Test Lenovo IdeaPad Y560 Notebook
Wenn eines immer gut bei der Kundschaft ankommt, dann ist es potente Hardware für bezahlbares Geld. Mit seinen Y-Modellen will der chinesische Hersteller Lenovo die Consumer ansprechen, die er mit seinen abgespeckten Thinkpad-Modellen (SL-Serie z. B. SL500), den Workstations (z. B. Thinkpad W500) oder der klassischen T-Serie (z. B. T500) nicht erreichen kann. Gemeint sind leistungsorientierte Spieler oder Multimedia-Freunde, die genau eine Konfiguration abchecken, bevor sie auf bestellen drücken.
Der vorliegende 15.6-Zoller Lenovo Y560M29B9GE_4GB kostet 860 Euro (Version ohne Windows!) und bringt eine ATI Radeon HD 5730 nebst Intel Core i7-720QM mit. Das klingt äußerst interessant, denn die 7.282 3DMarks2006 starke GPU ist sonst in kaum einem anderen Notebook zu finden. Bereits im MSI GE600 bescheinigten wir der Kombination aus HD 5730 und i5-430M eine gute Gaming-Performance.
Kann die Aufwertung mit dem echten Quadcore-Prozessor i7-720QM noch mehr Frames pro Sekunde herausholen und die HD 5730 sich damit deutlich von der Spiele-Einsteiger-GPU HD 5650 abheben? Wie sieht es in Sachen Ergonomie und Verarbeitung aus? Die Antwort auf diese Fragen und noch viel mehr in unserem Testbericht.
Wer das Lenovo Y560 erblickt, der erlebt ein äußerlich edel wirkendes und extravagantes Notebook. Das Finish des matten Kunststoff-Deckels wird unregelmäßig mit kleinen, spiegelnden Elementen durchsetzt. Je nach Lichteinfall sind diese deutlich oder auch gar nicht sichtbar. Den Deckel umrandet ein zierlicher bronzener Streifen, der die ansonsten einfarbige braun-schwarze Einöde wirkungsvoll aufwertet.
Auf der Arbeitsumgebung werden Nutzer mit reflexionsstarken weil hochglänzenden Flächen konfrontiert. Es ist sicher nicht jedermanns Sache, wenn Handauflage, Touchpad und Schnellstart-Leiste nach kürzester Zeit mit wildesten Fettfingern bedeckt sind. Die Hände von menschlichen Nutzern sind nun einmal nicht klinisch rein und User mit Stoffhandschuhen sind uns auch noch nicht über den Weg gelaufen. Der Rahmen der Anzeige und das Panel selbst setzen den Hochglanz-Stil ganz unverschämt fort. Die matten Tasten der Eingabe wirken daher wie eine beruhigende Oase inmitten der hektischen Glamour-Welt.
Die Handauflage gibt rechts neben dem Touchpad geringfügig nach. Ansonsten ist die Fläche fest genug, auch um darauf zu spielen. Dies gilt in diesem Maßstab auch für die Tastatur: Sie sitzt überall fest auf, nur starker Druck lässt sie im rechten Bereich geringfügig eindellen. Die Schnellstart-Leiste über den Tasten sitzt fest auf und die Lautsprecher sind sauber eingefasst.
Das Scharnier hält den Deckel leidlich straff in Position, ist aber fest an der Base Unit eingehangen. Die Abdeckung der Gelenke sitzt allerdings biegsam auf. Die Base Unit besitzt keine besonders starken Verstrebungen. Mit zwei Händen anfassend können wir das Chassis mit wenig Kraft verbiegen. Auch über dem optischen Laufwerk geben die Flächen auf der Ober- und Unterseite nach. Wer frontseitig rechts auf den Rand der Handauflage drückt, der provoziert ein deutliches Knacken der Kunststoff-Bauteile. Auch wenn der Spielraum für Verbiegungen nicht besonders groß ist, die Wertigkeit des Gehäuses leidet darunter.
