Zotac ZBOX PI336 pico im Test: Ein Hosentaschen-PC mit Intel Celeron N6211 und 4-GB-RAM
Zotac bietet neben den bekannten GeForce-Grafikkarten mit der ZBOX-Serie auch eine Vielzahl an kompakten Desktop-PCs an. Mit der pico-Serie verfrachtet Zotac einen kompletten PC in einem 0,18 Liter kleinen Gehäuse. Das ist etwa nur halb so groß, wie eine herkömmliche DVD-Hülle. Auf eine aktive Kühlung wird verzichtet, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sehr sparsame Komponenten zum Einsatz kommen. Das SoC hört auf den Namen Intel Celeron N6211 und gehört zur Elkhart-Lake-Serie. Mit seiner geringen TDP eignet sich dieses SoC bestens für den Einsatzzweck. Beim Arbeitsspeicher gibt es 4 GB, welche nicht erweiterbar sind. Auch der Massenspeicher ist fest verbaut und bietet nur 128 GB. Für 370 Euro steht der kompakte Rechenknecht in den Regalen und wird inklusive Windows 11 Pro vertrieben. Bei der Garantie bekommt man von Zotac wie gewohnt die 36-Monate mit der Option auf 60-Monate nach Registrierung.
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Details
Zotac ZBOX PI336 pico im Detail
Gehäuse
Optisch ist der Zotac ZBOX PI336 pico komplett in Schwarz gehalten. Das aus Aluminium gefertigte Gehäuse dient auch gleichzeitig als Kühlkörper, wodurch sich die Oberflächenstruktur ergibt. Haptisch und optisch wirkt das Gerät sehr hochwertig und aufgrund seiner Kompaktheit ist der Mini-PC sehr stabil. Wer den PC nicht direkt auf den Tisch legen möchte, kann über das VESA-Mount diesen direkt am Monitor befestigen.
Mit knapp 300 Gramm ist der Zotac ZBOX PI336 pico sehr leicht. Das 20-Watt-Netzteil bring noch einmal 140 Gramm auf die Waage.
Ausstattung
Der Zotac ZBOX PI336 pico kommt mit einer für diese Größe guten Ausstattung daher. 3x USB 3.1 sind für den normalen Office-Nutzer ausreichend. Einmal USB-Type-C ist ebenso mit dem 3.1-Standard verbaut. Für die Stromversorgung kann dieser allerdings leider nicht verwendet werden. WLAN und LAN sind ebenso vorhanden wie ein SD-Kartenleser und über HDMI und DisplayPort lassen sich bis zu zwei Displays gleichzeitig betreiben.
SD Card Reader
Der intern verbaute SD-Kartenleser bietet USB-3-Geschwindigkeit, kann aber die volle Leistung unserer Testkarte (AV Pro SD microSD 128 GB V60) nicht ausnutzen.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Durchschnitt der Klasse Desktop (der letzten 2 Jahre) | |
Zotac ZBOX PI336 pico (AV PRO MICROSD V60) | |
AC6-M Mini-PC (AV PRO MICROSD V60) | |
Newsmay AC8 N6005 (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Durchschnitt der Klasse Desktop (der letzten 2 Jahre) | |
Zotac ZBOX PI336 pico (AV PRO MICROSD V60) | |
AC6-M Mini-PC (AV PRO MICROSD V60) | |
Newsmay AC8 N6005 (AV Pro SD microSD 128 GB V60) |
Kommunikation
Zotac verbaut im ZBOX PI336 pico ein Top modernes Wi-Fi-Modul. Das Intel Wi-Fi 6E AX210 leistet im Test sehr gute Transferraten und arbeitet unterdessen auch im 6 GHz Band, sofern der Router dieses unterstützt. Alternativ gibt es mit der RJ-45-Schnittstelle noch eine Alternative zum WLAN-Modul. Dieses bietet Transferraten von maximal 1 GBit/s.
Garantie
Gemäß den Garantiebedingungen bietet Zotac beim Kauf des Zotac ZBOX PI336 pico eine 36-monatige Garantie für den EMEAI Raum (Europa, Mittlerer Osten, Afrika und Indien). Wer das Gerät nach dem Kauf als Erstbesitzer beim Hersteller registriert, kann hier die Garantie kostenlos auf 60 Monate erweitern.
Leistung
Prozessor
Der zum Einsatz kommende Intel Celeron N6211 liefert nur eine sehr geringe Leistung, welche nur für einfachste Office-Arbeiten ausreicht. Demzufolge findet sich unser Testsample auch nur auf den hinteren Plätzen wider. Selbst der AC6-M Mini-PC kann den PI336 pico von Zotac oftmals deutlich hinter sich lassen. Das Problem sind oftmals die 4-GB-RAM, die eine bessere und flüssigere Arbeit verhindern.
