Mobiles Internet
Jederzeit überall optimal verbunden ?
Jederzeit verfügbare Internetanbindung ohne auf Örtlichkeiten oder Telefonanlagen angewiesen zu sein, ist die neue Freiheit die wir in folgendem Artikel etwas genauer beleuchten. Entwicklung, Technik, Hardware und Vergleichstests sollen Anregungen, Hinweise und Tipps für die richtige Wahl des Notebooks oder Notebook-Zubehörs im Zusammenhang mit Datenverbindungen über GPRS/ UMTS geben.
Entwicklung
56k Modem und ISDN-Karte sind liebgewonnene Geräte die brav ihren Dienst verrichteten und so gar nicht aus unserer Erinnerung verschwinden möchten. Hat man doch mit AOL und dem Bondi-blue iMac seine erste Internet-Erfahrung gesammelt und so manche Nacht beim Erkunden im World Wide Web verbracht. Gute alte Zeit, allerdings vieles heute kaum noch vorstellbar.
Im Jahr 2009 gibt es rasend schnelle Breitbandverbindungen zu Low Cost Tarifen, die schon nicht mehr wegzudenken sind. WLAN, Bluetooth, kabellose Peripherie, all das erhöht zusätzlich den Komfort im Home-Office und macht das lästige "Strippenziehen" der vergangenen Tage überflüssig.
Ähnlich ist der Fortschritt bei mobilen Internetzugängen zu sehen. Stark abhängig von der Entwicklung der Mobilfunktechnik hat man heute schon fast sensationelle Möglichkeiten. Ein Zugriff per Handy auf das World Wide Web ist zwar schon seit Anfang der 90er Jahre möglich, fristete aber aufgrund der geringen Geschwindigkeiten und hohen Kosten eher ein Schattendasein. Erst eine stetige Weiterentwicklung der GSM-Technik hat über die Zwischenschritte HSCSD, GPRS, EGPRS im aktuellen UMTS mit HSDPA und HSUPA seine heutige Leistungsfähigkeit erreicht und wird in Teilen eine ernste Konkurrenz zu den etablierten Festnetz-Breitband-Anschlüssen. Insbesondere ländliche Gebiete die auf eine Breitbandanbindung bisher verzichten mussten, kommen nun häufiger in den Genuss das Internet über eine UMTS-Verbindung nutzen zu können.
Durch den stetigen Ausbau der Netze wird ein mobiler Internetzugang, der im optimalen Fall jederzeit und an jedem Ort nutzbar ist, immer interessanter. Hohe Geschwindigkeiten, vergleichsweise schnelle Rückfall-Netze bei fehlender UMTS-Anbindung und günstiger werdende Tarife steigern die Begehrlichkeiten möglicher Interessenten.
Mobilfunk Zugangstechnologien
GPRS (General Packet Radio Service) packetorientiertes Übertragungsverfahren - bietet eine Übertragungsrate von maximal 56 kbit/s und ist damit Vielen noch aus der Modemära bekannten Geschwindigkeit vergleichbar.
EDGE (Enhanced Data Rates For GSM Evolution) – stellt eine Weiterentwicklung der GPRS-Technik dar und bietet Übertragungsraten von bis zu 220 kbit/s (je nach Netz auch höhere Geschwindigkeiten möglich). Besonders vorangetrieben wurde EDGE durch den flächendeckenden Ausbau von T-Mobile und bietet so eine im Vergleich zu GPRS sehr schnelle Verbindungsmöglichkeit wenn keine UMTS-Verbindung zustande kommt.
UMTS (Universal Mobile Telecommunications Systems)
HSDPA (Highspeed Downlink Packet Access)
HSUPA (Highspeed Uplink Packet Access)
Mit UMTS werden Übertragungsraten von bis zu 384 kbit/s (Downlink) und 384 kbit/s (Uplink) erreicht . Mit HSDPA sind deutlich höhere Geschwindigkeiten von 1200 kbit/s, 3600 kbit/s und 7200 kbit/s im Downlink und von bis zu 2000 kbit/s im Uplink möglich. Diese Höchstraten werden aber erst in wenigen Mobilfunkzellen zur Verfügung gestellt und betreffen insbesondere Messezentren und ausgewählte Stadtzentren.
