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Zeroavias Dornier 228 schließt zehn Testflüge mit wasserstoffelektrischem Antrieb ab

Die umgebaute Dornier 228 mit einem ZA600-Triebwerk. (Foto: Zeroavia)
Die umgebaute Dornier 228 mit einem ZA600-Triebwerk. (Foto: Zeroavia)
Zeroavia, der Entwickler wasserstoffelektrischer Retrofit-Lösungen für die Luftfahrt, hat die erste Testkampagne seiner Dornier 228 abschließen können. Bis 2025 sollen die ersten zunächst kleinen Flugzeuge kommerziell fliegen können.

Seit Januar 2023 fliegt Zeroavias umgebaute Dornier 228 bereits mit einem eingebautem Elektrotriebwerk seine Testrunden. Das Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich verkündete nun den Abschluss der ersten Testkampagne, die zehn Flüge umfasste. 

Dies ist ein wichtiger Schritt, um bis 2025 sowohl eine Zertifizierung zu erreichen als auch die ersten kommerziellen Flüge mit bis zu 19 Sitzen durchzuführen. Zeroavia baut dabei keine Flugzeuge, sondern verkauft Motoren (ZA600 und ZA2000 mit 500 bis 750 respektive 2.000 bis 5000 Kilowatt Leistung) für den Umbau bestehender (Retrofit) oder noch zu bauender (Linefit) Flugzeuge.

Die Dornier 228 ist dabei ein besonders kleines Flugzeug und fällt in den Bereich der 9- bis 19-Sitzer. Das Flugzeug wurde zunächst mit einem ZA600-Triebwerk ausgestattet, welches über eine Brennstoffzelle mit elektrischer Energie versorgt wird. Das andere Triebwerk blieb unangetastet, flog also mit Kerosin in den Testflügen.

Laut Zeroavia hat das ZA600-Triebwerk die Erwartungen erfüllt. Es wurde unter anderem eine Höhe von 5.000 Fuß (ca. 1.500 Meter) erreicht und in einem Ausdauertest flog die Dornier 228 insgesamt 23 Minuten. Auch der Flug ausschließlich mit der Schubleistung des ZA600 gelang, so Zeroavia.

Zeroavia ist eines von mehreren Start-ups, das derzeit an einer umweltfreundlichen Alternative von Flugzeugen mit Elektroantrieb arbeitet. Zeroavia will im ersten Schritt eine Reichweite von etwa 480 Kilometern anbieten können. Neben dem Ansatz mit einer Brennstoffzelle gibt es auch reine Akkuflugzeuge. Die direkte Verbrennung von Wasserstoff in einem Triebwerk ist hingegen erst im nächsten Jahrzehnt in Testflugzeugen zu erwarten und würde dann auch im Bereich der Mittelstrecke einen alternativen Antrieb bieten. 

Die Größenklasse bis 19 Sitze wird insbesondere noch im Inselverkehr benötigt oder übernimmt schwer zugängliche Strecken. Da Flugzeuge dieser Art kaum noch neu entwickelt werden, hoffen die Entwickler alternative Antriebe auf einen großen Bedarf einer Modernisierung. Die kleinen Flugzeuge sind oft erheblich älter als typische Jets großer Fluggesellschaften. 

Das Team von Zeroavia nach dem zehnten Flug. (Foto: Zeroavia)
Das Team von Zeroavia nach dem zehnten Flug. (Foto: Zeroavia)
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Autor: Andreas Sebayang, 20.07.2023 (Update: 20.07.2023)