Zen 5 bringt Performance- und Effizienz-Upgrades für Desktop-Computer: AMD präsentiert Ryzen 9000
Mit Ryzen 9000 bringt AMD die Zen 5-Architektur erstmals auf den Desktop, nachdem der Ryzen AI 9 HX 370 die neuen CPU-Kerne bereits für Notebooks bietet. Zum Start bietet AMD insgesamt vier neue Prozessoren an, angeführt vom Ryzen 9 9950X, der 16 Kerne, 32 Threads, Boost-Taktfrequenzen von 5,7 GHz und eine TDP von 170 Watt besitzt.
Der Ryzen 9 9900X begnügt sich mit 12 Kernen, 24 Threads und Boost-Taktraten bis 5,6 GHz, dafür reicht dem Chip aber auch eine TDP von 120 Watt. Der Ryzen 7 9700X bietet 8 Kerne, 16 Threads und Taktraten bis 5,5 GHz bei einer Verlustleistung von 65 Watt, der Ryzen 5 9600X setzt bei derselben TDP auf 6 Kerne, 12 Threads und Boost-Taktfrequenzen bis 5,4 GHz.
AMD betont, dass die TDP aller Chips außer jener des Ryzen 9 9950X reduziert werden konnte, obwohl die Multi-Thread-Performance je nach Chip um 11 bis 22 Prozent gestiegen ist. Selbst wenn die Chips mit derselben TDP betrieben werden, soll die höhere Effizienz der Zen 5-Architektur zu 7 Grad Celsius niedrigeren Temperaturen unter Last führen. Nutzer, die weniger an Effizienz und Stromverbrauch interessiert sind, und stattdessen die höchstmögliche Leistung erzielen möchten, können Ryzen 9000 per Precision Boost Overclock (PBO) übertakten, um eine bis zu 15 Prozent höhere Leistung zu erzielen.
AMDs Benchmarks vergleichen die neuen Ryzen-Chips jeweils mit dem direkten Konkurrenzprodukt von Intel. So stellt sich der Ryzen 9 9900X dem Intel Core i9-14900K (ca. 590 Euro auf Amazon), und soll den Chip beim Zocken um 4 bis 22 Prozent übertreffen, Handbrake-Video-Encodes sollen sogar 41 Prozent schneller abgeschlossen werden, in Blender bewirbt AMD eine 9 Prozent höhere Performance. Der Ryzen 9 9950X sollte durch die vier zusätzlichen Kerne noch schneller sein, das Topmodell von AMD dürfte allerdings abermals wesentlich teurer als der Core i9-14900K ausfallen.
Der AMD Ryzen 7 9700X soll einen vergleichbaren Vorsprung gegenüber dem Intel Core i7-14700K erzielen. Der Chip soll im Schnitt eine 12 Prozent bessere Gaming-Performance als der Ryzen 7 5800X3D erzielen, und das bei einer 40 Watt niedrigeren TDP.
Der Ryzen 5 9600X soll bei Handbrake sogar annähernd die doppelte Performance des Intel Core i5-14600K erreichen, und auch beim Zocken 5 bis 29 Prozent schneller sein. Wie üblich sollten Hersteller-Benchmarks mit Vorsicht betrachtet werden.
AMD Ryzen 9000 setzt auf den Sockel AM5, der auch bereits bei Ryzen 7000 zum Einsatz gekommen ist. AMD bietet aber vier neue Chipsätze an, die bestimmen, welche Features Mainboards unterstützen müssen. B840-Mainboards sollen vor allem günstig sein, weshalb diese lediglich PCIe 3.0 und USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) unterstützen müssen, und auch CPU-Overclocking ist bei diesem Chipsatz optional.
Alle drei teureren Chipsätze erlauben es, den Prozessor zu übertakten, und auch Support für NVMe-SSDs, die per PCIe 5.0 angebunden werden, ist Pflicht. Der B850-Chipsatz bindet Grafikkarten per PCIe 4.0 an, und unterstützt mindestens USB-C 3.2 Gen 2x2 (20 Gbit/s). X870 und X870E binden neben einer SSD auch die GPU per PCIe 5.0 an, und bieten Support für USB 4 (40 Gbit/s).
Preise und Verfügbarkeit
AMD Ryzen 9000 kommt voraussichtlich am 31. Juli 2024 auf den Markt. AMD hat die unverbindliche Preisempfehlung für Deutschland noch nicht bestätigt.
Quelle(n)
AMD