Die nächsten HSPA Ausbaustufen sind darüberhinaus indes schon in Planung. Schrittweise sollen die Downloadgeschwindigkeiten von 14,4 Mbit/s bis zu 84 Mbit/s und die Uploadraten von 5,7 bis 11,5 Mbit/s beschleunigt werden.
Technik | Downlink | Uplink |
---|---|---|
GPRS | 53 kbit/s | 26 kbit/s |
EGPRS (EDGE) | 236 kbit/s | 236 kbit/s |
UMTS | 384 kbit/s | 64 - 384 kbit/s |
HSDPA | 1800 kbit/s | 384 kbit/s |
3600 kbit/s | 384 kbit/s | |
7200 kbit/s | 384 kbit/s | |
HSDPA/ HSUPA | 7200 kbit/s | 1400 - 2000 kbit/s |
Empfangsqualität
Die Übertragungsraten sind sehr vom persönlichen Standort und der Verbindungsqualität abhängig. Wände, Funknetze (Dect, W-LAN usw.), größere Mengen Metall, sind die wesentlichen Einflüsse, Betriebssystem, Firmwareversion und Systemkomponenten weitere. Besonders starke Auswirkungen kann auch die Auslastung der jeweiligen Funkzelle zur Folge haben. Bei hoher Frequentierung/ Auslastung wird die vorhandene Kapazität verteilt und dementsprechend für jeden einzelnen Nutzer gedrosselt. Maximale Übertragungsraten von theoretisch 7,2 Mbit/s im Download und 2Mbit/s beim Upload sind natürlich auch nur dann möglich, wenn die Funkzelle diese Übertragungsraten zur Verfügung stellt d.h. entsprechend ausgebaut ist. Zur Zeit betrifft das in Deutschland nur wenige Ballungs- und Messezentren. Der Netzausbau in Österreich ist dahingehend schon weiter fortgeschritten. Eine genaue Verfügbarkeit sollte bei jedem Anbieter zu Erfragen sein.
Welche Erfahrungen wir in unserem Testszenario gemacht haben kann man weiter unten bei den Testergebnissen lesen.
Netze/ Verfügbarkeit
Hinsichtlich Netzausbau liegt T-Mobile ganz klar an der Spitze. EDGE, UMTS, HSDPA, HSUPA, alles wird unterstützt und weiter ausgebaut. EDGE ist nahezu flächendeckend und UMTS in vielen Regionen verfügbar [2][3].
Im Gegensatz dazu beschränken sich Vodafone und O2 bezüglich ihres EDGE-Engagements auf Gebiete in denen keine UMTS-Versorgung möglich ist. Beim UMTS-Ausbau hat O2 zwar noch Nachholbedarf, kann die Lücken aber mit großen Schritten immer weiter schließen [5][6].
E-Plus hingegen hat verkündet den Datenturbo HSDPA für sein Netz erstmal nicht einzuführen und konzentriert sich stattdessen auf den flächendeckenden Ausbau des GPRS-Beschleunigers EDGE bis Ende 2009 (90%) [1][4].
Für Österreich sind die Netzausbaustufen von Drei, T-Mobile, Orange und A1 hier zu finden: [3][7][8][9]
Quellen:
[1] Meldung Heise EDGE und UMTS Ausbau E-Plus [2] Netzausbau T-Mobile Deutschland [3] Netzausbau T-Mobile Österreich [4] Netzausbau e-Plus Deutschland [5] Netzausbau Vodafone Deutschland [6] UMTS Verfügbarkeit O2 Deutschland [7] Netzausbau Drei [8] Netzausbau A1 [9] Netzausbau Orange
Tarife
Von der Volumenabrechnung (Preis/MB) über die Tagesflatrate (mit Volumenbegrenzung) bis hin zur echten Flatrate werden von den Mobilfunkanbietern unzählige verschiedene Tarife angeboten. Welche Variante für wen geeignet ist, hängt stark von Anspruch, Nutzungsverhalten und letztendlich dem Budget ab. Zusatzoptionen für Vertragskunden sind manchmal eine preislich attraktive Alternative zu einem neuen zusätzlichen Vertrag. Preise und Leistung differieren aber insgesamt teilweise sehr stark und verlangen nach einer eingehenden Begutachtung: Willkommen im Tarifdschungel.
