nur einen 3-Zellen-Akku bietet.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.7 / 29.7 / 30.3 dB(A) |
HDD |
| 30.3 dB(A) |
Last |
| 30.5 / 38.4 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mit niedrigen 30er Werten (°C) im Tastaturbereich und mittleren 30er Werten (°C) auf der Unterseite gibt es hinsichtlich der Temperaturentwicklung keinerlei Kritik. Ein Benutzen auf dem Schoß ist genauso möglich wie auf dem Schreibtisch. Freie Lüftungsöffnungen vorausgesetzt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-3.5 °C).
Lautsprecher
Wenig überzeugend ist der Klang der 2 frontseitig integrierten 2-Watt Lautsprecher. Während der bassarme und höhenlastige Klang bei geringer Lautstärke als schon wenig akzeptabel zu beschreiben ist, verschlechtert dieser sich bei zunehmender Lautstärke nochmals durch einen subjektiv blechernen Klang. Im mobilen Betrieb greift man daher besser zu seinen MP3-Kopfhörern um vor allem sein eigenes als auch das Gehör Unbeteiligter zu schonen.
Ein durchschnittliches Ergebnis liefert die Laufzeitmessung mit Hilfe des Battery Eater Reader`s Test. Das im Test simulierte Lesen von Textdokumenten mit minimaler Displayhelligkeit und allen Stromsparoptionen führt bei unserem Prüfkandidaten mit 6-Zellen-Akku (52Wh) zu einem Durchhaltevermögen von 319 Minuten, was einem Energieverbrauch von unter 10W entspricht und damit nur knapp die Herstellerangabe von 5,5 Std. verfehlt.
Im Battery Eater Classic Test, in dem das Netbook dauerhaft mit maximaler Displayhelligkeit und Last gefordert wird, hält das Ideapad immerhin noch 200 Minuten durch. Diese Werte sind zwar absolut gesehen recht ordentlich werden aber im direkten Vergleich mit Langläufern wie dem Samsung NC10 deutlich relativiert.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 9.5 / 11 / 11.9 Watt |
Last |
17.2 / 18.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der positive Ersteindruck den uns das sehr schicke Äußere vermittelt hat, konnte bei genauer Betrachtung leider nur teilweise bestätigt werden. Je nach Gusto mehr oder weniger elementar sind die Einschränkungen die Nutzer in Kauf nehmen müssten um das Lenovo Ideapad S10e seiner eigentlichen Bestimmung, dem Mobileinsatz, nach einsetzen zu können.
Hauptkritikpunkt ist hier das auf 16:9 Auflösung reduzierte Glossy-Display, welches zwar mit einer durchschnittlichen Helligkeit und guten Ausleuchtung aufwarten kann, im Hinblick auf Kontrast und Farbdarstellung aber wenig Lebendiges zu bieten hat. Für einen Ausseneinsatz kommt es aufgrund der zu geringen durchschnittlichen Helligkeit so gut wie gar nicht in Frage. Auch innerhalb von Gebäuden muss man ständig ein Augenmerk auf die Umgebungslichtverhältnisse werfen und mit einer starken Blickwinkelabhängigkeit leben.
Das durch den 6-Zellen-Akku erhöhte Gesamtgewicht von knapp 1,3 kg bewegt sich zwar in guter Gesellschaft, kann aber hinsichtlich der Laufzeit nicht mit der etablierten Konkurrenz, die mit 6-7 Std. oftmals mehr bietet, mithalten. Auch die teilweise kompakteren Ausmaße und das schnittige Erscheinungsbild können diesen Mobilitätsnachteil nicht aufwiegen.
Das etwas schwergängige Displayscharnier, die linksseitig leicht nachgiebige Tastaturunterkonstruktion, das gewöhnungsbedürftige Tastaturlayout, der weit nach vorne gewanderte USB-Port und der im 1. Slot fest verbaute Arbeitsspeicherriegel sind Nachteile mit denen man sich je nach Anwendungsbereich in der Regel arrangieren kann.
Auf der Haben-Seite stehen die grundsätzlich gute Verarbeitung, das robuste Gehäuse, die vorbildliche Erreichbarkeit von Festplatte und Arbeitsspeicher, der bei Netbooks seltene ExpressCard/34 Slot, die insgesamt recht komplette Ausstattung und die auf Konkurrenzniveau liegenden guten Emissions und Leistungswerte.
Mit Anschaffungskosten von z.Zt. ca. 360,- Euro und 12 Monaten Herstellergarantie liegt das Ideapad in der uns vorliegenden Konfiguration (NS84XGE) im preislichen Mittelfeld der Netbookklasse und bestätigt damit den insgesamt durchschnittlichen Gesamteindruck.
Vielen Dank der Firma Cyberport.de die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.