Weil es keinen Verschluss des Deckels gibt, ist ein versehentliches Öffnen der Anzeige während des Transports ohne Tasche nicht ausgeschlossen. Die Gelenke haben nicht genug Kraft, um den schweren Deckel auch kopfüber am Chassis zu halten. Die Bodenplatte zeigt jede Menge Öffnungen zum Einsaugen von kühlender Luft. Es sind genau diese Öffnungen, welche auf Druck deutlich eindellen.
Der Deckel ist auf Fläche und Rahmung empfindlich für Kratzer und Fingerabdrücke. Mit beiden Händen können wir den Rahmen geringfügig verwinden. Die Fläche des Deckels macht aber einen harten und druckstabilen Eindruck. Nur mittig können wir die Ebene mit einem Finger problemlos eindellen. Zu Druckstellen bei eingeschalteten TFT kommt es aber nur bei starkem Druck.
Die multimediale Erweiterbarkeit im Privatbereich ist gegeben. Für schnelle externe Festplatten gibt es zwar kein USB 3.0 aber dafür eSATA. Seinen externen Flachbildschirm kann der Nutzer an HDMI oder über die analoge VGA-Schnittstelle anstecken. Wer Anschlüsse wie FireWire, USB 3.0 oder 7.2 Soundausgänge nachrüsten will, der nutzt den ExpressCard34-Slot.
Die Position der Anschlüsse erscheint zum Teil sinnvoll, zum Teil aber auch sehr ungünstig. USB, ExpressCard34 und eSATA sind rechts vorn zwar bequem zu erreichen, aber besonders das sperrige eSATA-Kabel kann viel Platz auf dem Schreibtisch wegnehmen. Links sieht es besser aus: HDMI und VGA sitzen ganz hinten, wodurch diese sperrigen Kabel schnell rückwärtig abgeführt werden können.
Der obligatorische Ethernet-Steckplatz (RJ45) ist natürlich an Bord. Nutzer können per Broadcom NetLink Gigabit Ethernet Adapter schnell ihre Datenmengen über das Heimnetzwerk verschieben. Dies funktioniert aber auch mit dem Draft-N Funkmodul. Bluetooth 2.1+EDR darf, wie es sich für ein gehobenes Multimedia-Notebook gehört, nicht fehlen. Hinsichtlich der Funk- und Netzwerkverbindungen ist das Y560 auf der Höhe der Zeit.
Tastatur
Lenovo entscheidet sich für eine klassische Tastenform, mit schrägen Tastenrändern und kleinem Tastenzwischenraum. Die Pfeiltasten wurden zur besseren blinden Erreichbarkeit räumlich leicht abgesetzt und sie besitzen eine aufgesetzte haptische Markierung.
Lenovo verzichtet auf einen numerischen Tastenblock, wie ihn viele Hersteller in ihre 15.6-Zoller einbauen lassen. Das freut den Office-Freund weniger, aber es erlaubt Tasten in Standard-Größe. Lediglich der Zwischenraum ist etwas geringer als bei einer normalen Desktop-Tastatur.
Die Tasten haben einen sehr großen Tastenhub, einen sicheren Anschlag auf ganzer Fläche und einen sehr deutlichen Druckpunkt. Der Schreiber erlebt dadurch ein sehr gutes Feedback. Das Klick-Geräusch beschreiben wir als leicht klapperig.
Touchpad
Das Synaptics TouchPad (V7.4) ist ein modernes Multitouch-Pad. Das Zoomen mit zwei Fingern ist ebenso möglich wie das Rollen ohne Scrollbars. Eine horizontale (nicht markiert) und vertikale Scrollbar an der rechten und unteren Seite des Pads ist vorhanden. Die horizontale Scrollbar ist im Auslieferungszustand deaktiviert. Das Mousepad besitzt eine sehr große Oberfläche, die bis in die Ränder sensibel ist. Kleine Noppen sorgen für eine gewisse Griffigkeit der Fläche. Das eher stumpfe Rutschen ist aber sicher nicht jedermanns Geschmack.