Einen kurzen, beispielhaften Überblick der verschiedenen Tarifmodelle haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Tarifmodelle (Beispielhafte Auflistung)
Tarif | Preis | Besonderheiten |
---|---|---|
Abrechnung / MB | ab ca. 24 cent/MB (simyo) | keine Tarif bzw. Paketbindung/ hohe Kosten bei längerer Nutzung |
Tagesflat (Prepaid) | ab 2,50 (Fonic) bis 4,90 (T-Mobile/ Vodafone) | Drosselung der Geschwindigkeit nach errreichen des Inklusivvolumens (i.d.R. 1GB) Sticks ab 69,95 Euro (T-Mobile)/ ab 89,95 (Fonic) |
30 Tagesflatrate (Prepaid) | ab 9,90 (Simyo) | Drosselung der Geschwindigkeit nach erreichen des Inklusivvolumens (i.d.R. 1GB) |
Datentarife für bereits bestehende Mobilfunkverträge | 25,- Euro/ Monat (O2 Active Data) | 10 GB/ Monat inklusive, danach Drosselung Surf Sticks ab 1 Euro |
Datentarife (als DSL Alternative) | 30,- Euro/ Monat web`n`walk@home100 | 4,95 für web`n`walk Card Compact III/ 100 Std. inklusive |
Flatrates | ab 25,- Euro (Base,Mobilcom) | ab 5GB inklusive danach Drosselung |
Flatrate (Ohne Volumen oder Zeitlimit) | ab 29,95 Euro/ Monat Moobicent mobile DSL Flat | 24 Monate Laufzeit/ Vodafone Netz |
Tarifbrainstorming
- Zu einigen Tarifen kommen nochmals Gebühren wie Grundgebühr, Aktivierungsgebühr, SIM-Kartengebühr oder Telefontarife, die hinzugebucht werden müssen, dazu.
- Viele haben auch entsprechende Zugangshardware wie USB-Sticks und Datenkarten im Angebot die teilweise vergünstigt an die Kundschaft weitergegeben werden (z.B. T-Mobile Web`n`walk Stick HSDPA 7,2 Mbit/s mit Xtra Pac DayFlat 69,-Euro).
- Wer mit dem Gedanken spielt einen bereits bestehenden Mobilfunkvertrag durch eine Datentarifoption zu erweitern, sollte sich im Vorfeld vergewissern ob seine SIM bereits UMTS-fähig ist. Ansonsten fallen i.d.R. diesbezüglich auch nochmal Kosten für die neue oder zweite SIM-Karte an.
- Eine zweite SIM Karte ist in dem Zusammenhang vielleicht sowieso sinnvoll, wenn man über den gleichen Vertrag telefoniert und surft. So kann man ein ewiges SIM-Kartengetausche vermeiden und belässt die eine im Telefon und die andere im Notebook/ Stick usw. (weniger Notwendig, wenn das Handy als Modem dient).
Hardware
Alle Gerätearten gibt es in verschiedenen Leistungsklassen. UMTS, UMTS mit HSDPA 1,8/ 3,6/ 7,2 Mbit/s und UMTS mit HSDPA 7,2 Mbit/s und HSUPA 2-5Mbit/s.
PCMCIA/ ExpressCard
Vorteile: bei wenig oder eng beinanderliegenden USB-Anschlüssen werden diese freigehalten, nicht blockiert und stehen für anderweitige Peripherie zur Verfügung, keine eventuelle Beeinträchtigung anderer USB-Geräte durch hohe Auslastung
Expresscards können mit Adapter auch im PCMCIA-Slot betrieben werden und sind so auch für ältere Notebooks interessant.
