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Wie weit kommt ein günstiges Tesla Model 3 von Hertz? Reichweitentest zeigt Auswirkungen jahrelanger Vermietung

Hertz hat billige Tesla Model 3 verkauft - Test offenbart tatsächliche Reichweite des gebrauchten EVs (Bildquelle: Hertz)
Hertz hat billige Tesla Model 3 verkauft - Test offenbart tatsächliche Reichweite des gebrauchten EVs (Bildquelle: Hertz)
Ein YouTuber hat ein gebrauchtes Tesla Model 3 bei einem Ausverkauf von Hertz gekauft und den Zustand der Batterie untersucht. Die Ergebnisse sprechen zwar für den Markt für gebrauchte E-Autos, aber es gibt auch einige Punkte, die potenzielle Käufer beachten sollten.

Als vor einigen Monaten bekannt wurde, dass Hertz fast seine gesamte Flotte an Mietwagen des Tesla Model 3 verkaufen will, kam die Frage auf, ob es sinnvoll sei, ein gebrauchtes Model 3 mit hoher Laufleistung zu kaufen.

Dank Luke Holt vom YouTube-Kanal Spinner EV wissen wir nun genau, was man von einem ehemaligen Mietwagen Tesla Model 3 erwarten kann. Bei dem EV handelt es sich um die Basisversion "Model 3 RWD" aus dem Jahr 2022 mit knapp 92.000 Kilometern auf dem Tacho.

Laut EPA-Reichweitenangabe soll diese Version mit einer Ladung 438 Kilometer weit kommen, während Edmunds in einem Test nur 422 Kilometer erreichte. Um die tatsächliche Leistung des Tesla im Alltag möglichst genau zu simulieren, testete Holt das Model 3 RWD auf einer Strecke, die Autobahn, Landstraßen und Stadtverkehr miteinander kombinierte.

Vor Beginn des Reichweitentests zeigte der Bordcomputer des E-Autos eine Reichweite von 414 Kilometern bei voller Ladung an. Dies entspräche einem minimalen Kapazitätsverlust der Batterie von etwa 2 %. Nach dem Start der Testfahrt nahm die Reichweite kontinuierlich ab.

Spannend wurde es, als Holt begann, Updates über den Ladezustand der Batterie bei 75 %, 50 % und 25 % zu geben. Schon beim ersten Update wurde deutlich, dass das Model 3 seine Reichweite überschätzt hatte.

Während der Tesla selbst noch von einer Restreichweite von 311 Kilometern ausging (was einer Gesamtreichweite von 402 Kilometern pro Ladung entspricht), prognostizierten Holts manuelle Berechnungen auf Basis des Energieverbrauchs während der Testfahrt nur eine tatsächliche Reichweite von rund 367 Kilometern.

  • 92 km gefahren bei 75 %
  • 179 km gefahren bei 50 %, Restreichweite geschätzt auf 206 km
  • 272 km gefahren bei 25 %
  • 298 km gefahren bei 18 %

Als dem Tesla Model 3 schließlich der Strom ausging - oder mit 1 % Restreichweite zumindes fast - hatte Holt insgesamt 383 Kilometer zurückgelegt. Damit lag der ehemalige Leihwagen 55 Kilometer oder 12,5 % unter der Werksangabe. Generell erreichen Tesla-Fahrzeuge ihre EPA-Reichweiten in der Praxis meist nicht ganz und liegen etwa 5 bis 8 % darunter.

Ein Teil des Reichweitenverlusts beim vorliegenden Model 3 ist also sicherlich auf Batterieverschleiß zurückzuführen, obwohl der Wert verdächtig nahe an dem eines Tesla Model S mit knapp 700.000 Kilometern liegt, über den wir bereits berichtet haben.

Wie Holt richtig anmerkt, und das muss man Tesla zugute halten, hat das Model 3 zwar durch Batterieverschleiß etwas an Reichweite verloren, aber es wurde in seinem früheren Leben als Hertz-Mietwagen wahrscheinlich hauptsächlich an Superchargern aufgeladen. Dies deutet darauf hin, dass Tesla gute Arbeit dabei leistet, übermäßigen Verschleiß durch schnelles Laden zu vermeiden.

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Autor: Julian van der Merwe, 19.07.2024 (Update: 15.08.2024)