Windows 11 verlangt Webcams: Microsoft veröffentlich endlich eine Liste mit Hardwareanforderungen
Das von Microsoft veröffentlichte PDF enthält neben den absoluten Mindestanforderungen auch Hinweise zu optionalen Features. Es ist möglich, dass das PDF aber noch nicht in seiner endgültigen Form vorliegt, denn es enthält noch einige offensichtliche Fehler.
Während Mikrofon, Lautsprecher und Soundkarte für alle Geräteklassen optional sind, verlangt Microsoft zum Beispiel nach der uns vorliegenden Version einen Lautstärkeregler. Die minimalen Systemanforderungen sind im Vergleich zu Windows 10 bei der Prozessorleistung, dem Arbeitsspeicher und dem Festspeicher nicht deutlich gestiegen. Weiterhin verlangt Windows mindestens einen Zweikernprozessor mit einem Takt von 1 GHz, 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB Festplattenspeicher. Während Windows 10 aber noch auf Rechnern mit Mainboards die ausschließlich BIOS unterstützen installiert werden kann, verlangt Windows 11 ein UEFI.
Die beiden mit TPM und Secure Boot verlangten Sicherheitsfeatures waren schon länger bekannt. Vielen Benutzern älterer Hardware ist hingegen oft nicht bekannt, dass ihr Gerät beide Features unterstützt. Spätestens ab 2014 beherrschten jedoch zumindest alle neuen Intel Prozessoren TPM 2.0.
Überraschend kam die Anforderung, dass mobile Rechner spätestens ab 2023 eine zum Anwender gerichtete Webcam haben müssen. Microsoft verlangt hier mindestens eine HD-Auflösung, automatische Anpassung von Weißabgleich und Belichtung, sowie ein Mindestmaß an Bildqualität. Leider liegen alle diese Anforderungen nicht über den Spezifikationen der vielen schlechten Webcams, die wir in unseren Tests immer wieder bemängeln.
Weiterhin verlangt Windows 11 eine Internetverbindung über LAN oder WLAN, mindestens eine der beiden Möglichkeiten muss vorhanden sein. Für Nicht-Desktop-Rechner ist außerdem ein Bluetooth-Modul erforderlich.
Insgesamt dürfte Windows 11 mit den aktuellen Systemvoraussetzungen für Kopfschmerzen bei vielen Administratoren, Herstellern und Sicherheitsforschern sorgen. In vielen sensiblen Bereichen sind Rechner mit einer Webcam oder einer Internetverbindung einfach nicht gestattet. Aber auch von der Verwendung von Trusted Platform Modulen raten Sicherheitsforscher und auch das BSI unter Umständen sogar ab, denn ein fehlerhaftes TPM könnte sensible Hardware in Krankenhäusern, Kraftwerken oder Ähnlichem lahmlegen.
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