Nachteile: Treiber-/ Softwareinstallation erfolgt über CD (problematisch bei Notebooks ohne optisches Laufwerk), muss/ sollte beim Transport, um Schäden zu vermeiden, entfernt werden.
USB-Sticks
Vorteile: Flexibel auch an Desktop-Rechnern verwendbar, Treiber und Software auf dem Stick enthalten und installieren sich automatisch, Modelle mit microSDHC können zusätzlich als Speichermedium fungieren und werden als Laufwerke angezeigt.
Nachteile: Teilweise dicke Gehäuse, blockieren eventuell eng beeinanderliegende Ports, müssen zum Transport entfernt werden, Abbruchgefahr.
Notebook mit integrierter UMTS-Hardware
Vorteile: Alles integriert, keine Transportprobleme, im Gehäuse verbaute Antennen, Lösung aus einem Guß
Nachteile: UMTS-Zugang ist an dieses eine Notebook gebunden, je nach Hersteller hohe Aufpreise
Handy als UMTS Modem
Vorteile: In der Regel als Notlösung immer dabei
Nachteile: Schnell sich leerender Handyakku, vergleichsweise geringe Datenraten, Verbindung über Bluetooth 2.0 mit max. 2,1Mbit/s möglich, Handys mit HSDPA/ HSUPA teuer
Beispiele für alternative Zugangshardware
Gerätetyp | Provider | Werte in kbit/s |
---|---|---|
Huawei E620 PCMCIA | Vodafone Mobile Connect Card | 1800 (D) 384 (U) |
Novatel XU870 [1] Express [2] | T-Mobile ExpressCard I | 3600 (D) 384 (U) |
Option GE0301 Express [2] | Vodafone/ T-Mobile | 7200 (D) 1450 (U) |
Huawei E176 USB | T-Mobile Stick IV | 7200 (D) 2000 (U) |
Novatel MC950D USB | Vodafone Mobile Connect | 7200 (D) 2000 (U) |
Samsung SGH Z810 USB | ePlus SGH-Z810 | 7200 (D) 384 (U) |
Sony X1 Xperia Handy | 7200 (D) 2000 (U) | |
Samsung I8510Innov8 Handy | 7200 (D) 384 (U) |
[1] Mit Firmwareupdate bis zu 7200 kbit/s HSDPA [2] Mit Adapter auch in PCMCIA-Slots verwendbar
Notebooks mit UMTS
Notebooks mit UMTS haben fast alle großen Hersteller im Angebot. Als unrühmliche Ausnahme ist in diesem Zusammenhang lediglich Apple zu nennen. Deren Notebooks sich nicht mit UMTS konfigurierbar. Hier müssen Interessierte in jedem Fall auf Drittanbieter zurückgreifen. Ansonsten ist die UMTS Ausstattung in der Regel bei Businessmodellen, Subnotebooks, Ultraportables und Netbooks zu finden. Die Aufpreise sind je nach Hersteller recht unterschiedlich und reichen von wenigen Euros wie zum Beispiel bei Lenovo`s Thinkpad SL300 bis zu über 100 Euro bei Dell`s Latitude Serie.
Beispiele für Notebooks mit integriertem UMTS-Modul
Hersteller | Serie |
---|---|
Acer | Aspire One, Travelmate 6293,6493 |
Asus | U3S, Eee 1000H Go, Eee 901 Go, V2S |
Dell | Latitude, Vostro, XPS usw. |
Fujitsu Siemens | Lifebook, Esprimo, Celsius |
Hewlett Packard | HP 6730, 6735, 25xxp, 85xx, |
Lenovo | Thinkpads SL-,X-, R-, T-, W-Serien |
Samsung | NC10, Q1 |
Sony | SZ, Z, TT, TZ |
Toshiba | Portegé R-,M-,A- Serien, Tecra, Satellite Pro |
Dazu auch mal einen Blick in unsere Kaufberatung und unser umfassendes Testarchiv riskieren.
