Xiaomi RedmiBook Pro 15: Typische Schwächen aktueller Laptops in einem Gerät vereint
Bereits sehr früh im Test fiel auf, dass mit der Kühlung von unserem RedmiBook etwas nicht so ganz stimmt. Einer der Kerne des Intel Core i7 wurde viel zu heiß. Tatsächlich saß der Kühlkörper nicht ganz fest auf der CPU. Ob es sich dabei um einen Transportschaden, einen versteckten Fehler ab Werk oder um eine Bastelei des Vorbesitzers handelte lässt sich nicht genau feststellen. Nach einer kleinen Reparatur wurden viele Benchmarks ein weiteres Mal ausgeführt, und wieder gab es Probleme bei der Leistungsfähigkeit des Gerätes. Obwohl der Prozessor nicht mehr ins Thermal-Throtteling kam, verschlechterten sich die Punktzahlen einiger Benchmarks im Vergleich zu denen vor der Reparatur.
Der Grund dafür war das Power-Level-1, die erlaubte Langzeitbelastung des Prozessors. Bei dem verwendeten Intel Core i7-11370H kann der Hersteller diese anscheinend zwischen 25 Watt und 45 Watt konfigurieren. (nach Intel Angaben von 28 W bis 35 W.) Das Energiemanagement im Xiaomi-Notebook passt das PL1 an die allgemeinen Betriebsparameter an. Läuft das Notebook im Akkubetrieb, wird PL1 auf 25 W festgelegt. Im Netzbetrieb beim Laden des Akkus auf 28 W. Manchmal wird das PL1 an die derzeitige Kühlleistung angepasst. Dann darf der Prozessor mit durchschnittlich 35 Watt arbeiten. Das Problem ist zuweilen, dass PL1 einfach bei einem tiefen Wert hängenbleibt. Das Verhalten ist nicht vorhersehbar. Je nach Betriebsmodus ergaben sich so im Cinebench-R15-Multicore-Langzeittest zischen 2,8 GHz und 3,6 GHz beim durchschnittlichen Prozessortakt. Xiaomi gibt über dieses Verhalten keine Informationen und gibt sogar an, dass der Prozessor langfristig mit 3,3 GHz läuft. Bei 28 W läuft der Prozessor jedoch mit 3,1 GHz unter Dauerlast.
Auch bei der verwendeten Webcam und der Nvidia-Grafik gab es Kritik. Dennoch hat das Xiaomi RedmiBook Pro 15 schlussendlich im Test ein recht positives Ergebnis erzielen können, weil es trotz seiner Macken gute Leistungen in den Benchmarks erzielen konnte und für gut 1000 Euro ein echter Preiskracher ist.