.internal statt 192.169.0.1: Icann schlägt neue Top-Level-Domain für den internen Gebrauch vor
In nicht allzu ferner Zukunft könnte es für den internen Netzwerkgebrauch eine neue Top Level Domain (TLD) geben, die konzeptbedingt von Außen nicht erreichbar ist. Die Internetorganisation schlägt nun .internal als TLD vor, um nicht mehr die IP-Adresse eintippen zu müssen, was zumindest bei IPv4 noch halbwegs einfach merkbar ist.
Häufig genutzt werden für den internen Verkehr Adressen wie 192.168.0.0 bis .255, die wohl jeder Heimadmin im Kopf hat. Beliebt sind auch 172.16.x.y bis 172.31.x.y und 10.z.x.y in Netzwerken. Sie gehören zum Private Address Space des RFC1918 (192.168/16; 172.16/12; 10/8).
Die letzten beiden werden meist manuell eingerichtet, während die 192.168/16-Adressen üblicherweise von Routerherstellern in ihren verschiedenen Varianten als Standard vorgegeben werden, an dem sich alle anderen Geräte per DHCP-Anfrage zwecks eigener IP-Adresse orientieren.
Dabei ist die Adresse .1 oft der Heimrouter. In Zukunft wäre dieser aber beispielsweise router.internal erreichbar. Das verhindert auch Probleme, dass eine Top Level Domain plötzlich käuflich erwerbbar wird. AVM hat das Problem derzeit mit der Domain fritz.box, die der Routerhersteller intern verwendet.
Mit fritz.internal könnte so etwas hingegen nicht passieren, denn die TLD .internal ist für den internen Gebrauch definiert und wird dementsprechend nicht als im Internet erreichbare Adresse verkauft.
Der Vorschlag der Icann ist dabei wohlüberlegt. Der Begriff .internal soll in den wichtigsten Sprachen funktionieren, ohne dass es zu Missverständnissen kommen kann. Trotz dieser Vorkehrungen will die Icann aber besonders sicher gehen und fordert die Internetgemeinde nun zu Rückmeldungen zu dem Vorschlag auf. Sollten sich hieraus keine Bedenken ergeben, wäre der Weg frei für interne Adressen wie nas.internal, router.internal oder smarttv.internal
Falls es jedoch Einwände gibt, hat die Icann noch einen weiteren Kandidaten. .private wäre als Alternative ähnlich gut. Allerdings hat die Icann hier die Sorge, dass die Adresse eine besondere Privatsphäre und Sicherheit suggeriert, was per se natürlich nicht der Fall ist.
Quelle(n)
via The Register