Test
Getestet haben wir beispielhaft verschiedene Geräte der jeweiligen Kategorien USB-Stick, PCMCIA/ ExpressCard und Handy, um eine Datenverbindung mit dem Internet herzustellen. Dabei wurden Messungen in verschiedenen Netzen und an verschiedenen Örtlichkeiten durchgeführt. Jede Messung wurde 7x wiederholt um von den teilweise extrem hohen Unterschieden hinsichtlich der Übertragungsraten einen halbwegs repräsentativen Durchschnittswert zu erhalten. Zusätzlich haben wir in der Aufstellung den niedrigsten und höchsten gemessenen Wert aufgeführt. Die Handytests wurden alle mit USB-Kabel und nicht Bluetooth durchgeführt um eine mögliche Fehlerquelle auszuschließen. (Generell sollte man beachten, dass bei Bluetooth die maximale Datenrate auf z.Zt. 2,1 Mbit/s beschränkt ist.)
In einer weiteren Betrachtung haben wir uns den Auswirkungen auf die Akkulaufzeit gewidmet und entsprechende Tests mit dem Battery Eater durchgeführt. In diesem Fall haben wir uns für den Readers Test entschieden, da im Classic Mode aufgrund der hohen Systemauslastung die Unterschiede sehr gering ausfielen und auch weniger dem typischen Internetverhalten entsprechen. Zusätzlich wurde die reale Leistungsaufnahme mit einem Stromverbrauchsmeßgerät (Typ Voltcraft Energy3000) nachgemessen. Siehe dazu auch die Werte beim Testergebnis Stromverbrauch weiter unten. (Das Handy wurde nicht mit Bluetooth sondern mit Kabel getestet, um nicht zusätzlich durch Bluetooth die Leistungsaufnahme noch zu erhöhen).
Empfangsqualität und Unterschiede der Netze im Testgebiet
Unsere Tests haben wir in drei verschiedenen Netzen durchgeführt. E-Plus, O2 und T-Mobile. Testgebiet war der Großraum Bonn (Innenstadt, Stadtrand/ Dienstleistungsviertel und der ländliche Raum. Während im Stadtbereich immer voller Verbindungsausschlag erreicht wurde, kam es im ländlichen Gebiet je nach Standort öfter zu Verbindungsabbrüchen und Wechseln zwischen GPRS, EDGE und UMTS.
Bei den Erhebungen im E-Plus Netz sind wir schnell an die maximalen Übertragungsraten von 384 kbit/s (Down- und Uplink) herangekommen die auch alle Testteilnehmer problemlos erreichten. Aus diesem Grund haben wir auf eine separate tabellarische Darstellung der einzelnen Meßwerte im E-Plus Netz verzichtet.
Einen Geschwindigkeitsschub konnten wir dann im O2 Netz feststellen, in dem bis auf das W880i alle Geräte mit bis ca. 1000 kbit/s im Downlink ihre Übertragungsraten mehr als verdoppeln konnten. Hinsichtlich der Uplink-Leistung gab es allerdings keine Unterschiede zu ePlus die mit ebenfalls um die 380 kbit/s auf UMTS Niveau ohne HSUPA lagen.
Eine letzte Steigerung lieferte uns schließlich das T-Mobile Netz. Mit einem Datenverkehr von bis zu 2174 kbit/s im Downlink und bis zu 1414 kbit/s im Uplink konnte ein deutlicher Anstieg festgestellt werden.
In allen Netzen konnten wir deutliche Leistungszunahmen und Leistungsabnahmen während unterschiedlicher Tageszeiten feststellen. In den frühen Morgen- und späten Abendstunden erzielten wir die besten Ergebnisse. Um einiges schlechter war es zur Tageszeit (etwa 40-50% Einbußen) bestellt. Den absoluten Tiefpunkt konnten wir allerdings Samstags Nachmittags zwischen 14.00 und 18.00 Uhr bei Regen registrieren. Hier kamen lediglich bis zu 500 kbit/s in der Spitze selbst im T-Mobile Netz zustande.
