deseat.me: Website löscht automatisch Spuren im Internet
Die schwedische Website deseat.me wurde von den beiden Entwicklern Wille Dahlbo und Linus Ünnebeck ins Leben gerufen und soll Accounts aufspüren, die über ein Google-Konto eingerichtet wurden. Um die Funktion nutzen zu können, müssen sich Interessenten auf der Website mit ihrem Google-Konto anmelden und den Zugriff auf das E-Mail-Postfach erlauben. Die Website überprüft daraufhin, mit welchen Accounts im Internet das Google-Konto verknüpft ist. Im Schnelltest von Notebookcheck wurden zahlreiche Konten gefunden. Zum Beispiel Facebook, Twitter, Steam und Co. aber auch andere Accounts, deren Existenz längst vergessen war, tauchten in der Liste auf.
Vorgang noch nicht reibungslos
Im nächsten Schritt können die Accounts dann sortiert werden. Entweder das Konto soll bestehen bleiben, oder es kommt auf die Liste der Konten, die gelöscht werden können. Eine dritte Auswahlmöglichkeit steht zur Verfügung, wenn der Google-Konto-Inhaber den angezeigten Account gar nicht erstellt hat. Nach diesem Schritt erscheinen die aussortierten Accounts in einer separaten Auflistung, die daraufhin mit Links zur Abmelde-Seite des einzelnen Anbieters führen sollen. Im Test hat das leider bei keinem der sechs aussortierten Accounts geklappt. Lediglich der Hinweis, dass der Link zur Account-Löschung bald folge, wurde sichtbar. Der Vorgang zum Aufspüren von Accounts von deseat.me soll dank Google OAuth-Protokoll vollen Datenschutz gewährleisten. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen steht jedoch im Wortlaut geschrieben:
"Wir erhalten Informationen darüber, für welche Konten Ihre E-Mail registriert ist, aber wir bekommen keinen Zugriff auf Ihre E-Mail-Adresse. Soweit hierin nicht anders beschrieben, werden wir keine personenbezogenen Daten an Dritte weitergeben, es sei denn, wir glauben, dass eine Offenlegung notwendig ist: (1) die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen; (2) diese Bestimmungen zu erzwingen oder unsere Rechte zu schützen; Oder (3) Sie es ausdrücklich erlauben. Wir behalten uns das Recht vor, diese Informationen an einen Nachfolger zu übertragen, der durch den Verkauf von Writement Inhaber wird [...]"
Datensicherheit noch fraglich
Aus Sicht des Datenschutzes ist also fraglich, ob der Zugriff zum E-Mail-Postfach wirklich sicher ist. Spätestens nach dem großen Yahoo-Skandal vor einigen Wochen sollten hier alle Alarmglocken klingeln. Wenn Geheimdienste Informationen einfordern, können sensible Daten und E-Mail-Inhalte weitergegeben werden. Im Zweifel von zahlreichen mit Google verknüpften Accounts.