iRobot: EU gefährdet 1,7 Milliarden US-Dollar Übernahme durch Amazon
Die iRobot-Übernahme durch Amazon läuft nicht ganz so reibungslos wie erwartet. Nachdem Reuters erst vor wenigen Tagen berichtet hat, dass der Shopping- und Technologiegigant den US-amerikanischen Roboter-Hersteller ohne Einwände durch die Europäische Union übernehmen darf, äußert die Europäische Kommission Bedenken zu den Plänen von Amazon.
Konkret ist die Untersuchung der Behörde, die am 6. Juli 2023 eröffnet wurde, zu dem Schluss gekommen, dass die Übernahme von iRobot durch Amazon die Konkurrenz im Markt für Roboter einschränkten könnte, da Amazon derzeit nicht nur Modelle von iRobot, sondern auch Konkurrenzprodukte verkauft. Falls Amazon selbst derartige Roboter herstellen würde, könnte dies den Konzern dazu verleiten, Produkte von konkurrierenden Unternehmen nicht mehr anzubieten, oder schlechter zu positionieren, um die Absätze von iRobot-Produkten zu erhöhen.
Die Kommission befürchtet auch, dass Amazon schlicht die Preise anderer Modelle erhöhen könnte, um die hauseigenen Produkte günstiger wirken zu lassen. Diese Praktiken wären vor allem in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien problematisch, wo Amazons Shopping-Plattform einer der wichtigsten Kanäle für den Verkauf von Saugrobotern ist. Darüber hinaus befürchtet die Europäische Kommission, dass Amazon durch iRobot-Produkte noch mehr Daten über seine Kunden sammeln und zu Werbezwecken verwenden könnte. Amazon hat nun die Möglichkeit, auf diese Einwände zu antworten, und eine mündliche Anhörung zu beantragen. Die finale Entscheidung, ob die Übernahme genehmigt wird, soll bis zum 14. Februar 2024 getroffen werden.