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Zero-Rating: Die Ausgleichspläne zum Ende des Vodafone Pass und Telekom StreamOn

Vodafone und Telekom mit Ausgleichsangeboten für entfallenes Zerorating. (Screenshot: Notebookcheck.com)
Vodafone und Telekom mit Ausgleichsangeboten für entfallenes Zerorating. (Screenshot: Notebookcheck.com)
Nachgefragt: StreamOn und Vodafone Pass sind spätestens zum 1. April 2023 am Ende. Das Angebot darf nicht weitergeführt werden. Notebookcheck hat sich bei der Telekom und Vodafone erkundigt, wie der aktuelle Stand rund um die Ausgleiche ist – inklusive EU-Roaming.

Wegen Verstößen gegen die Netzneutralität müssen ab dem 1. April auch die letzten Bestandskunden von der Deutschen Telekom und Vodafone in Deutschland auf ihre Optionen StreamOn respektive Vodafone Pass verzichten. Die beiden Netzbetreiber wollen das Auslaufen der Optionen aber nicht völlig unbegleitet lassen und planen Ausgleichsmaßnahmen.

Während die Telekom eher kurzfristig sehr großzügig wird, will Vodafone eine langfristige Strategie anbieten. Notebookcheck hat beide Netzbetreiber zu der aktuellen Planung befragt, um sicherzugehen, dass die Informationen, die grob seit Anfang des Jahres bereits bekannt waren, noch stimmen. Denn schon im März zeigten sich beide Anbieter auffällig großzügig und verschenkten viel Volumen.

Auf Nachfrage, was es mit der März-Aktion auf sich hat, sagte die Telekom allerdings, dass diese nichts mit dem Zero-Rating zu tun hat. Vielmehr soll es eine Art Dankeschön sein, für diverse Preise, die die Telekom gewonnen hat. Vodafone hingegen hielt sich zu dieser Frage bedeckt.

Volumenerhöhungen bei Vodafone und Telekom

Konkret auf das Ausgleichsangebot angesprochen war Vodafone hingegen offener. Geplant ist eine dauerhafte Erhöhung des Datenvolumens ab dem 1. April. Dieses wird allerdings nicht pauschal erhöht, sondern orientiert sich an Kundengruppen. Laut Vodafone gilt Folgendes: "Der Ausgleich des Datenvolumens basiert auf dem durchschnittlichen Verbrauch der jeweiligen Kundengruppe aus aggregierten Nutzungsdaten."

Für Weiteres verweist der Vodafone-Sprecher auf die offizielle FAQ, in der unter anderem Folgendes steht: "Du bekommst Dein Extra-Datenvolumen spätestens bis zum 31. März 2023. Wir informieren Dich per SMS, sobald Dein Pass entfällt und Dein neues Datenvolumen bereitsteht." Wer also noch kein konkretes Angebot hat, der muss sich schlimmstenfalls noch zwei Wochen gedulden.

Die Telekom wählt einen einfacheren Weg, denn das Volumen wird nicht dauerhaft erhöht. Stattdessen gibt es eine 90 Tage andauernde Flatrate. "Das für StreamOn Kunden deutschlandweit unlimitierte Datenvolumen ist einmalig buchbar ab dem 01.04.2023 bis einschließlich 31.05.2023", heißt es von einem Telekom-Sprecher. Strategisch klug wäre es demnach nicht sofort die Flatrate zu buchen, sondern etwas zu warten, um etwa das Inklusivvolumen vor der Flatrate zu verbrauchen und dieses auch am Ende der Flatrate noch nutzen zu können.

Die Telekom ist also einmalig sehr großzügig. Wer sich dann an dieses Volumen gewöhnt hat, muss sich danach wieder beherrschen oder in einen teureren Tarif wechseln. 

EU-Roaming ist dabei

Interessant ist auch, inwiefern mit dem Extra an Datenvolumen auch innerhalb der EU gesurft werden darf. Aber Obacht: Die Deutsche Telekom und Vodafone betrachten EU-Roaming unterschiedlich. Ein Beispiel: Wer in der Nähe der Schweiz sich versehentlich in das Netz der Swisscom einbucht, der zahlt bei Vodafone ordentlich drauf. Die Telekom behandelt die Schweiz hingegen wie EU-Gebiet, auch wenn diese kundenfreundliche Lösung formal falsch ist. In den meisten Telekom-Verträgen dürfte die Schweiz in der Ländergruppe 1 sein. Es gibt aber auch Vertragskonditionen, wo die Schweiz zur Ländergruppe 2 gehört, etwa bei der Tarifoption Weltweit.

Von den Standardoptionen ausgehend gilt im EU-Roaming bei der Telekom aber folgendes, wie das Unternehmen auf Nachfrage sagte: "Die Höhe entspricht dem im Tarif individuell hinterlegten EU-StreamOn-Datenvolumen". Mit anderen Worten, die Kunden sollten ins Kleingedruckte schauen, um herauszufinden, wie viel Volumen auch auf Reisen innerhalb der EU genutzt werden kann.

Ob das korrekt in der App angezeigt wird, sei aber dahingestellt. Notebookcheck sieht bei der aktuellen Telekom-Aktion beispielsweise noch immer keine Veränderung des Inklusivvolumens. Und das obwohl die März-Flatrate nur für Deutschland gilt und neben einer Nutzung in Spanien nun auch eine Nutzung in den Niederlanden dazu kommt. Es hat den Anschein, als sei die Telekom aktuell etwas kulanter als offiziell verlautbart wird. Eine Garantie für solch eine Kulanz während der Sonderaktion ab April ist das aber natürlich nicht.

Während die Telekom ihre Sonderaktion im EU-Roaming einschränkt, gibt es diese Einschränkung bei Vodafone nicht, wie der FAQ zu entnehmen ist. Demnach kann das zusätzliche, dauerhafte Volumen wie daheim genutzt werden. Für Flatratekunden gilt aber weiterhin ein Limit von 66 GByte. 

Übrigens, wer bei Vodafone zusätzliches Volumen für kostenpflichtige Vodafone Pässe bekommt, der kann dieses Volumen auch kündigen. Dafür ist laut FAQ aber ein Anruf bei der Hotline notwendig. 

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Angebote unterschiedlicher kaum sein könnten. Die Telekom erscheint zunächst sehr großzügig. Taktisch könnte das klug sein, denn an ein höheres Volumen gewöhnt man sich schnell und schon ist der Bedarf an einem höheren Tarif vorhanden. Bei Vodafone gibt es das Risiko nicht, denn eine Gewöhnung an das neue Datenvolumen wird dauerhaft abgedeckt, solange nicht der Tarif nicht gewechselt oder kostenpflichtige Pässe abbestellt werden. Wie hoch dieses zusätzliche Volumen allerdings ist, bleibt unklar.

Notebookcheck freut sich daher über im Forum genannte bereits bekannte Tarifkombinationsbeispiele samt zugesagtem Volumen seitens Vodafone.

Quelle(n)

Eigene Recherche & Telekom-Ankündigung & Vodafone-FAQ

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Autor: Andreas Sebayang, 16.03.2023 (Update: 16.03.2023)