Windows 10: Anniversary Update hat Probleme mit Webcams
Microsoft und die Updates: Das ist leider eine oft unerfreuliche Geschichte. Diesmal geht es aber nicht um die gefühlte Erpressung der Nutzer zum Update auf Windows 10 oder kritische Sicherheitsupdates, die für Werbung missbraucht werden, nein, es geht (wieder mal) um technische Probleme nach einem Update, die peinlicherweise sogar Microsoft-eigene Programme betreffen.
Das Problem ist Folgendes: Das Anniversary-Update für Windows 10 bringt zahlreiche neue Funktionen, unter anderem können mehrere Programme gleichzeitig auf eine Webcam zugreifen. Schlauerweise hat Microsoft dafür eine virtuelle Webcam entwickelt, damit die Bilder der Webcam nur einmal gerendert werden müssen. Weniger schlau ist, dass dann nur noch das YUV2-Videoformat verwendet werden kann, während viele Webcams und Programme auf die verbreiteten Codecs MJPEG und H.264 setzen.
Das peinliche daran: Auch Microsofts hauseigenes Videochatprogramm Skype funktioniert nun mit vielen Webcams nicht mehr. Microsoft wurde zwar schon vor längerer Zeit über dieses Problem informiert, hat aber für das Anniversary Update keine Änderungen mehr vorgenommen. So müssen sich betroffene Nutzer nun bis September gedulden: Dann soll zumindest per Update der Support für MJPEG wieder hergestellt werden. Der Support für H.264 dauert aber wohl noch länger.
Bei einigen Nutzern half ein Workaround, den ein Nutzer auf Twitter veröffentlichte: Dazu muss man in HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Microsoft\Windows Media Foundation\Platform einen DWORD-Eintrag namens "EnableFrameServerMode" anlegen und den Wert auf 0 setzen. Allerdings hilft dies scheinbar nur bei einigen betroffenen Nutzern.
Allen anderen bleibt nur das Warten auf das nächste Update im September.