Die Maustasten mit dem sehr großen Tastenhub können uns aber begeistern. Sie besitzen einen deutlichen Druckpunkt und einen weichen Anschlag. Weil wenig Kraft zum Tippen benötigt wird und ein Klick-Geräusch quasi nicht vorhanden ist, bereitet das schnelle Arbeiten mir diesem Mousepad viel Freude.
Cap-Sensor- und Recovery-Tasten
Die Touch-Eingaben (Cap-Sensor-Tasten) über der Tastatur vereinen Status LEDs (HDD, Bluetooth, WLAN, PowerOn) und Tasten zum Aufruf von Anwendungen. Das Akku-Symbol ruft Lenovos Energy Management auf. Die Filmkamera daneben ruft das OneKey Theater II auf. Hierüber kann laut der Anleitung das beste Benutzerszenario aufgerufen werden. Was das bedeutet verrät der Hersteller aber nicht und ein Umstellen verändert rein gar nichts. Wahrscheinlich sind in einem vorkonfigurierten Y560 die Energiemodi mit den gemeinten Benutzerszenarien verknüpft. Unser Testsystem wurde aber mit FreeDOS ausgeliefert und wir haben Windows 7 selbst installiert.
Eine Spielerei ist die Lenovo SlideNav-Leiste (zwischen den beiden weißen Punkten). Mit dem Finger kann hier aus bis zu acht hinterlegten Programmen ausgewählt werden. Es handelt sich also um eine Schnellstart-Option, welche mit häufig verwendeten Programmen belegt werden kann. Rechts neben der Tastatur befinden sich drei Tasten zum schnellen Regulieren der Lautstärke.
Eine Besonderheit bietet Lenovo mit der OneKey Rescue Taste. Diese ist in allen Lenovo-Notebooks in der einen oder anderen Form vorhanden. Sie ruft bei ausgeschaltetem oder aktivem Gerät die Recovery-Lösung des Herstellers auf. Hier kann der Nutzer Wiederherstellungsdatenträger brennen oder eine Systemwiederherstellung (z. B. Werkszustand) durchführen.
Das nicht entspiegelte AUO-Panel (Typ B156XW04 V0) löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf (WXGA, 16:9). Die Auflösung ist für den 15.6-Zoller grob aber Standard in der Preisklasse unter 1.000 Euro. Wir halten die Auflösung für geeignet. Die verbaute HD 5730 würde aktuelle Games in höheren Auflösungen ohnehin nicht flüssig abspielen können. Für die beste Übersicht bei komplexen Office-Aufgaben muss eine entsprechende Skalierung gewählt werden.
Das AUO-Panel hat einen äußerst geringen Kontrast von 175:1. Damit liegt es auf dem Niveau typischer Office-Notebooks oder auch einfacher Multimedia-Modelle. Dem Y560 kann aber zu Gute gehalten werden, dass 90 Prozent der Consumer-Notebooks aus unseren Tests keinen Kontrast jenseits der 200:1 bieten können. Von einem guten Kontrast sprechen wir bei 400:1 bis 1000:1. Bessere Kontraste wären für die Farbwahrnehmung in Bildern, Filmen und Spielen wünschenswert.
Der Kontrast beschreibt den Weißanteil einer schwarzen Fläche. Schwarz sieht demnach auf dem Y560 nicht so knackig und dunkel aus, wie es sein könnte. Das spiegelnde Glare-Type-Panel bessert die geringen Kontraste optisch etwas auf. Farben wirken darauf geringfügig kontraststärker und brillanter als auf entspiegelten Panels.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 182 cd/m²
Kontrast: 175:1 (Schwarzwert: 1.04 cd/m²)
Die Helligkeitsmessung liefert nur unterdurchschnittliche Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 174 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 90% recht gleichmäßig. Das TFT überschreitet an keinem Punkt die 200 cd/m² Marke. Der Helligkeitssensor über der Tastatur sorgt für eine automatische Regulierung der Luminanz.