Messwerte Stadt (O2)
Testgerät | Werte Stadt/ Downlink (kbit/s) | Werte Stadt/ Uplink (kbit/s) |
---|---|---|
Huawei E160 | min. 88/ max. 212/ Schnitt 169 | min. 148/ max. 389/ Schnitt 304 |
Option GT Max PCMCIA | min. 147/ max. 412/ Schnitt 228 | min. 192/ max. 378/ Schnitt 309 |
Huawei E870 Express | min. 131/ max. 232/ Schnitt 199 | min. 367/ max. 375/ Schnitt 371 |
Sony Ericsson W880i | min. 66/ max. 200/ Schnitt 126 | min. 62/ max. 164/ Schnitt 113 |
Messwerte Stadt (T-Mobile)
Testgerät | Werte Stadt/ Downlink (kbit/s) | Werte Stadt/ Uplink (kbit/s) |
---|---|---|
Huawei E160 Stick | min. 386/ max. 1867/ Schnitt 1102 | min. 304/ max. 389/ Schnitt 348 |
Option GT Max PCMCIA | min. 307/ max. 1698/ Schnitt 989 | min. 376/ max. 382/ Schnitt 379 |
Huawei E870 Express | min. 289/ max. 2000/ Schnitt 1062 | min. 681/ max. 1414/ Schnitt 969 |
Sony Ericsson W880i | nicht getestet | nicht getestet |
Messwerte Stadtrand UMTS (O2)
Testgerät | Werte Stadtrand Downlink (kbit/s) | Werte Stadtrand Uplink (kbit/s) |
---|---|---|
Huawei E160 | min. 426/ max. 992/ Schnitt 793 | min. 366/ max. 373/ Schnitt 370 |
Option GT Max | min. 406/ max. 998/ Schnitt 784 | min. 366/ max. 376/ Schnitt 372 |
Huawei E870 | min. 460/ max. 1064/ Schnitt 803 | min. 361/ max. 376/ Schnitt 371 |
Sony Ericsson W880i | min. 224/ max. 392/ Schnitt 344 | min. 189/ max. 370/ Schnitt 261 |
Messwerte Stadtrand UMTS (T-Mobile)
Testgerät | Werte Stadtrand Downlink (kbit/s) | Werte Stadtrand Uplink (kbit/s) |
---|---|---|
Huawei E160 Stick | min. 876/ max. 2161/ Schnitt 1195 | min. 368/ max. 376/ Schnitt 373 |
Option GT Max PCMCIA | min. 406/ max. 998/ Schnitt 784 | min. 371/ max. 376/ Schnitt 374 |
Huawei E870 ExpressCard | min. 800/ max. 2174/ Schnitt 1189 | min. 937/ max. 1312/ Schnitt 1119 |
Sony Ericsson W880i | nicht getestet | nicht getestet |
Messwerte Land EDGE (T-Mobile)
Testgerät | Werte Land Downlink EDGE in kbit/s | Werte Land Uplink EDGE in kbit/s |
---|---|---|
Huawei E160 Stick | min. 42/ max. 222/ Schnitt 158 | min. 16/ max. 114/ Schnitt 86 |
Option GT Max PCMCIA | min. 28/ max. 236/ Schnitt 176 | min. 1/ max. 95/ Schnitt 72 |
Huawei E870 ExpressCard | min. 30/ max. 232/ Schnitt 164 | min.12/max. 112/ Schnitt 89 |
Sony Ericsson W880i | nicht getestet | nicht getestet |
Zusammenfassung Testergebnisse Verbindungsgeschwindigkeit
Recht schnell konnte das Handy Sony Ericsson W880i, welches auch nur den UMTS-Standard ohne HSDPA unterstützt, an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gebracht werden. Während es bei schlechten Empfangsbedingungen (Meßwerte Stadt) im Vergleich zu den übrigen Kandidaten noch recht passable Datenraten lieferte, hatte es bei besseren Bedingungen aufgrund fehlendem HSDPA (max. 392 kbit/s) keine Chance und verliert recht deutlich an Boden. Dabei lieferte die Netzauswahl keinen von uns erkennbaren Unterschied.
