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iOS- und Android-Nutzer betroffen: Datenleck bei Gravy Analytics mit Standortdaten von Millionen Personen

Datenleck bei Gravy Analytics (Bildquelle Imagen3)
Datenleck bei Gravy Analytics (Bildquelle Imagen3)
Gravy Analytics hat sich auf die Erfassung und Analyse von Standortdaten spezialisiert. Hacker, die sich auf einem russischen Cybercrime-Forum zu Wort meldeten, gaben an, dort 10 Terabyte an Daten gestohlen zu haben. Ein 1,4 GB großer Teil davon enthielt Standortdaten von über 10 Millionen Personen.

Der Location Data Broker Gravy Analytics ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Hacker gaben an, 10 Terabyte an Daten gestohlen zu haben, darunter Standortverläufe, GPS-Koordinaten und IP-Adressen von Millionen von Nutzern.

Am 9. Januar enthüllte das Medienunternehmen 404 Media den Hackerangriff. Die Cyberkriminellen, die sich in einem russischen Forum zu Wort meldeten, prahlten damit, 10 Terabyte an Daten erbeutet zu haben. Angeblich erlangten sie Root-Zugriff auf die Amazon Cloud Service Server von Gravy Analytics und übernahmen die Kontrolle über Domains des Unternehmens.

Ein 1,4 GB großer Datensatz, der von Cybersicherheitsexperten verifiziert wurde, wurde bereits online veröffentlicht. Dieser Datensatz enthält Standortdaten von über 10 Millionen Personen und verrät detaillierte Informationen über die Bewegungen der Betroffenen, einschließlich ihrer Besuche von Regierungsgebäuden und Militärbasen. Die gestohlenen Daten umfassen Standortverläufe, GPS-Koordinaten und IP-Adressen von Millionen von Nutzern.

Die Hacker drohten damit, noch mehr sensible Daten zu veröffentlichen, falls Gravy Analytics kein Lösegeld für die Daten zahlt. Die gestohlenen Standortdaten sind eine Goldgrube für Kriminelle. Sie können für verschiedene illegale Aktivitäten missbraucht werden, zum Beispiel gezielte Betrügerein, Identitätsdiebstahl oder Erpressung von Einzelpersonen anhand von Standortdaten.

Der Hackerangriff ereignete sich indes nur wenige Wochen, nachdem die Federal Trade Commission (FTC) eine Beschwerde gegen Gravy Analytics wegen des unrechtmäßigen Verkaufs von Standortdaten eingereicht hatte. Die Hacker, die vermutlich aus Russland stammen, könnten verschiedene Motive für den Angriff gehabt haben, darunter finanzielle Erpressung, Industriespionage oder Sabotage. Auch ein Einblick in Apples Standortdaten von Oppositionellen in Russland könnte ein Ziel sein. Eine von Robert Baptiste auf X(vormals Twitter) veröffentlichte Karte zeigt Betroffene in Europa, Russland und den USA.

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Anfälligkeit von Standortdaten und die potenziellen Risiken für die Privatsphäre von Smartphone-Nutzern. Er zeigt, dass Unternehmen, die Standortdaten sammeln und verarbeiten, eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Daten tragen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Hack zu einer verstärkten Diskussion über die Regulierung und den Schutz von Standortdaten führen wird.

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Autor: Marc Herter, 14.01.2025 (Update: 16.01.2025)