Die Sensorik geht dabei sehr euphemistisch vor, sie glaubt, 80 cd/m² genügen bei einem nur mit indirektem Sonnenlicht beleuchteten Büro. Auch in der Nacht bei sehr schwachem Licht durch eine Tischlampe wagt sich die Sensorik nicht weit hervor, sondern bleibt mit ungefähr 60 cd/m² recht düster. Wir mussten die Helligkeit entsprechend nachregulieren. Eine Option zum Deaktivieren des Sensors bietet die Lenovo Energy Management Software nicht (auch nicht im Bios). Wir können dort aber das automatische Dimmen verhindern.
Mit dem IdeaPad Y560 in die Sonne! Das wird dem stolzen Y560-Besitzer nicht viel Freude bereiten. Auf der einen Seite heizt sich das dunkle Gehäuse sehr schnell auf und die schmierigen Hochglanz-Flächen wirken unappetitlich. Auf der anderen Seite fehlt dem Glare-Type Displaypanel eine Entspiegelung. Das sorgt für störende Refexionen. Die Luminanz von maximal 182 cd/m² reicht bei weitem nicht, um gegen helles Sonnenlicht an zu kämpfen. Wer draußen zocken will, der muss sich einen sehr schattigen Platz suchen.
Stabile Blickwinkel braucht ein Multimedia-Notebook, damit Betrachter aus verschiedenen Positionen ohne Einschränkungen Farben und Text erleben können. Hochwertige Gaming-Notebooks werden in dieser Hinsicht ganz genau betrachtet, denn das Display ist nun einmal der direkte Draht zum Spiel. Günstige Gamer wie das Y560 haben sehr intolerante weil zu geringe Blickwinkel. Hierzu gehört auch das Y560.
Horizontal können die Augen bis zu 45 Grad abweichen, ab hier verfälschen die Farben deutlich. Wer bei dieser Abweichung von Unten oder Oben in die Anzeige blickt, der erkennt bereits die extrem kleinen vertikalen Blickwinkel. Vertikal beginnt die Farbinvertierung schon bei 10 Grad Abweichung. Farben waschen sehr schnell aus. Im Blickwinkel-Foto aus der Dunkelkammer ist die eingeschränkte Sicht deutlich erkennbar.
Der Intel Core i7-720QM besitzt 6 MB Level3 Cache. Die TDP liegt bei 45 Watt. Die CPU gehört zu den leistungsstärksten Prozessoren der 2010ner Intel Generation. Sie wird in 45nm gefertigt. Das Q im Namen der CPU steht für Quad, vier echte Kerne. Diese takten mit je 1.60 GHz (Standard-Takt). Der reale Takt im Betrieb liegt aber mit Turbo Boost zwischen 1.60 und 2.80 GHz.
Die dynamische Übertaktung Turbo Boost setzt bei den einzelnen Kernen des Prozessors vollautomatisch an. Die jeweils laufenden Anwendungen bestimmen, wie viele Kerne ihren Takt erhöhen. Dadurch spielt es bei einer Core i5- oder i7-CPU keine Rolle mehr, ob ein Programm oder Spiel viele Kerne nutzen kann oder nur einen einzigen.
Die Hyper-Threading Funktion ergänzt zu jedem der vier physischen Kerne einen virtuellen Core. Anwendungen können daher auf bis zu acht Threads gleichzeitig rechnen. Diese acht Threads takten natürlich nicht unisono mit 2.80 GHz, sondern eher jeweils mit 2.2 GHz oder ähnlich. Nur wenn ein einzelner Thread den kompletten Rechenaufwand übernimmt, dann kann sein Takt auf die besagten 2.80 GHz steigen.
