eCommerce: Stimmung etwas schlechter, Lage gut
Der "Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland", kurz BEVH, gibt regelmäßig Einschätzungen zur Lage des Online-Handels ab. Im aktuellen Lagebericht freut sich der Verband über eine Umsatzzunahme im Jahr 2015 auf Vorjahresniveau. Die Entwicklung der Gewinne sei allerdings wesentlich geringer. Die Stimmung wird aber laut Aussage des Verbandes etwas schlechter, dennoch bewerten 68 % der Online- und Versandhändler die Aussichten in den nächsten zwölf Monaten als „sehr gut“ oder „gut“.
Auch die Investitionsbereitschaft ist weiterhin hoch, allerdings soll hier kaum in erweiterte Kapazitäten investiert werden, sondern vor allem in anderen Geschäftsbereichen, was wiederum die verhaltene Stimmung ausdrückt.
Interessant sind die Aussagen des Verbandes zur "dynamischen Preisgestaltung". Etwa 40 % der Unternehmen nutzen dieses Instrument bereits, dabei werden Preise oft im Sekundentakt an besondere Ereignisse, die Konkurrenz oder die aktuelle Nachfrage angepasst. 70 % der Unternehmen sehen dies als wichtig für das eigene Geschäft und so verwundert es nicht, dass weitere 50 % der Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten dieses Instrument ebenfalls nutzen wollen.
Vor einigen Monaten gab es eine Diskussion über "individualisierte Preise", die dem einzelnen Verbraucher je nach Wohnort, genutztem Gerät oder früherem Einkaufsverhalten angeblich einen speziellen Preis anbieten sollen (beispielsweise soll ein Flugticket teurer sein, nachdem man beim ersten Mal nicht gebucht hat und zum zweiten Mal die Buchungsseite aufruft). Wirkliche Beweise für ein solches Verhalten gibt es bisher aber kaum, in der Studie des Verbandes werden sie nicht erwähnt.