Display Week 2023 | Wiener Start-up will dank Laser-BLU 10.000 Candela in VR-Brillen ermöglichen
Das Wiener Start-up Vitrealab hat auf der Display Week in Los Angeles seine Prototypen gezeigt, die mit Laser als Hintergrundbeleuchtung (BLU) arbeiten. Gezeigt wurden sowohl eine VR-Anwendung, wenn auch erst einmal nur für ein Auge, wie auch eine AR-Anwendung, ebenfalls nur für ein Auge. In beiden Fällen kommt LCoS-Display-Technik zum Einsatz.
Im Vergleich zu anderen Lösungen, wie etwa LEDs, sollen die Laser den Anwendungen zu sehr hohen Helligkeiten verhelfen bei gleichzeitig hoher Effizienz. Bei VR-Brillen sollen bis zu 10.000 Candela pro Quadratmeter machbar sein. Zur Einordnung: Metas Quest 2 bietet gerade mal 100 Candela pro Quadratmeter. Der Unterschied ist also deutlich.
Für HDR sind Werte wie bei Fernsehern allerdings nicht unbedingt notwendig, wenn es ohnehin dunkel ist. Dolby-Vision-Kinos erreichen in ihren extrem abgedunkelten Sälen trotzdem hohe relative Helligkeitsunterschiede.
Die hohe Helligkeit war tatsächlich ebenfalls wahrnehmbar. Von der hell erleuchteten Halle im LA Convention Center in die VR-Demoeinheit zu schauen, benötigte keine Umgewöhnung und blendete sogar etwas.
Bei AR-Brillen ist der Effekt aber nicht so extrem. Die Demo war erheblich dunkler, in Relation zu anderen Produkten aber hell. Wer andere AR-Brillen kennt, wie etwa die Hololens, der weiß, dass die Helligkeit arg zu Wünschen übrig lässt. Auch andere Demos anderer Hersteller auf der Display Week, vornehmlich mit Micro-LED-Displays in den AR-Brillen, sind nicht so hell, wie die Laser-Lösung.
Vitrealab will auch im AR-Bereich 10.000 Candela/m2 erreichen. Dann soll auch an hellen Sonnentagen etwa Schrift gut lesbar sein. Es ist ein anderer Ansatz zu dem Versuch, einfach die Brille zu dimmen, damit das Umgebungslicht nicht mehr stört.
Eine weitere Demo zeigte den Unterschied zwischen einer Beleuchtung per LED und der mit Lasern, die im Titelbild dargestellt ist. Von den anderen Demos ließen sich leider keine Fotos schießen, die den tatsächlichen Eindruck wiedergeben könnten.
An der dritten Demo sieht man den Nachteil der Laser-Technik. Es entsteht ein leichtes Krisseln bei der feinen Verteilung des Lasers auf der Projektionsfläche, die wie Rauschen das Bild unruhig wirken lässt. Den Effekt kennt man auch von Laser-Pointern
Gegen das Krisseln der Laser hat Vitrealab aber einen eigenen Filter entwickelt, der für Demonstrationszwecke in der AR-Demo auch abgeschaltet werden konnte. Der Effekt war deutlich, ohne den Filter wirkte das Bild verrauscht. Mit dem aktiven Filter hingegen war das Bild ruhig.
Derzeit befindet sich das junge Start-up noch auf der Suche nach Interessenten. Weitere technische Informationen zur Art und Weise, wie das Licht verteilt wird, gibt es in einem Vitrealab-Blogpost.
Quelle(n)
Display Week / Vitrealab