Zur Seite stehen dem Core i7-720QM ganze 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher (PC3-10600). In unserem Testgerät sind zwei RAM-Module verbaut: Kingston neben Elpida. Der Performance schadet dies scheinbar nicht, obwohl es der Regel widerspricht, immer identische RAM-Riegel zu nutzen. Dem 64 Bit Betriebssystem Windows 7 Home Premium (nicht im Lieferumfang) steht die volle Speichermenge zur Verfügung, denn die ATI Grafikkarte benötigt kein Shared Memory.
Der bereits hinlänglich bekannte Core i7-720QM macht seinem Ruf alle Ehre und rechnet die Core i3- und i5-Kollegen in Grund und Boden. Im Cinebench R11.5 CPU-Benchmark (64 Bit, Multi-Core) schafft das Testsystem Y560 stolze 3.0 Punkte. Dadurch ist der 15.6-Zoller sogar einen Tick schneller als das Asus G73JH-TZ014V oder das Acer Aspire 8943G-728G1.28TWn mit gleichem Prozessor.
Ein Blick auf i5-520M Systeme lohnt sich fast nicht, denn diese sind mit 2.2 Punkten (Bestwert mit 520M: Sony Vaio VPC-Z11X9E/B) deutlich abgeschlagen. Der Core i3-350M läuft mit 1.9 Punkten bereits unter drittklassig (Bestwert mit 350M: Asus N61JV-JX012).
Auch die Multi-Core Rechenpower läuft, wie für diesen Prozessor typisch, zu Höchstform auf. Im Cinebench R10 Multi (64 Bit) erreicht das Testsystem 10.161 Punkte. Selbst der beste Score eines i5-520M von 8.342 Punkten (trotz 2.93 GHz Turbo Boost) kann hier nicht mehr mithalten (Bestwert 520M: Fujitsu Lifebook T900).
PCMark 05 Standard | 7218 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 6012 Punkte | |
Hilfe |
Wie gibt sich der kraftvolle Prozessor im Zusammenspiel mit Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte? Dies checkt der PCMark Vantage. Sein Gesamtergebnis von 6.012 Punkten liegt auf einem hohen Niveau – an das aber auch einige i5-520M Systeme herankommen (Samsung NP-R580-JS03DE, Dell Studio 1749, Sony Vaio VPC-B11V9EB). Dies sollte den Leser aber nicht wundern, denn der PCMark Vantage bildet das Zusammenspiel der Systemkomponenten ab.
Der 520M in den genannten Notebooks rechnet zwar etwas langsamer, aber dafür bietet er einen besseren PCMark Vantage Communication Score von 7.400 bis 7.800 Punkten. Unser Testgerät schafft nur 4.100 Punkte. Der Grund: Der i5-520M unterstützt AES New Instructions (schnellere Verschlüsselung), Fast Memory sowie Flex Memory Access. Der 720QM besitzt diese Features nicht. AES ist nur für den professionellen Einsatz wichtig.
3DMark 03 Standard | 22373 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 14348 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7282 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3809 Punkte | |
Hilfe |
Im IdeaPad Y560 rotiert eine schnelle 2.5-Zoll 7.200 RPM Festplatte von Hitachi. Die 320 GByte HDD (HTS725032A9A) liest mit 78.5 MByte/s im Sequential Read Daten von der Platte (HD-Tune). Der PCMark Vantage honoriert das mit einem starken HDD Score von 4.068 Punkten. Durchschnittliche 5.400 RPM Festplatten in Notebooks liegen bei zirka 3.200 Punkten.
Als GPU kommt eine ATI Radeon HD 5730 (DirectX 11, Shader 5.0) mit 1.024 MB DDR3 Speicher zum Einsatz. GPUZ nennt GDDR3-Videospeicher. Die gemessene GPU-Leistung und der hohe Marktpreis für GDDR3 sprechen jedoch gegen diesen Typ.
Der GPU-Kern taktet mit 650 MHz, der Speicher mit 800 MHz (HD 5650 Kern 550 MHz). Die HD 5730 gehört zur gehobenen ATI-Mittelklasse, was Spiele-Tests und Benchmarks schon im MSI GE600 bestätigt haben. Eine Nvidia GT 330M wird von der HD 5730 problemlos überrannt.
