Olight Arkfeld UV im Hands-On-Test: Gute EDC-Taschenlampe für (fast) alle Fälle
Olight hat eine neue Version seiner Arkfeld-EDC-Taschenlampe für den täglichen Gebrauch vorgestellt. EDC steht dabei für Everyday Carry, werden also praktisch immer mitgenommen und sollten dementsprechend kompakt sein. Die neue Version mit dem Namen Arkfeld UV gibt es nun mit einem UV-Leuchtmittel statt eines grünen Lasers als sekundäres Leuchtmittel. Das primäre Leuchtmittel ist weiterhin ein weißes Licht für die Taschenlampenfunktion.
Es gibt die Taschenlampe in Neutral- und Kaltweiß in jeweils drei Gehäusefarben (Schwarz, Grün, Orange). Unser Testmuster hat ein kaltweißes Leuchtmittel mit einem Gehäuse in Orange. Die Farbe hat allgemein den Vorteil, dass die Taschenlampe schneller wieder gefunden werden kann. Es ist zwar ein eher dunkles Orange und nicht etwa eine auffällige Signalfarbe in Gelb über Orange bis hin zu Rot, wie man sie im Outdoor-Bereich öfter nutzt. Aber sie bleibt auffallend genug. Im Gras hebt sie sich etwa sehr gut ab. Auf Holzböden fällt sie hingegen weniger auf als die klassischen schwarzen Leuchten für die Hand
Mit Schwarz und dem an Militärs erinnernden Grün, das Hersteller Olight auch anbietet, wird es im Außeneinsatz hingegen eher schwer. Aber letztendlich entscheidet der Käufer, ob er lieber ein elegantes schwarz haben will oder das auffällige Orange. Die große Auswahl innerhalb einer Serie ist auf jeden Fall ein Pluspunkt. Denn mit dem Orange hebt sich Olight auch angenehm von der Konkurrenz ab, die oft ihre Taschenlampen eher in unpraktischen, aber "coolen" Tarnfarben anbietet.
Die Taschenlampe bietet zahlreiche Modi, obwohl sie nur zwei Bedienelemente hat. Mit dem runden Schalter kann der Lichtmodus umgestellt werden: UV-Licht oder weißes Licht. Soweit so einfach. Mehr kann der Drehschalter nicht. Der Wechsel zwischen den Leuchtmitteln ist angenehm einfach.
Dem Hauptknopf wurden hingegen zahlreiche Funktionen zugewiesen. Selbst mit Taschenlampenerfahrung sind nicht alle selbstverständlich und erst recht nicht intuitiv. Es empfiehlt sich insbesondere für den Moonlight-, den Strobe- und den Sperrmodus die Anleitung zu studieren. Und zwar am besten gleich beim Auspacken, denn die Arkfeld UV wird gesperrt ausgeliefert. Ein großer gelber beschrifteter Deckel weißt da auch drauf hin.
Testweise haben wir die Taschenlampe ohne Bedienungsanleitung und Warndeckel jemanden ohne Taschenlampenerfahrung gegeben. In mehreren Minuten gelang es der Person nicht, die Taschenlampe zu aktivieren. Da obendrein im Warnmodus eine der vier Ladestand-LEDs rot leuchtet, ging die Person davon aus, dass erst noch ein Ladevorgang notwendig ist.