Deutlich länger dauerte es hingegen um die mit 1,8 Mbit Maximalrate im Downlink ausgestattete Option GT Max (T-Mobile Web`n`walk Card Compact) ans Limit zu bringen. Bei 1741 kbit/s im Downlink war dann allerdings auch für diese Karte das Ende der Veranstaltung erreicht. Das gelang aber nur im T-Mobile Netz zu günstigen Zeiten und unter optimalen Bedingungen. Sie kam somit recht nah an die maximal erreichbare Datenrate der Spezifikation heran und musste die beiden verbliebenen Testgeräte ziehen lassen. Keine Unterschiede gab es hingegen beim Uplink wo mit Werten von um die 380 kbit/s in allen drei Netzen ebenfalls die Grenze erreicht und damit das technische Limit offensichtlich wurde.
Der Samstagmorgen in der Zeit von 06.00 bis 10.00 Uhr ließ die besten Datenraten von über 2000 kbit/s purzeln. Höchstleistung brachte in dieser Zeit die Huawei E870 (ExpressCard) mit maximal 2174 kbit/s dicht gefolgt von dem Huawei E160 USB Stick der in der Spitze 2161 kbit/s schaffte. Dieser knappe Sieg lag aber weniger an der Technik als an der zufällig hohen einmaligen Messung die auch beim E160 hätte stattfinden können. Das wird auch durch die sehr ähnlichen Durchschnittswerte, die sogar der E160 knapp für sich entscheiden kann, belegt. Eine Ausreizung der technischen Möglichkeiten im Downlink (3,6 kbit/s Stick und 7,2 kbit/s ExpressCard) gelang uns bei beiden nicht. Beim Uplink-Test erreichten wir um einiges konstantere Ergebnisse die mit bis zu 1414 kbit/s bei der Huawei E870 Karte sehr erfreulich ausfielen und damit sogar zeitweise die maximal erreichbaren Werte lieferte. Hier musste der Stick dann doch Federn lassen und blieb mit Werten von um die 380 kbit/s auf dem Niveau der Option GT Max.
Edge konnten wir nur im T-Mobile Netz testen, da wir in unserem Testgebiet keine oder nur sehr schwache EDGE-Kennungen von E-Plus oder O2 erhielten, und erreichten sehr gleichmäßige Übertragungsraten die mit 236 kbit/s im Downlink und 114 kbit/s im Uplink ihre Spitzen fanden. Wenn diese Werte bundesweit erreichbar sein sollten, wie T-Mobile verspricht, dann ist dies in der Tat ein ordentliches Rückfallnetz falls eine UMTS-Verbindung nicht verfügbar sein sollte.
Hinsichtlich GPRS haben wir uns während des Tests dazu entschieden keine umfangreichen Messungen, sondern lediglich sporadische Vergleichsmessungen durchzuführen. Sehr geringe Übertragungsraten und häufige Verbindungsabbrüche lassen in der Praxis diese Alternative nur für eMail-Verkehr sinnvoll erscheinen. Das Surfen über diese Verbindungsmöglichkeit überlässt man daher besser den Hartgesottenen mit viel Zeit.
