Wissenschaft: Handy geladen mit ... Urin
Man ist von den britischen Inseln einiges gewöhnt und oft meint man, nichts könne einen mehr überraschen. Die Universität Bristol bemüht sich, uns eines besseren zu belehren. So konnte man unlängst ein Samsung Handy durch Urinieren aufladen - wenigstens ausreichend, um kurz zu telefonieren, im Internet zu surfen bzw. ein paar SMS zu schreiben.
Die neue Methode basiert darauf, dass spezielle Bakterien auf Kohlenstoff-Faser Anoden platziert und in Keramik Zylinder gesteckt werden. Diese Bakterien ernähren sich von diversen Chemikalien im Urin und die dabei entstehende Energie wird in einem Kondensator gespeichert. Während die praktische Anwendung sicher noch eine Zeit auf sich warten lassen muss, ist der Ansatz sehr interessant. Für den Normalverbraucher müssen sich jedoch noch einige Aspekte ändern, um eine sinnvolle Nutzung zu garantieren. So ist derzeit der entsprechende Akku, den man für den Test an ein Samsung Handy angeschlossen hatte, noch etwas unpraktisch und führt das Handy ad absurdum: Er hat nämlich die Größe einer Autobatterie.
Auch die Effektivität der Energiegewinnung lässt noch zu wünschen übrig. Anwendungsbereiche, die möglicherweise schon in naher Zukunft tatsächlich Sinn machen, wären beispielsweise das Betreiben von Rasierapparaten, Licht oder anderem elektrischen Gerät im Badezimmer. Auch Tablets könnten in der Hinsicht interessant werden, sind diese doch zusehends als mobiler PC im Heimbereich im Einsatz. Und es gilt zu bedenken: Viele Erfindungen und Neuerungen galten zu ihrer Zeit als abartig und sinnlos. Die neue Methode, aus Urin Energie zu gewinnen, hat zumindest schon einmal einen großen Vorteil: Solange Menschen leben, wird diese Ressource nicht ausgehen.
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