Es zeigt in jedem Fall, dass der Sperrmodus robust ist. Er kann zudem nicht so leicht versehentlich aktiviert werden, wie das bei den Olight Obulb Pro der Fall ist, die Notebookcheck zuvor getestet hat. Olight hat den Schalter nämlich leicht versenkt integriert. Aber kommen wir zunächst zu den Fähigkeiten der Arkfeld UV, die in dem kompakten Gehäuse untergebracht sind:
Im Turbomodus wird die Taschenlampe schnell heiß
Die kompakte Bauform bedeutet jedoch, dass Olight einige Kompromisse eingehen musste, denen man sich vor dem Kauf bewusst werden sollte. Eine davon ist ausgerechnet der Turbomodus. In der hellsten Einstellung kann die Taschenlampe nämlich nur stark eingeschränkt genutzt werden. Zum einen lässt sich nur oberhalb von 75 Prozent Akkuladung der 1.000-Lumen-Modus aktivieren, mit dem sich ein 15-Quadratmeter-Raum indirekt (Arkfeld nach oben gerichtet) recht gut beleuchten lässt. Dazu genügt ein Doppelklick bei aktiver Lampe,
In diesem Modus wird die Lampe allerdings schnell warm. Der gesamte Metallkörper ist betroffen. Zwar lässt sich die Arkfeld noch anfassen, doch angenehm ist das nicht. Laut Messung wird die Oberfläche knapp über 46 °C warm (Bereich um den Knopf). Selbst das Ende der Lampe ist dann noch gut 39 °C warm, was zeigt, wie gut die Wärme intern abgeleitet wird.
Laut Hersteller kann die Taschenlampe rund vier Minuten lang im Maximalmodus verwendet werden, was wir grob bestätigen können. Im Dauerbetrieb schafft sie es bei aktuellen Temperaturen jedoch nicht. Schon nach etwa zwei Minuten sind die 46 °C bei einer Raumtemperatur von 20 °C erreicht. Ab dem Moment drosselt die Lampe die Helligkeit.
Turbomodus-Nutzung ist selten sinnvoll
Praktisch relevant sind die vier Minuten damit jedoch nicht. Zum einen, weil der Modus nur bei frisch geladenem Akku überhaupt zur Verfügung steht und zum anderen, weil sich die dauerhafte Nutzung aufgrund der hohen Leistungsaufnahme eigentlich verbietet. Wir sind uns bei der Bewertung dieser Automatik nicht ganz sicher. Einerseits garantiert die Taschenlampe so eine gewisse Mindestlaufzeit. Auf der anderen Seite ist eventuell notwendiges Licht nicht immer abrufbar. Der Wechsel zwischen 1000 und 300 Lumen ist immerhin nicht abrubt. Die Arkfeld dimmt sich sozusagen langsam, sodass der Wechsel nicht immer bewusst wahrgenommen wird. Anders formuliert: Im Sommer werden diese zwei Minuten sicherlich nicht erreicht. Im Winter hingegen kann draußen auch mit längerem Turbomodus gerechnet werden.
Die anderen Lichtmodi fordern vom Nutzer ein wenig Timing ab. Um zwischen 15, 60 und 300 Lumen zu wechseln, muss bei aktivem Leuchtmittel der Knopf gedrückt gehalten werden. Dann wechselt die Lampe recht schnell zwischen den Stufen. Etwa 0,5 Sekunden bleiben einem je Stufe, um wieder loszulassen. Den Moonlight-Modus mit gerade einmal einem Lumen bekommt man nur vom ausgeschalteten Zustand aus, indem der Anschalter der Lampe gedrückt gehalten wird. Allerdings sollte man nicht zu lange drücken, denn so wird auch der Sperrmodus aktiviert. Die Einschränkungen gehen sogar noch weiter. Unter 25 Prozent stehen etwa nur noch die Werte bis 60 Lumen bereit.
UV-Teil mit schöner Ausleuchtung
Gut gefallen hat uns das Abstrahlverhältnis im indirekt sichtbaren ultraviolettem Bereich. Olight verzichtet auf ein fokussierendes Abstrahlen. Dadurch werden größere Flächen besser und doch ausreichend beleuchtet. Zum Vergleich hatten wir ein UV-Licht von Anker (Bolder), die beim Prüfen von Geldscheinen etwas unangenehmer ist, da sie zu stark fokussiert.
Für das Auffinden von Verschmutzungen ist das Umschalten zwischen Normal- und UV-Licht mit dem Drehknopf sehr angenehm zugänglich. Das Aufspüren von Dreck, etwa Kalkablagerungen in der Küche, funktioniert mit der Arkfeld UV ohne Probleme. Auch für einen Hotelcheck war sie gut geeignet. So entdeckten wir in unserem Hotel noch leichte Baustaubreste und das Badezimmer war ungewöhnlich makellos. Die Ergebnisse sollte man allerdings nicht überbewerten. So zu putzen, dass selbst ein UV-Check überstanden wird, ist äußerst schwierig.