Das SoC taktet hingegen in der Basis mit 1,2 GHz und erreicht im Turbo bis zu 3,0 GHz, wenn die Rahmenbedingungen dies hergeben. Die PL-Werte liegen bei unserem Testsample bei 6 Watt und 20 Watt, wobei die 20 Watt keineswegs erreicht werden. Im Praxistest hatte der Zotac ZBOX PI336 pico schon Probleme das PL1 dauerhaft zu halten, womit wir nur etwa 1,7 GHz unter Last dauerhaft sehen konnten.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir hier auf unsere CPU-Vergleichstabelle
* ... kleinere Werte sind besser
Zotac ZBOX PI336 pico bei der Cinebench-R15-Multi-Schleife
Beim Lasttest, den wir hier mit der Cinebench-R15-Multi-Schleife simulieren, zeigt sich, dass das Kühlsystem des Zotac ZBOX PI336 pico ausreicht, um das Thermal-Throttling zu verhindern. Mit durchschnittlich 127,4 Punkten ist das Ergebnis über alle 50 Durchläufe hinweg stabil.
Anwendungsleistung und Massenspeicher
Die Systemleistung ist aufgrund des schwachen Prozessors dementsprechend. Subjektiv betrachtet ist das Arbeiten mit dem Zotac ZBOX PI336 pico möglich, wenn man dem System ausreichend Zeit gibt. Latenzen beim Öffnen von diversen Programmen gehören leider zum Alltag. Der verbaute eMMC-Speicher mit 128 GB ist ausreichend und bietet neben der Windows-Installation noch Platz für weitere kleine Programme des Alltags. Probleme gibt es aber dennoch immer mal wieder aufgrund des geringen Arbeitsspeichers. So konnten wir zum Beispiel keinen einzigen positiven Durchlauf mit PCMark 10 erzielen, weshalb wir hier keine Vergleichswerte liefern können. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Alternativ kann nur auf den SD-Kartenleser ausgewichen werden. Dieser bietet aber wie schon weiter oben im Test erwähnt noch geringere Transferraten.
Bei den DPC-Latenzen kann der Zotac ZBOX PI336 pico ebenfalls nicht komplett überzeugen. Die Konkurrenz ist hier aber teilweise deutlich schlechter unterwegs. Nichtsdestotrotz hat der Zotac ZBOX PI336 pico aber sehr große Probleme bei der Wiedergabe von 4K-Videomaterial. Die CPU ist sehr schnell mit 100 Prozent ausgelastet, was zu einer stockenden Wiedergabe führt. Somit sehen wir den Einsatz als Streaming-Client nicht gegeben.
DPC Latencies / LatencyMon - interrupt to process latency (max), Web, Youtube, Prime95 | |
AC6-M Mini-PC, Intel Celeron J4125 | |
Newsmay AC8 N6005, Intel Pentium Silver N6005 | |
GMK NucBox K1, Intel Celeron J4125 | |
Morefine S500+, AMD Ryzen 9 5900HX | |
MSI Cubi 5 10M, Intel Core i3-10110U | |
Zotac ZBOX PI336 pico, Intel Celeron N6211 | |
Minisforum EliteMini HX90, AMD Ryzen 9 5900HX | |
Minisforum EliteMini TH50, Intel Core i5-11320H |
* ... kleinere Werte sind besser
AIDA64 / Memory Copy | |
Durchschnitt der Klasse Desktop (43747 - 88386, n=15, der letzten 2 Jahre) | |
Intel NUC5i3RYK | |
Zotac ZBOX PI336 pico | |
Durchschnittliche Intel Celeron N6211 () | |
AC6-M Mini-PC | |
Beelink GK Mini | |
Newsmay AC8 N6005 |
AIDA64 / Memory Read | |
Durchschnitt der Klasse Desktop (47347 - 94830, n=15, der letzten 2 Jahre) | |
Intel NUC5i3RYK | |
Zotac ZBOX PI336 pico | |
Durchschnittliche Intel Celeron N6211 () | |
AC6-M Mini-PC | |
Beelink GK Mini | |
Newsmay AC8 N6005 |
AIDA64 / Memory Write | |
Durchschnitt der Klasse Desktop (46768 - 84869, n=15, der letzten 2 Jahre) | |
Intel NUC5i3RYK | |
Zotac ZBOX PI336 pico | |
Durchschnittliche Intel Celeron N6211 () | |
AC6-M Mini-PC | |
Beelink GK Mini | |
Newsmay AC8 N6005 |
AIDA64 / Memory Latency | |
Newsmay AC8 N6005 | |
AC6-M Mini-PC | |
Zotac ZBOX PI336 pico | |
Durchschnittliche Intel Celeron N6211 () | |
Durchschnitt der Klasse Desktop (64.3 - 93.4, n=15, der letzten 2 Jahre) | |
Intel NUC5i3RYK | |
Beelink GK Mini |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Die iGPU des Elkhart-Lake-SoCs spiegelt etwa die Leistung wider, die wir auch schon bei den CPU-Tests gesehen haben. Aufgrund der schwachbrüstigen Dual-Core-CPU kann auch die iGPU hier keine Wunder vollbringen. Unterm Strich können aber die Kontrahenten mit Intel Celeron J4125 minimal auf Distanz gehalten werden. Mehr als die reine 2D-Ausgabe sollte man der iGPU aber nicht zumuten. Für Spiele eignet sich die iGPU nicht, denn selbst ältere Titel kann diese nicht flüssig darstellen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dota 2 Reborn (2015) | 24.3 | 10.9 | 5.8 | 5.2 |
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 3.45 | 1.66 | ||
X-Plane 11.11 (2018) | 7.76 | 4.97 | 4.64 | |
Strange Brigade (2018) | 9.2 |
3DMark 11 Performance | 701 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 20892 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2873 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 489 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Geräuschemissionen
Geräuschemissionen gibt es beim Zotac ZBOX PI336 pico nicht. Das System wird komplett passiv gekühlt und ist somit für spezielle Anwendungsgebiete geeignet. Weitere Nebengeräusche, die beim Zugriff auf den Massenspeicher entstehen könnten, haben wir bei unserem Gerät nicht feststellen können.