Der klassische Grafikkarten-Benchmark 3DMark2006 endet auf 7.282 Punkte. Das ist nahezu identisch mit dem Ergebnis des MSI GE600-i5447W7P mit gleicher GPU aber i5-430M. Eine Nvidia GT330M erzielt höchstens 6.545 Punkte (Dell Vostro 3700, 720QM). Die nahe Verwandte HD 5650 schafft auf Grund des niedrigeren Kern-Taktes 7.076 Punkte im 3DMark06 (Deviltech Fire DTX, 720QM).
World in Conflict
Im Echtzeit-Spektakel von Ende 2007 machen die acht Threads des 720QM einen großen Vorteil aus. Das Lenovo Y560 erreicht 36 FPS (High, 1.024 x 768). In Kombination mit gleicher CPU kann selbst eine Nvidia GT 330M mit 31 FPS ganz gut mithalten (Sony Vaio VPC-F11Z1/E). Die HD 5650 ist nicht zwangsläufig langsamer, was das Deviltech Fire DTX (720QM) mit 44 FPS beweist.
World in Conflict - Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High, 2xAA, 2xAF | 36 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 65 fps |
FarCry2
Der etwas ältere aber beliebte Shooter läuft in 1.024 x 768 Pixeln in hohen Details (DirectX-10) mit 51 FPS bestens flüssig. Eine HD 5650 ist mit 46 FPS geringfügig schwächer (Deviltech Fire DTX, 720QM). Weit abgeschlagen sehen wir abermals die GT 330M: 35 FPS (Sony Vaio VPC-F11Z1/E, 720QM). Kein Wunder, dass die Verkaufszahlen mobiler ATI-GPUs explodiert sind.
Far Cry 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high DX10, 0xAA | 50.7 fps | |
640x480 | low DX9, 0xAA | 111.7 fps |
Risen
Das Fantasy-Abenteuer Risen bewältigt die HD 5730 in mittleren Einstellungen gut und auch hohe Details sind spielbar. Wer die native HD-Ready Auflösung ansetzt, der wird mit 28 FPS bedient (High). Wenn es hier holpert, kann in Medium auf 37.5 FPS erhöht werden (1.024 x 768). Problemlos kann die HD 5730 die Nvidia GT 330M hinter sich lassen (Samsung NP-R580-JS03DE). Die GT 330M erreicht nur 21 FPS (High, 1.366x768).
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 28 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 37.5 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 67.4 fps |
Fazit Games
Wir haben den Game-Check kurz gehalten, denn im Wesentlichen bestätigte sich die Performance der HD 5730, die wir bereits im MSI GE600-i5447W7P und mySN MG7.c kennen gelernt haben. Die Frameraten sind auf Grund des 8-Thread-Prozessors geringfügig besser als bei i5-520M- und i5-430M-Systemen. Die Mobility Radeon HD 5730 bietet zum Spielen aktueller Titel ein sehr gutes Preisleistungs-Verhältnis. Speziell in einem günstigen Laptop wie dem Lenovo Y560. Gegenüber der Nvidia Mittelklasse GT 330M kann sich die HD 5730 deutlich absetzen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Call of Juarez Benchmark (2006) | 27.8 | |||
World in Conflict - Benchmark (2007) | 65 | 36 | ||
Far Cry 2 (2008) | 111.7 | 50.7 | ||
Risen (2009) | 67.4 | 37.5 | 28 |
Geräuschemissionen
Spiele-Notebooks können auch mal ein bisschen lauter werden. Was das Lenovo Y560 aber beim Spielen abliefert, das können wir nicht mehr als angenehm durchgehen lassen. Beim Spielen und in den 3D-Benchmarks dreht das Kühlsystem auf bis zu 39.8 dB(A) auf (15 Zentimeter vor Gehäusekante). Das Geräusch ist konstant und dreht nach Beendigung der Last sehr schnell wieder auf typische 35.5 dB(A) herunter. Gelassener geht es im stressfreien Office-Betrieb zu. Wer den 15.6-Zoller fast gar nicht belastet, der muss lediglich 34.1 dB(A) ertragen. Die Kühlung läuft stetig, sie geht niemals aus.