Aufladen und fehlender Akkuwechsel
Wie so oft bei Olight-Produkten wird auch die Arkfeld mit einem MCC-Kabel aufgeladen, das sich magnetisch mit der Taschenlampe verbindet. Olight hat den Aufnahmebereich leicht reduziert, sodass die Arkfeld UV etwas dünner ist als der Vorgänger. Nachteile hat das nicht. Zudem ist die Rückseite der Taschenlampe ebenfalls magnetisch, sodass sie an entsprechenden Metallflächen gut positioniert werden kann.
Der Vorteil des Kabels ist klar, Olight kann so die Taschenlampe leichter wasser- und staubdicht designen, da es keine Ladebuchse gibt. Laut Hersteller wird ein IPX7-Rating eingehalten. Die Taschenlampe kann also einiges ab.
Dazu kommt das proprietäre Kabel. Beim Aufladen nimmt sich die Lampe maximal 5 Watt, was eine große Kompatibilität mit USB-Ladegeräten bedeutet. Allerdings sollte man das Ladekabel nicht vergessen. Jemanden im Freundeskreis um ein MCC-Ladekabel zu fragen, dürfte kaum funktionieren.
Nachteilhaft an der Gesamtkonstruktion ist, dass der Akku nicht getauscht werden kann. Oder zumindest nicht offiziell. Auf der Rückseite gibt es zwei Schrauben, doch gelang es uns nur bei einer den Widerstand zu überwinden. Die Schrauben sind offenbar leicht verklebt. Bei der anderen beschädigten wir mit unserem Heytec-Feinwerkzeug den überraschend weichen Schraubenkopf.
Pro
+ Kompakte Größe
+ Kombination aus UV-Licht und Normallicht
+ Leichte Bedienung der Basisfunktionen
+ Hochwertige Verarbeitung
Contra
– Geringe Akkulaufzeit im Turbomodus
– Proprietäres Ladekabel
– Akku kann nicht gewechselt werden
– Hoher Preis
Fazit zur Olight Arkfeld UV
Die Arkfeld UV ist ein gelungene Kombination aus Taschenlampe und UV-Licht. Es gibt aber deutliche Einschränkungen. Den Turbomodus sollte man beispielsweise nicht als Gegeben sehen. Wer seine Arkfeld nicht regelmäßig auflädt, der wird diesen Modus kaum sehen.
Sinnvoller ist es, die Taschenlampe als 300-Lumen-Lichtquelle mit UV-Funktion zu sehen.
Zudem sind die wichtigsten Funktionen leicht erreichbar. Wenngleich manche Modi wenig intuitiv erscheinen und die Taschenlampe auch ein gewisses Feingefühl und Timing erfordert. Hier wäre vielleicht ein weiterer Knopf angebracht. Für Grobmotoriker ist die Arkfeld nicht geeignet.
Für das Gebotene ist die Arkfeld UV allerdings sehr teuer. Sie lohnt sich eigentlich nur, wenn man tatsächlich oft UV- und Taschenlampe in einem kompakten Formfaktor braucht. Ansonsten ist es manchmal günstiger, einfach zwei Taschenlampen zu kaufen. Aber das ist dann nicht so praktisch und kompakt. Dafür gefällt die Arkfeld haptisch und ist hochwertig verarbeitet.
Größter Nachteil ist allerdings der fehlende Akkuwechsel. Wie der sich in der Praxis bemerkbar macht, bleibt unklar, denn dafür müsste die Arkfeld UV einem Alterungstest unterzogen werden. Wir rechnen aber mit steigendem Alter damit, dass insbesondere der Turbomodus irgendwann nicht mehr wie gewohnt funktionieren wird.
Preis & Verfügbarkeit
Olights Arkfeld UV ist unter anderem bei Amazon (*) und im Olightstore für rund 95 Euro verfügbar.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.