Zusammenfassung Testergebnisse Stromverbrauch/ Battery Eater
Recht überraschend haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass trotz eigener Stromversorgung das Handy nicht die verbrauchsärmste Methode ist um eine Verbindung zu erstellen. Mit 17,7W Gesamtverbrauch genehmigte sich das Gespann immerhin 0,8W mehr als die kompakte Option GT Max in Verbindung mit dem Tecra A2. Das schlägt sich beim Battery Eater Readers Test dann auch in einer 9 Minuten geringeren Laufzeit nieder. Ein Grund dafür ist der beim Handy sofort einsetzende Ladevorgang beim Anschluß über USB-Kabel, auch wenn der Akku voll aufgeladen ist. Am energiehungrigsten war der Huawei E160 USB Surf Stick der mit lediglich 91 Minuten Laufzeit und einem Systemverbrauch von 19,6W die schon nicht sparsame Huawei E870 Expresscard nochmals um 0,8W respektive 5 Minuten Minderlaufzeit übertraf. (Die gesamten Meßwerte sind in der Tabelle weiter unten zu finden.)
Abschließend kann man also sagen, dass es recht große Unterschiede hinsichtlich der Leistungsaufnahme gibt. Wer oft mobil unterwegs ist und auf eine Datenverbindung angewiesen ist sollte dies bei der Anschaffung im Auge behalten um später nicht unnötig viel Akkulaufzeit zu verlieren. Leider konnten wir in diesen Test keine in einem Notebook integrierte Lösung miteinbeziehen. Sobald verfügbar werden wir entsprechende Daten nachliefern und ergänzen.
ruhender Desktop | 15W | 160 min |
Gerät | mit UMTS | BE Reader |
Surf Stick | 19,6W | 91 min |
Compact | 16,9W | 111 min |
Express | 18,8 | 96 min |
W880i | 17,7W | 102 min |
Fazit
Wer mit dem Notebook jederzeit ungebunden einen Anschluß ans World Wide Web sucht, bekommt dazu heutzutage viele Möglichkeiten geboten. Ob Stick, Expresscard, PCMCIA Card, eine integrierte Lösung im Notebook oder Handy, für jeden sollte etwas dabei sein um seine Wünsche und Vorlieben erfüllen zu können.
Aktuelle, zur Zeit bei den Providern erhältliche Hardwarelösungen bieten in der Regel wesentlich mehr Potential als die Netze heute imstande sind umzusetzen. Bei einem Neukauf wird man dahingehend also kaum was falsch machen und kann so seinen Bedürfnissen freien Lauf lassen.
Sticks sind besonders einfach in der Handhabung, flexibel einsetzbar und recht günstig. Nachteilig wirkt sich hingegen gerade im Mobilbetrieb der weit herausstehende Korpus und die erhöhte Leistungsaufnahme aus.
PCMCIA und Expresscards haben den Vorteil keine USB-Ports zu blockieren, stehen weniger weit ab (Kompakte Versionen wie die Option GT Max sogar sehr wenig), sind je nach Modell um einiges verbrauchsärmer und leistungsmäßig auf gleichem Niveau wie USB-Sticks. Nachteilig wirkt sich hier die auf Notebooks beschränkte Nutzbarkeit, die etwas höheren Preise sowie die bei fehlendem optischen Laufwerk umständliche Installation aus.
Handys sind ebenfalls eine Alternative, wenn man auf zusätzliche Geräte verzichten, ein Modell mit HSPA bereits besitzt oder anschaffen möchte und die teils umständliche Installation und den vergleichsweise schnellen Akkuverbrauch im Modemeinsatz in Kauf nimmt.
Um für die Zukunft gerüstet zu sein kann man egal für welche Variante man sich entscheidet zu einem Modell mit 7,2 Mbit HSDPA und/oder HSUPA greifen. Dies wird allerdings erst relevant wenn die Netzbetreiber für die entsprechende Infrastruktur sorgen.
Entscheidender ist in dem Zusammenhang zur Zeit die Wahl des richtigen Netzes. Während E-Plus-Anbieter mit besonders günstigen Preisen brillieren, können Nutzer lediglich Basis-UMTS Geschwindigkeiten erwarten. O2 ist diesbezüglich mit HSDPA schon besser aufgestellt und bietet zudem günstige Tarife. Das beste Netz des Testumfelds konnten wir bei T-Mobile feststellen, welches T-Mobile sich allerdings auch standesgemäß bezahlen lässt.