Richtig Gas gibt das Y560 aber erst in einem Stresstest (Furmark & Prime95 gleichzeitig): 45.6 dB(A). Dieser relativ selten erreichte Wert kann schon als sehr laut und störend bezeichnet werden. Nach Last-Ende dreht der Lüfter auch hier binnen 20 Sekunden wieder auf 40 dB(A) zurück. Dieser Zustand wird allerdings nur während des unrealistischen Stresstest-Szenarios erreicht. Bei der Kaufentscheidung sollte die maximale Lautstärke daher keine große Rolle spielen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 34.1 / 35.5 dB(A) |
HDD |
| 33.2 dB(A) |
Last |
| 39.8 / 45.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Beim Spielen kann sich die Oberseite auf bis knapp unter 50 Grad erwärmen (Umgebung linker Lautsprecher). Der Durchschnitt geht aber über 34.5 Grad nicht hinaus, denn die anderen Bereiche der Oberseite geben sich selbst unter hoher Belastung deutlich kühler.
Nutzer sollten beim Spielen die vielen Luftansaugöffnungen der Bodenplatte frei halten. Die Bettdecke oder auch eine Tischdecke sind daher beim Spielen der falsche Ort. Der Prozessor erreicht nämlich ohnehin schon im Stresstest bis zu 90 Grad. Die GPU-Temperatur liegt bei maximal 88 Grad. Diese grenzwertigen Zahlen sollten nicht durch eine versperrte Luftzufuhr zusätzlich angeheizt werden.
Immerhin hatte die hohe Temperatur im Stresstest von über 12 Stunden keinen negativen Einfluss auf die Stabilität des Y560. Es kam zu keinem Thermal Throttling: 7.258 3DMarks06, 3.116 CPU Score im direkten Anschluss an den Stresstest (1.280 x 1.024). Das sind identische Werte wie im normalen Test.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 49.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-2 °C).
Lautsprecher
Für einen Unterhalter und Gamer sind die internen Lautsprecher von Bedeutung. Lenovo setzt auf Stereo-Lautsprecher (über den Tasten) von JBL. Einen Subwoofer gibt es nicht. Dem weinen wir aber auch keine Träne nach, denn die JBL-Speaker bieten einen ausgewogenen, lauten Sound mit echten Höhen und Tiefen. Die Bässe lassen das Gehäuse deutlich vibrieren und hauchen Games wie auch hochwertiger Musik Leben ein. Musik-Fans und Computerspieler werden gleichermaßen angetan sein.
Positiv: Selbst bei hoher Lautstärke kratzen die Membrane nicht, sondern geben Höhen und Tiefen sauber wieder. Ein besseres Klang-Urteil holte sich das Asus N71JV (SonicMaster: Altec-Lansing Stereo-Lautsprecher & Subwoofer). Wer trotzdem externe Boxen anschließen möchte, der kann das nur über den analogen 3.5 Millimeter Klinke Ausgang (Kopfhörer). SPDIF ist leider nicht vorhanden. Der vom Notebook anliegende Pegel gilt nach einem Hörtest als rauschfrei.
Mit seinem 57 Wattstunden Akku (5.200 mAh) erzielt das IdeaPad Y560 keine hohen Laufzeiten. Bei einer durchgehenden Internet-Surf-Session per WLAN erreicht der Gamer nur zwei Stunden (119 Minuten). Wer ganz sparsam ist, der kann die Laufzeit noch um eine Stunde anheben. Die maximale Laufzeit mit dem BatteryEater Reader-Test liegt bei 204 Minuten. Dies ist jedoch keine realistische Laufzeit, denn neben CPU-Idle war die Helligkeit maximal gedimmt und die Funkmodule waren inaktiv.
