YouTube löscht Videos über 5G-Verschwörungstheorien zum Coronavirus
Mit dem Label „Verschwörungstheorie“ sollte man ja im Allgemeinen vorsichtig sein, immerhin stigmatisiert es alle so benannten alternativen Erklärungsansätze als lächerlich und nicht untersuchenswert. Spätestens die damals unfassbaren Enthüllungen durch Edward Snowden sollte uns (haben es aber wohl nicht) eines Besseren belehrt haben.
Zensur ist aber eines der schwierigsten Themen der Digitalisierung, denn plötzlich entscheiden Unternehmen wie YouTube, Facebook, Google und Co nach staatlichen Vorgaben darüber, was gezeigt werden darf und was nicht. Dabei werden die Entscheidungen über die Löschung von Inhalten meistens und vor allem aktuell in der Coronakrise von künstlichen Algorithmen getroffen.
Die Unternehmen wiederum stehen vor dem Problem die Staatsvorgaben erfüllen zu müssen oder sich Strafzahlungen und Klagen ausgesetzt zu sehen. Daher ist das Zensurverhalten oft sehr konservativ ausgeprägt, lieber mehr löschen als einmal zu wenig und eine Strafe riskieren.
Im vorliegenden Fall scheint die Sachlage klar zu sein: Auf YouTube tummeln sich mittlerweile allerhand Videos in denen behauptet wird, dass die 5G-Technik Schuld am Coronavirus sein soll. In Großbritannien hat dies sogar dazu geführt, dass unbekannte Personen Funktürme in der UK angegriffen und sabottiert haben.
Zunächst waren die Inhalte nur als „grenzwertig“ eingestuft und weniger innerhalb der Plattform angepriesen worden. Nun folgt der Umschwung und ein Bann sämtlicher Videos mit entsprechendem Inhalt. Youtube lies gestern verlauten, dass ab sofort alle Inhalte gelöscht werden „welche die Existenz und Verbreitung von COVID-19, beschrieben durch die WHO und lokalen Gesundheitseinrichtungen“ anzweifeln. Fake-Informationen sind eine große Gefahr für viele Menschen bei einer Pandemie, dennoch hinterlässt der Bann einen schalen Beigeschmack – ein allgemeines Problem der Digitalisierung, nicht nur in Coronazeiten.