Xiaomi & Microsoft Partnerschaft: Patente für vorinstallierte Software
Der chinesische Smartphonehersteller und das amerikanische Softwareunternehmen haben heute bekanntgegeben, dass man eine engere Partnerschaft mit Microsoft eingehen wird. Der Deal beinhaltet einen Patentverkauf von Seiten Microsofts, man gibt rund 1.500 Patente an Xiaomi ab. Diese Patente benötigt man für die Expansion auf dem internationalen Markt. Xiaomi selbst hat sonst kaum Patente, und wäre damit ungeschützt gegen Klagen der Konkurrenz.
Im Gegenzug wird Xiaomi ab September 2016 verschiedene Microsoft Produkte auf seinen Smartphones vorinstallieren, unter anderem Microsoft Office, Outlook und Skype. Dieser Deal passt zu Microsofts "Mobile First, Cloud First" Strategie, mit der man versucht über vorinstallierte Software auf Android wieder Einfluss im Smartphone-Markt zu bekommen. Microsofts eigenes Mobilsystem Windows 10 Mobile hat in der letzten Zeit stark an Marktanteilen verloren, Microsofts eigene Ambitionen was Smartphone Hardware angeht scheinen sich ebenfalls auf dem Rückzug zu befinden. Vor rund einer Woche hat Microsoft bekanntgegeben einen Großteil der noch verbliebenen von Nokia übernommenen Angestellten entlassen zu wollen, vor zwei Wochen wurde das Nokia Feature Phone Geschäft an Foxconn verkauft.
Xiaomi hingegen ist selber in Schwierigkeiten. Der einst als aufstrebender Shootingstar gefeierte Hersteller hatte zuletzt am Heimatmarkt China große Probleme durch die Konkurrenz von Herstellern wie Oppo, Vivo, Huawei sowie Samsung. Im Vergleich zum Vorjahr hat Xiaomi 9 % weniger Smartphones in China ausgeliefert. Daher ist die Expansion im internationalen Markt für Xiaomi von hoher Wichtigkeit um weniger abhängig vom hart umkämpften chinesischen Markt zu werden.