iFixit gibt Microsofts Surface-Laptop und -Tablet mit Snapdragon-SoC eine sehr gute Reparaturwertung
In einem Teardown-Posting zerlegt iFixit das Surface Pro 11 und das Surface Laptop 7. Dabei zeigt sich, dass Microsoft die Geräte sehr auf eine Möglichkeit der Reparatur ausgelegt hat. Es sind die ersten Snapdragon-X-Notebooks und -Tablets, die iFixit auseinandernehmen konnte und auch wenn SoC und RAM nicht ausgetauscht werden könne, zeigt Microsoft, dass eine gewisse Komponentenflexibilität durchaus möglich ist.
Besonders beim Laptop ist eine Reparatur der Komponenten recht einfach. Es gilt eigentlich nur Schrauben zu lösen und Microsoft druckt im Inneren diverse Hinweise auf die Komponenten, welche Schraubendreher etwa benötigt werden (Wayfinder-Markierungen). Außerdem lobt iFixit, dass die Reparaturanleitungen gleich zum Start online sind.
Interessant beim Laptop 7 ist die Magnethalterung der unteren Notebookschale. Sind die Schrauben erstmal gelöst, sorgen nur die Magneten für die korrekte Positionierung, was iFixit an die Framework-Geräte erinnert. Die Unterseite ist also leicht zugänglich. Der Austausch der SSD und des 54-Wattstunden-Akkus ist damit sehr einfach möglich, wenn man sich nicht vor dem Lösen von Schrauben scheut.
An simple Wechsel-Akkusysteme längst vergangener Zeiten, bis zuletzt war dies noch eine Spezialität von Fujitsu-Notebooks bis hinunter zu leichten 13-Zöllern, kommt dies aber natürlich nicht heran. Es ist eine Funktion, die die Kundschaft kaum noch verlangt. Heute sind es vor allem hoch spezialisierte Hersteller wie Panasonic und Getac, die noch Wechselakkusysteme in Notebooks anbieten und so auch das Mitnehmen mehrerer Akkus ermöglichen.
Beim Surface Pro 11 ist der Zugang zum Akku dafür deutlich schwieriger. Denn dafür muss das Display vom Körper gehoben werden, was Hitze benötigt. Der Klebstoff soll kein allzu großes Problem sein, aber Spaß macht ein Austausch laut iFixit nicht. Zumal auch das Kühlsystem erst entfernt werden muss, da der Snapdragon X eine recht aufwendige Kühlung braucht.
Dafür ist die SSD ohne eine Öffnung des Geräts austauschbar. Im Falle eines Produktschadens können die Daten also recht einfach unterwegs gerettet und möglicherweise sogar 1:1 in ein anderes Gerät übernommen werden. Beim Speicher ist das Surface Pro 11 dem Surface Laptop 7 also überlegen, obwohl es ein Tablet ist.
Beiden Geräten gibt iFixit sehr gute 8 von 10 Punkten als Reparaturnote, auch wenn das Surface-Tablet etwas komplexer bei einer Reparatur ist. Tablets sind aber allgemein schwieriger zu reparieren, was die Note widerspiegelt. Hürden wie verklebte Displays werden gewissermaßen erwartet.
Besonders hebt iFixit hervor, wie sehr sich das Unternehmen in den letzten Jahren beim Thema Recht auf Reparatur gewandelt hat. Das erste Surface Pro bekam seinerzeit noch eine katastrophale Reparaturwertung von 1 von 10. Diese Bewertung erreichte auch das Surface Pro 7 im Jahr 2019 noch. Erst mit dem Surface Pro X, die Versionen 8 und 9 hat iFixit nicht bewertet, besserte sich dies erheblich und Microsoft erreichte eine 6 von 10 und nun mit dem Surface Pro 11 eine 8 von 10.
Laut iFixit schließt Microsoft mit den Bemühungen rund um die beiden Geräte zu Unternehmen auf, die in sich reparaturfreundliche Designs auf den Markt bringen.