Vor dem Hintergrund der schwachen WLAN-Laufzeit überrascht es nicht, dass der DVD-Film schon nach 1:45 Stunden (105 Minuten) aufgibt. Volle Prozessorlast hält das Y560 nur 50 Minuten durch (BatteryEater Classic Mode). Dass solche schwachen Laufzeiten auch mit einer HD 5730 nicht hingenommen werden müssen, das zeigt das MSI GE600. Mit einem schwächeren 4.400 mAh Akku, aber einer Intel HD Hybrid Grafik, können Nutzer drei Stunden im WLAN Surfen. Warum sich das Y560 so schlecht verkauft, das zeigt der Energieverbrauch.
Mit Energie geht das IdeaPad Y560 nicht kleinlich um. Selbst beim Nichtstun (Idle) liegt die Energieaufnahme bei stolzen 18.1 Watt. Je nach Helligkeit und aktiven Funkmodulen können es aber auch 21.8 Watt sein. Das ist ein sehr hoher Idle-Stromverbrauch. Selbst der mySN MG7.c (17.3-Zoll, i5-520M) gibt sich mit 12 bis 21 Watt (Idle min. - max.) deutlich sparsamer. Ein Tribut an die starke 720QM-CPU? Könnte sein, denn ein Asus N61JQ (16-Zoll, 720QM, HD 5730) braucht mit 15 bis 24 Watt (Idle min. - max.) fast eben so viel.
Unter Belastung setzt sich der enorme Strombedarf fort. 66.4 Watt fordert der 3DMark06. Die maximal mögliche Energieaufnahme fordert der Stresstest mit Prime95 und Furmark. Das Multimeter zeigt 107 Watt an. Jetzt wissen wir, warum es ein dickes 120 Watt Netzteil sein musste. An dieser Stelle sehen wir definitiv die Auswirkungen des 45 Watt TDP des 720QM. Der mySN MG7.c (17.3-Zoll) mit seinem i5-520M (35 Watt TDP) begnügt sich mit 88.2 Watt.
Aus / Standby | 0.05 / 0.2 Watt |
Idle | 18.1 / 20.2 / 21.8 Watt |
Last |
66.4 / 104 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Lenovo setzt alles auf eine Karte und stopft potente Hardware in den 15.6-Zoller Lenovo Y56029B9GE_4GB. Quadcore-CPU Core i7-720QM nebst ATI Mobility Radeon HD 5730, das gibt es für 860 Euro äußerst selten. OK, unser Testgerät mit der Herstellernummer M29B9GE wird ohne Betriebssystem verkauft. Dennoch zeigen eine gute Spieleperformance und eine pfeilschnelle Systemleistung in die Richtung Preis-Leistungs-Hammer.
Auf der Haben-Seite bietet das Y560 weiterhin einen ausgewogenen Klang, der sogar Bässe nicht verschweigt (laute JBL-Speaker). Die Tasten und das Touchpad bieten ein gutes Feedback, speziell die weichen Maustasten mit großem Hub haben uns gefallen.
Die Negativliste wird von einem speziell unter Last lärmenden Kühlsystem angeführt. Hiervon fordert der starke Vierkerner 720QM ebenso Tribut wie von der Akkulaufzeit. Mehr als zwei Stunden Surfen per WLAN ist nicht drin. Ebenfalls nicht drin ist ein stabiles Gehäuse. Sicher, man kann sich mit der biegsamen und hier und da eindrückbaren Base Unit anfreunden, Qualität sieht aber anders aus. Das überall hochglänzende Gehäuse ist zudem extrem Mainstream lastig und lässt den Büronutzer kreischend davonlaufen.
Für Sparfüchse bietet Lenovo weitere Versionen seines Y560 an. Es gibt auch Varianten mit i3-350M (2.26 GHz) oder i5-450M (2.4 GHz). Die Preise beginnen bei knapp 800 Euro.