Temperatur
Für den Stresstest nutzen wir Prime95 und FurMark gleichzeitig. Hier müssen sich CPU und iGPU die vorgegebene TDP teilen, sodass hier nicht die volle Leistung beider Einzelkomponenten abgerufen werden kann. Das SoC taktet mit knapp 1,4 GHz und erhitzt sich zwischenzeitlich auf bis zu 78 °C. Gleichwohl liegt die ermittelte Temperatur im Durchschnitt bei 73 °C. Im Normalgebrauch beim Surfen oder Office-Anwendungen kommt das SoC ebenfalls schnell an seine Grenzen, was bedeutet, dass auch hier zwischenzeitlich hohe Temperaturen zu erwarten sind. Aufgrund der passiven Kühlung ist die Abkühlphase allerdings sehr träge. Aus diesem Grund würden wir empfehlen, das Gerät an einem gut belüfteten Platz zu positionieren.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme der Zotac ZBOX PI336 pico zählt definitiv zu den Stärken. Aufgrund des sparsamen SoCs liegt die Leistungsaufnahme im Leerlauf deutlich unter 10 Watt. Selbst unter Last zeigte unser Messgerät nur maximal 11,8 Watt an. Das Netzteil kann bis zu 20 Watt bereitstellen.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 5.4 / 5.5 / 6.2 Watt |
Last |
11.3 / 11.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Energieaufnahme mit externem Monitor
Pro
Contra
Fazit - schwacher Office-PC
Der Zotac ZBOX PI336 pico ist ein kleinst PC mit einem Gehäusevolumen von gerade einmal 0,18 Litern. Mit dem Intel Celeron N6211 bekommt man einen Dual-Core-Prozessor, welcher im Zusammenspiel mit den 4-GB-RAM halbwegs die Systemvoraussetzungen von Windows 11 erfüllt. Dass dann nicht mehr viel Spielraum für weiter Anwendungen bleibt, sollte jedem schnell klar werden. Somit hat es der Zotac ZBOX PI336 pico auch schwer, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Mehr Arbeitsspeicher würde dem System guttun und eventuelle Latenzen beim Öffnen diverser Programme etwas minimieren. Heutzutage auf einen Dual-Core-SoC zu setzen, halten wir ebenfalls für nicht gelungen. Die Konkurrenz auf Basis eines Intel Celeron J4125 konnte bessere Ergebnisse erzielen und auch subjektiv im Test besser abschneiden. Dieser bietet eben 4 native Kerne und ist mit seiner geringen Leistungsaufnahme ebenfalls passiv kühlbar.
Der Zotac ZBOX PI336 pico ist ein extrem kompakter und lautloser PC, welcher es aufgrund seiner Leistung schwer haben wird auf der Wunschliste der Käufer zu landen.
Die Ausstattung ist allerdings gut, denn der Zotac ZBOX PI336 pico bietet alle nötigen Anschlussmöglichkeiten. Zudem gibt es auch einen Kartenleser, welcher aber lediglich im Micro-SD-Format vorliegt.
Für ca. 370 Euro steht der Zotac ZBOX PI336 pico im Regal (z.B. bei Mindfactory) und ist für die gebotene Leistung nicht sehr günstig. Immerhin gibt es beim Kauf eine Windows 11 Professional Lizenz und die Option auf 60 Monate Garantie. Hierfür muss man das Gerät als Erstkäufer beim Hersteller registrieren, sonst bleibt es bei der Standardgarantiedauer von 36 Monaten.
Eine Alternative zur Zotac ZBOX PI336 pico wäre der MSI Cubi5 10M, wenn man auf die passive Kühlung verzichten kann. Dieses gibt es derzeit für etwa 330 Euro bei Amazon und bietet deutlich mehr Leistung.