Xiaomi 14 Ultra zeigt massive Schwächen in DxOMark Kamera-Analyse, unterliegt iPhone 15 Pro und Pixel 8 Pro
Das Xiaomi 14 Ultra (ca. 1.309 Euro auf Amazon) konnte in unserem ausführlichen Test bereits größtenteils überzeugen, und dank hellem, farbtreuem AMOLED-Display, hochwertigem, wasserfestem Gehäuse und starkem Kamera-Setup unseren Top Rated Award gewinnen. Nun hat DxOMark eine ausführliche Analyse der Leica-Quad-Kamera des Flaggschiffs veröffentlicht, die sich aus folgenden Kameras zusammensetzt:
- 50 MP Hauptkamera (1 Zoll, f/1.6 – 4.0, 23 mm, Laser AF, OIS)
- 50 MP Ultraweitwinkel-Kamera (1/2,51 Zoll, f/1.8, 12 mm)
- 50 MP Tele-Kamera (1/2,51 Zoll, f/1.8, 75 mm, Makro-Funktion)
- 50 MP Periskop-Tele-Kamera (1/2,51 Zoll, f/2.5, 120 mm)
Während es auf dem Papier kaum ein Smartphone mit dieser Ausstattung aufnehmen kann, reicht es bei DxOMark mit einer Wertung von insgesamt 149 Punkten "nur" für Platz 13 auf der Bestenliste. Mit dem Huawei Pura 70 Ultra mit seinen 163 Punkten auf dem Spitzenplatz kann Xiaomi nicht Schritt halten, aber auch das Apple iPhone 15 Pro mit 154 Punkten, das Google Pixel 8 Pro mit 153 Punkten und das ältere Huawei P60 Pro mit 156 Punkten schneiden besser ab.
Das liegt vor allem an ein paar Problemen, wie einer spürbaren Auslöseverzögerung von rund 500 Millisekunden, während beispielsweise das iPhone 15 Pro Fotos sogar 100 Millisekunden vor dem Betätigen des Auslösers aufzeichnet, um die Reaktionszeit des Nutzers zu berücksichtigen. Der große Sensor und das lichtstarke f/1.6-Objektiv führen dazu, dass bei Gruppenfotos vereinzelte Personen unscharf abgebildet werden – das könnte die variable Blende verhindern, was allerdings nicht automatisch geschieht, anders als etwa beim Huawei Mate 60 Pro+.
Fotos wirken generell etwas zu unscharf, Bildrauschen ist an einigen Stellen zu stark sichtbar, die Farbdarstellung ist bei wenig Licht nicht immer akkurat. Bei Videos leidet das Xiaomi 14 Ultra an Schärfe-Variationen zwischen Frames sowie an zu langsamen Fokus. Bei beweglichen Motiven treten darüber hinaus sichtbare Artefakte vom Zusammenfügen des HDR-Bilds auf, die Bokeh-Simulation erkennt das Motiv nicht immer zuverlässig. Der Porträt-Modus erhöht den Kontrast, und erzielt dadurch einen geringeren Dynamikumfang als die besten Konkurrenten.
Darüber hinaus weicht die Vorschau der Kamera-App teils drastisch vom aufgenommenen Bild ab, was es schwierig macht, die Belichtung vor der Aufnahme zu beurteilen. DxOMark lobt die Qualität der Tele-Kameras, den akkuraten Autofokus, den großen Dynamikumfang, die präzise Auto-Belichtung, die Farbdarstellung bei ausreichend Licht und die effektive Video-Stabilisierung, das Xiaomi 14 Ultra hat aber schlicht zu viele Schwächen, um es an die Spitze der Bestenliste zu schaffen.