Xiaomi: Hohe Lagerbestände und Rabattaktionen von Xiaomi Indien belasten Bilanz
Die COVID-19-Beschränkungen in China und die weltweit nachlassende Verbrauchernachfrage für Smartphones schlagen sich auch in der Bilanz von Xiaomi negativ nieder. Der Umsatz von Xiaomi sank im dritten Quartal 2022 auf 70,17 Mrd. Yuan (9,4 Mrd. Euro), verglichen mit 78,063 Mrd. Yuan (10,5 Mrd. Euro) im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn von Xiaomi sank im Berichtszeitraum um 59,1 Prozent auf 2,12 Mrd. Yuan (284 Mio. Euro) gegenüber 5,18 Mrd. Yuan (693 Mio. Euro) vor einem Jahr.
Laut Xiaomi belastet die Bilanz auch der notwendige Abbau von hohen Lagerbeständen in Indien. Xiaomi hat mit vielen Diwali-Aktionen und hohen Rabatten versucht die übervollen Smartphone-Lager in Indien zu räumen. Der Umsatz mit Smartphones, der bei Xiaomi 60 Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes ausmacht, sank im Jahresvergleich um 11,1 Prozent, was auf niedrige Margen in Indien und ein flaches Wachstum in den Überseemärkten zurückzuführen ist.
Zwar feierte Xiaomi Indien zu Diwali den Verkauf von 11 Millionen Geräten, wegen der Bestandsbereinigung zu Diwali mit massiven Preisnachlässen und Rabattaktionen falle die Bruttomarge in Indien im dritten Quartal jedoch viel niedriger aus, als im zweiten Quartal, so Alain Lam, Vizepräsident und CFO von Xiaomi. Zudem habe Xiaomi in Indien mehr Geld in Verkaufs- und Werbeaktionen sowie den Aufbau von Vertriebspartnerschaften gesteckt, kommentiert Tarun Pathak, Forschungsdirektor bei Counterpoint Research die Geschäftsergebnisse von Xiaomi.
Xiaomi-CFO Lam sagte in der Telefonkonferenz zum Quartalsbericht auf Fragen von Analysten, dass er damit rechne, dass es noch ein weiteres Quartal dauern könnte, bis die hohen Lagerbestände in Indien wieder auf ein "normales" Maß sinken werden. In Indien steht besonders die Einstiegsklasse der Budget-Smartphones unter enormen Wettbewerbsdruck. Indien ist für Xiaomi nach wie vor ein Schlüsselmarkt und trägt fast 23 Prozent zum weltweiten Umsatz bei.